Rock me, Baby! ✓

8 LUKE ‖ Die Do-Liste

„Hör auf damit, Veronica." Ich greife nach ihrer Hand, die sich am Reißverschluss meiner Jeans zu schaffen macht.

„Was ist los, Darling? Ich habe gesagt, ich mache alles, und das meine ich auch so", schnurrt sie und drückt sich an mich. Sie klimpert mit ihren langen, vermutlich falschen Wimpern und schaut mich mit großen Augen an, während sie ihren Körper an meinem reibt.

Shit, was tut sie da? Wir stehen mitten auf dem Flur. Allerdings ist weit und breit niemand mehr zu sehen, seit Liz sich aus dem Staub gemacht hat.

Verdammt, ich kann tun was ich will, meine Reaktion auf Veronicas Attacke bleibt leider nicht aus. Sie hat einen Wahnsinnskörper, da ist es kaum möglich, absolut kalt zu bleiben. Vor allem, wenn sie dermaßen in die Offensive geht.

„Du hast doch gehört, dass ich gehen muss. Ich muss mit Liz eine Strafarbeit in Chemie machen, sonst kriege ich diesmal echt Ärger."

„Darling, sonst ist es dir doch auch egal, wenn du Ärger bekommst. Und ich merke ganz genau, dass du es auch willst. Glaub mir, die graue Maus wird so lange auf dich warten. Selbst sie weiß, dass du es wert bist."

Mein Versuch, mich aus der Affäre zu ziehen, scheitert kläglich. Mit einem triumphierenden Lächeln reißt sie ihre Hand aus meinem Griff und lässt sie wieder über die Vorderseite meiner Jeans wandern. Verflixte Hexe.

Diesmal will ich nicht nachgeben, doch als sie die Tür hinter uns öffnet und mich in das leere Klassenzimmer schiebt, bröckelt mein Widerstand. Und als sie kurz darauf auf die Knie sinkt und am Knopf meiner Hose herumfummelt gebe ich mich wieder einmal geschlagen. Ich bin schließlich auch nur ein Mann.

Die Sache mit Veronica ist sehr schnell erledigt. In dem Moment, in dem sie sich mit einem zufriedenen Grinsen von mir verabschiedet und mir noch einmal zuzwinkert, hasse ich mich für meine Schwäche. Ich schwöre mir, dass das wirklich das letzte Mal war, dass sie mich rumgekriegt hat. Ich mag sie nicht einmal und es war auch nicht besonders gut. Die Sache an sich wird von Mal zu Mal unbefriedigender, die Reue dafür immer größer.

Nachdem ich meine Klamotten gerichtet habe, verlasse ich das Zimmer und mache mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.

Ob Nerdy-Girl noch auf mich wartet?

Als ich eintrete, ist sie gerade dabei, ihre Sachen in ihre Tasche zu packen. Ich trete zu ihr an den Tisch und sie sieht erstaunt auf, bevor sie hektisch ihre Brille wieder aufsetzt, die sie neben sich abgelegt hatte.

'Dave hat recht', schießt es mir durch den Kopf, als sich unsere Blicke treffen. Wenn sie diese schreckliche Brille nicht tragen würde, wäre sie möglicherweise sogar ganz hübsch. Okay, sie ist auch ziemlich blass, aber ihre Haut ist makellos und ihre Augen sind groß und ausdrucksvoll. Zumindest das, was ich gerade für einen Moment davon sehen konnte, bevor sie ihre Glasbaustein-Brille wieder davor geschoben hat. Und ihre Lippen – mein Blick bleibt kurz an ihnen hängen – sind wirklich schön.

„Schon fertig, Romeo?", fragt sie auf einmal völlig aus dem Nichts heraus und zaubert ein schiefes Grinsen auf ihre hübschen Lippen, die ich gerade so genau begutachtet habe.

Erstaunt hebe ich die Augenbrauen. Ob sie wohl weiß, was Veronica und ich gerade getrieben haben? Wahrscheinlich kann sie es sich denken. Allzu schockiert scheint sie nicht zu sein. Jedenfalls nicht so, wie man es von einem unerfahrenen Nerdmädchen erwarten würde. Aber sie verhält sich ja nie so, wie ich es von ihr erwarte.

„Ja", antworte ich knapp. Normalerweise ist es mir nicht peinlich, über solche Dinge zu reden, zumindest nicht mit meinen Kumpels. Aber Nerdy-Girl scheint mir nicht ganz der richtige Gesprächspartner für dieses Thema zu sein. Sie ist zu hundert Prozent noch Jungfrau.