Kapitel 27

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Grinsend lege ich mein Handy weg und sehe Ann dabei zu, wie sie die Pizza aus dem Ofen holt. Den Abend lassen wir dann auf meinem Sofa bei einer Serie ausklingen, vor der ich schließlich auch einschlafe. Ann verabschiedet sich dann am nächsten morgen nach dem Frühstück von mir. Immerhin hat auch sie einen Job.

Die nächsten Tage sind im Gegensatz zu den letzten sehr ruhig. Ich muss ein paar Mal zum Studio, um dort ein paar Sachen zu klären und Aufträge abzuarbeiten. Auch mit Cam und meiner Mutter verbringe ich viel Zeit, und stelle erleichtert fest, dass meine Mutter Cam auch die nächste Woche gern bei sich behält. Doch auch der Kontakt zu Kai kommt nicht zu kurz. Immer wenn er Zeit hat, das heißt wenn seine Freundin nicht da ist, schreibt er mir und fragt nach, wie es mir geht und was ich so tue.
Ich sitze gerade wieder in meinem Büro und bearbeite Fotos, als mein Handydisplay aufleuchtet.

K: Soll ich uns für morgen ein Taxi organisieren? ;)

Als ich die Nachricht von Kai sehe, muss ich augenblicklich lächeln. Ich trinke noch einen Schluck von meinem Kaffe, lehne mich etwas in meinen Stuhl zurück und tippe eine Antwort.

A: Das wäre super! Dankeschön :*
K: Kein Problem. Ich bin dann wahrscheinlich um 8:30 Uhr bei dir. Ich freue mich schon :)
A: Ich mich auch, bis morgen ;)

Am Donnerstag wache ich noch vor meinem Wecker voller Energie auf. Schnell packe ich noch die restlichen Sachen in meinen Koffer ein, esse eine Kleinigkeit, trinke einen Kaffee. Ich lasse mir bei allem wirklich viel Zeit und bin trotzdem noch eine halbe Stunde zu früh fertig. Mit meinen Lieblingsschuhen, meinen schwarz-weißen Vans, schon an den Füßen sitze ich deshalb auf meinem Sofa und wartete auf Kai, der jeden Moment klingeln sollte. Im Fernsehen läuft nichts spannendes, Instagram ist auch nach wenigen Minuten langweilig. Also warte ich einfach nur und starre Löcher in die Luft.

Kai klingelt überpünktlich um 08:29 Uhr, was mich dazu bringt sofort zur Tür zu laufen und grinsend auf ihn zu warten. Als er mich entdeckt, muss er automatisch auch grinsen und nimmt mich fest in den Arm. "Guten Morgen", murmele ich an seiner Brust. "Guten Morgen, bereit?" "Klar, ich muss nur noch eine Jacke anziehen" "Dann trag ich schon mal deinen Koffer runter" "Das ist wirklich lieb von dir" Ich werfe mir noch eine dünne Jacke über und gehe dann Kai hinterher, nachdem ich die Wohnungstür abgeschlossen habe.

Die kurze Fahrt zum Flughafen verläuft still, ich habe meinen Kopf auf seiner Schulter liegen und schließe die Augen nochmal für ein paar Minuten. Jetzt wo ich wieder Kai in meiner Nähe habe, bin ich auf einmal viel ruhiger. Der stress der trotz der Normalität die letzten Tage entstanden ist, verpufft plötzlich. Er hatte diese Wirkung auf mich, die mich vergessen lässt, dass ich mir trotzdem sorgen um Cam gemacht, einen wirklich nervigen Kunden im Studio und mir viel zu viele Gedanken um die nächsten Tage bei meinem Bruder gemacht hatte.
Kai trägt mal wieder ihren Koffer in den Flughafen, obwohl ich ihm mehrfach klar gemacht habe, dass ich das sehr wohl selbst kann. "Du solltest es können, aber es nicht tun müssen", antwortet er nur und lächelt mich schief an.

„Ich hab dir übrigens ein Croissant mitgebracht. Ich wusste nicht, ob du schon was gegessen hast, also war ich noch schnell beim Bäcker bevor ich zu dir gefahren bin", meint Kai und hält mir eine Tüte vor's Gesicht. Ich gucke ihn überrascht an. „Oh wow, danke. Ich habe zwar was gegessen, aber Croissant ist immer gut" Ich grinse und drücke Kai einen Kuss auf die Wange. „Immer gern. Also, wir haben noch eine halbe Stunde, was machen wir?" Ich überlege kurz. „Also..." Ich will gerade etwas vorschlagen, als Kais Handy klingelt. Auf seinem Bildschirm erkenne ich den Namen „Schatz". Er lächelt mich entschuldigend an, steht dann auf und geht ein paar Schritte zur Seite. „Hey Schatz!" ... „Mir geht es gut, ja." ... „Ah schön, ich bin am Flughafen. Ich hab dir ja erzählt, dass ich zur Formel 1 eingeladen wurde." ... „Äh ja genau von einer Freundin" ... „Nein, da läuft nichts"

Mehr bekomme ich vom Gespräch nicht mit, da Kai noch ein paar Schritte gegangen ist und damit außerhalb meiner Hörweite ist. Wenigstens werde ich nicht mehr geleugnet, das ist schonmal ein Fortschritt, denke ich. Dann wende ich mich der Tüte zu, die Kai mir gegeben hat und beiße ein Stück vom Croissant ab.

How deep is your love - Kai Havertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt