„Vielleicht sind es auch nur meine Knie, die weich werden, wenn ich dir in die Augen sehe."
„Flirtest du grade mit mir?"
„Funktioniert's?"
„Vielleicht."
Die Lüge des Einen
Die Wahrheit eines Anderen
#1 youtube - 29.3.-30.3.2022
Begonnen - 29.6...
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Aachen, 28.7.2018 (Samstag)
18:25. Zum ersten Mal seit zwei Jahren sieht sie ihn wieder. Also sie hat ihn fast jeden Tag gesehen aber eben nicht in echt, nur am Handy oder am Laptop. Alex ist Yuri's „long distance" Freund.
Vor gut zwei Jahren hat Yuri für drei Monate Urlaub in Aachen gemacht und dabei Alex kennengelernt. Auf Anhieb haben sie sich gut verstanden und schon nach zwei Monaten konnte sie ihn ihren Freund nennen. Während der zwei Jahre hatten sich die beiden nur über FaceTime oder Skype getroffen. Beide hatten einen Ganztagsjob und dementsprechend keine Zeit um zum jeweils anderen zu Reisen. Ja das konnte man Reise nennen. Das war keine einstündige Autofahrt. Das waren 10 Stunden konstantes Fahren.
Die beiden hatten sich ausgemacht, sie würden sich in einem Park in der Nähe von Alex' Wohnung treffen, welcher auch nicht weit weg von Yuris neuem Wohnsitz ist.
Auf dem Weg zum Park liegt ein kleines Café. Ohne weiter darüber nachzudenken, betritt sie den Laden und sofort schlägt ihr ein wohlig heimatliches Gefühl entgegen.
Sie lässt ihren Blick kurz über die Leute huschen. An ein paar Tischen saßen Pärchen vom Teenager-Alter bis in ihre 80er. Andere sitzen an Laptops und arbeiten oder trinken einfach nur Kaffee oder Tee.
Nochmal ihren Blick über ein Pärchen in ihrem Alter huschen lassend tritt sie an die Theke, um einen Kaffee und Tee to go zu bestellen.
Gesagt getan und schon steht Yuri wartend neben der Theke und richtet ihren Blick auf das Pärchen, welches sich gerade erhebt, um das Café zu verlassen.
Der junge Mann hat seinen Rücken in ihre Richtung gedreht. Er legt seiner Begleiterin die Hand an die Wange und küsst sie.
Sofort schweifen Yuris Gedanken zu ihrem eigenen Freund.
Doch das ändert sich schlagartig als sich die das Paar zum Gehen wendet.
Yuri blickt auf und ihr Herz macht einen Hüpfer.
Das war nicht nur "irgendein" junger Mann, sondern IHR Freund.
"Alex?" entweicht es ihr tadelnd.
Seine Augen finden ihre und er erstarrt.
"Yuri. Das ist nicht so wie es aussieht!" Alex hebt abwehrend die Hände und während seine Begleitung verwirrt drein schaut verliert Yuris Gesicht ein wenig an Farbe. Die blauhaarige macht ein paar Schritte auf ihren Freund zu. Mittlerweile ist ihre Stimmung von Fassungslos zu Wütend umgeschwungen.
Die anderen Gäste nicht mehr beachtend erhebt sie ihre Stimme. "Was zur Hölle soll das denn werden?!" Die junge Frau neben Yuri weicht ein wenig zurück und versieht Alex mit einem ein wenig entsetzten Blick.
"Ich...Ich kann das erklären" versucht er Yuri zu beruhigen. Vergebens.
"Was ist hier los Schatz?" versucht nun auch die Dame sich in das hitzige Gespräch einzubringen.
"Ich hätte dir nicht vertrauen dürfen! Was hab ich mir dabei eigentlich Gedacht" fährt Yuri Alex an wobei sie eher mit sich selbst spricht. "Ich dachte das funktioniert! Ich dachte, dass ich mich auf dich verlassen kann! Aber nein der liebe Herr Tafler muss natürlich seinen eigenen Kopf durchsetzen!" "Yuri-" fängt er an doch wird abrupt von ihr unterbrochen. "Wie lange?" fragt die blauhaarige mit gesenkter Stimme. "Ich-" fängt Alex an. "Wie lange Alex?!" Doch die Blondine kommt Alex zuvor. "Ich bin seit einem Jahr mit ihm zusammen." Gibt sie von sich, während sie ihren Freund mit zusammengekniffenen Augen mustert. Röte übernimmt Yuris Gesicht.
"Warum? Warum hast du nicht einfach mit mir Schluss gemacht?! Das wäre viel einfacher für alle gewesen!" wendet sich Yuri wieder an ihren mittlerweile Exfreund. Doch jetzt platzt auch ihm der Kragen. "Zur Hölle Yuri! Ich wollt dich halt noch durchnehmen! Siehst ja nicht schlecht aus!" schrie er sie an, während er auf ihren Körper deutet.
Keinen Augenblick später kollidiert Yuris Handfläche mit Alex' Wange.
In dem Moment reicht es allerdings der immer noch namenlosen Begleiterin und sie packt ihn an der Hand und zerrt ihn aus dem kleinen Café.
Immer noch fassungslos starrt Yuri gerade vor sich. Einen Moment später blickt sie auf und lässt ihren Blick über die Gäste schweifen. Ein Teenager lässt sein Handy gerade sinken, doch das bekommt sie gar nicht mit. Ruckartig aus ihrer tranceartigen Starre erwachend dreht sie sich Richtung Tür. "Aber..." fängt die junge Frau hinter der Theke an. Yuri geht auf den Ausgang zu und noch bevor sie diese öffnet, dreht sie sich zu den Anwesenden, von welchen sich die meisten schon wieder ihrem Gegenüber oder ihrer Arbeit zugewandt haben, und wirft eine kleinlaute Entschuldigung in den Raum. Keine Sekunde später bringen ihrer Beine sie schnurstracks nach Hause.
Mit zittrigen Fingern versucht sie den Schlüssel in das Schloss des Haupteingangs zu stecken.
Kaum ist die Türe offen sprintet sie quasi nach oben.
Im zweiten Stockwerk angekommen, dreht sich Rezo gerade Richtung Treppen. Déjà vu. Aber ich Gegensatz zu ihrer ersten Begegnung weicht Yuri rechtzeitig aus.
Ein ersticktes "Sorry" entweicht ihr als sie schon die nächsten Stufen hinaufläuft.
"Alles ok?!" vernimmt sie Rezos Stimme und kurz darauf auch noch Schritte.
Kurz fummelt sie am Schloss ihrer Wohnungstüre herum. Kaum ist die offen steht schon Rezo hinter Yuri.
"Hey... alles in Ordnung?" fängt der Blauschopf vorsichtig an während Yuri mit den Tränen kämpft.
"Jaja alles gut." gibt sie noch wenig überzeugend von sich, bevor sie durch den dünnen Spalt ihrer Wohnungstür schlüpft und diese hinter ihr zuzieht.
Rezo steht verwirrt vor Yuris Tür und klopft vorsichtig an. "Yuri? Was ist denn los?"
Doch eine Antwort bekommt er nicht.
Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät ihm, dass er losmuss. Er kommt immer recht spät darauf, dass er nichts mehr zu essen zu Hause hat. Dementsprechend wollte er nur schnell zum nächstbesten Lebensmittelgeschäft, bevor Feierabend ist.
Ich bin zu depat einfach sorry. Ich hatte vergessen hochzuladen. Gott sei dank funktioniert die Story auch ohne diesem Kapitel. ~Ayara (1010 W.)
