⇴17/sweet butterflies

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{Jimin}

„Da deine Familie ja jetzt beschäftigt ist, können wir das ja ausnutzen", grinst Jungkook dreckig, drückt mich leicht gegen die Wand in meinem Zimmer und hat dabei seine Hände an meine Hüften gelegt.
Schwer atmend mustere ich ihn, während meine Hände die raue, kühle Wand hinter mir berühren, da ich wieder so durcheinander bin.
Zweigeteilt blicke ich auf diese Situation und spüre somit zum Einen ein tiefsitzendes Verlangen nach seiner Nähe in mir, doch zum Anderen fühlt es sich so verdammt falsch an.

Wir sind nicht zusammen. Wir sind eigentlich beste Freunde. Warum sollte ich ihn also küssen? Warum sollte er sexuelles Interesse an mir haben, wenn er doch nicht einmal schwul ist?
Er spielt mit mir.
Es ist allein Zweck seiner eigenen Befriedigung.
Es geht mir einfach zu schnell.
Er soll Abstand halten.

Fuck!

Langsam bewege ich meinen Kopf hin und her und presse mich dabei an die Wand. „Nicht jetzt...", murmle ich, doch behalte diesen äußerst intensiven Blickkontakt bei. Verdutzt sieht er mich an, nimmt seine Hände von mir und steht nun mit lockerer Haltung da.
„Hab... Hab ich was falsch gemacht?", fragt er verunsichert und streicht sich kurz über den Unterarm, was mich ziemlich überrascht.
Eigentlich habe ich nämlich mit einem enttäuschten Verhalten gerechnet, so, wie es bei Taemin war. Aber offensichtlich hatte ich einfach wieder Vorurteile aufgebaut und jeden in die Schublade "Ich will nur Sex" gestopft, der ansatzweise Interesse an mir zeigt. Somit auch Jungkook.

„N-Nein", stottere ich, löse mich von der Wand und stehe nun sehr nah an ihm, während ich entschuldigend zu ihm hochgucke. „Du hast nichts falsch gemacht... Ich finde bloß, dass wir, auch wenn wir jetzt allein sind, trotzdem noch Sachen machen könnten, die beste Freunde nun mal tun, die wir nun mal tun. Nur weil wir jetzt diese Abmachung haben, heißt es nicht, dass ich privat nur noch sexuell mit dir in Kontakt treten möchte, Kooks..."

Die ganze Zeit aber scheint er nicht wirklich aufmerksam zu sein, sondern eher immer noch ziemlich nervös, doch als ich ihn beim Spitznamen genannt habe, blickt er plötzlich so überrascht fragend zu mir.
„Wie hast du mich gerade genannt?"
Ich stocke. „Ehm... Kooks?"
Sofort befindet sich etwas Süßliches und Erfreutes in seiner Mimik. „Nawww, Minnie~", quiekt er, nimmt mein Gesicht in seine Hände, zieht mich an sich und fängt an viele, kleine Küsschen über meine Wangen und Nase zu verteilen.

Überfordert ziehe ich meine Gesichtsmuskulatur zusammen, lege kichernd meine Hände auf seine Brust und versuche mich, obwohl ich das wirklich ziemlich süß und amüsant finde, von ihm wegzudrücken.
Strahlend lässt er von mir ab und ist etwas rot geworden. „Du verhältst dich, als wären wir zusammen", lache ich und werde immer noch von Jungkook gehalten, der seine Hände nun auf meinen Schultern hat. Auf meine Aussage aber reagiert er nicht, sondern lächelt einfach und wuschelt mir dann durchs Haar.

„Kannst du eigentlich irgendwann damit aufhören?", schmunzle ich und meine damit das ständige Rumgewuschle in meinen Haaren. „Insgeheim magst du das doch eh~", säuselt er und lächelt, zieht dabei seine Nase auch etwas nach oben.

Mein Gott, wie süß kann man sein.

„Hast recht", meine ich und mustere schmunzelnd sein Gesicht, wobei meines vor Röte sicher schon glüht.
Einen kurzen Moment sehen wir uns Beide einfach nur an, analysieren die Gesichtsstrukturen des anderen, wodurch ich etliche, viele, kleine Merkmale entdecke, die Jungkook erst wirklich zu Jungkook machen. Klar, war ich mir diesen Dingen bewusst, aber dies wirklich zu realisieren, macht diesen Jungen einfach noch schöner.

Egal, ob es seine zierlichen Muttermale sind, seine wirklich individuell geformten Lippen oder diese kleinen Falten unter seinen Augen. Alles scheint irgendwie besonders und wunderschön, weshalb ich nun wirklich fasziniert davon bin. Fasziniert von seiner Schönheit.

„Jimin...", flüstert er nun und unterbricht so meine schwärmerischen Gedanken. „Hm?", sehe ich fragend in seine Augen und entfache so ein klares Funkeln in diesen. „Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, was für eine zuckersüße Nase du hast?"
Sogleich erröte ich noch mehr und drücke meine Lippen zu einem schüchternen Schmunzeln aufeinander.
Schamhaft wende ich den Blick ab und schüttle sachte meinen Kopf.

Dabei merke ich erst gar nicht, dass er sich zu mir vorbeugt, weshalb ich dann etwas erschrecke, als er mir einen Kuss auf die Nasenspitze haucht. „Aish, Kookie~", säusle ich zierlich und drücke meinen Kopf dabei etwas nach hinten.
Er aber zieht mich an den Schultern wieder zu sich, weshalb ich, völlig überladen von Hochgefühlen, meine Arme um seinen Nacken lege.
Dadurch streifen sich unsere Nasen hauchzart, was mich kichern lässt.

Er aber beginnt seine zag um meine zu kreisen, weshalb ich nun selbst von mir behaupten kann, dass ich sicher rot wie eine frisch gereifte Tomate aussehe. Da er jedoch nicht aufhört, mich manchmal sogar kurz anstupst, erwidere ich die Bewegung, schließe dabei meine Augen und spüre, wie mein ganzer Körper zu kribbeln beginnt.
Schmetterlinge, die von Kopf bis Fuß in mir zu tanzen scheinen, welche in mir herumkrabbeln und mir somit ein Gefühl vermitteln, was mich eigentlich wieder zum viel zu vielem Nachdenken anregen sollte. Doch gerade eben denke ich nur an eine Sache. Denn irgendwie kann ich kaum an etwas anderes denken, da mich dieser Moment eben so stark beeinflusst.

Er beeinflusst mich. Er löst diese Dinge in mir aus. Er gibt mir dieses Gefühl. Er lässt Schmetterlinge in mir rumirren. Und er...

...küsst mich.

Federleicht liegen seine Lippen auf meinen. Wie der zarte Übergang vom wohligen Winter in den freudigen Frühling. Wie, wenn eine zarte Welle von Luft leise um die neu gedeihenden Pflanzen schwebt. Wie, wenn der Mond schon bei noch schwachem Sonnenlicht am Himmel steht.
So federleicht berühren seine Lippen meine.

Das Kreisen haben wir beendet und schmiegen uns nun vorsichtig aneinander. Meine Hände an seinem Nacken, seine Hände auf meinen Schultern, unsere Oberkörper zart streifend.
Als wäre dieser Kuss das nun einzig Wichtige. Als gäbe es in diesem Moment nichts anderes. Nur uns. Nur diesen Kuss.

Und ich frage mich, ...ob es denn etwas Schöneres geben kann? Ob denn etwa ein schönerer Weg existiert, der einen alles vergessen lässt?

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Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt