25. Kapitel

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Als Rosalyn wieder aufwachte, befand sie sich im Bett. Komplett überrascht, dass sie Haushaltausführungen nichts davon mitbekommen hatte, drehte sie sich mal um. Denn es war nicht gerade hell im Zimmer, so dachte sie, dass es schon Nacht wäre. Wobei sie auch recht hatte. Draußen war es stockfinster, man erkannte kaum etwas. Nur der Baum vor dem Fenster bewegte sich leicht hin und her, die Blätter wurden durch das Mondlicht erkenntlich. Er wiegte sich hin und her. Immer wieder. Für Rosalyn war es beruhigend und aufreibend zur gleichen Zeit. Hin und her. Ihre Augen verfolgten jede Bewegung, welcher der Baum machte und ihre Augen wurdern wieder schwer.

Als sie kurz davor wieder einzuschlafen, ging die Tür auf und sie zuckte, ihr Herzschalg wieder auf hundert. "Hab ich dich geweckt?", fragte Elijah flüsternd und schloss die Tür vorsichtig. "Nein, bin vor kurzem selbst aufgewacht", sagte Rosalyn und drehte sich zu Elijah. In der Dunkelheit konnte sie kaum ausmachen wo er sich gerade befindet, aber sobald er am Bett ankam, konnte sie seine Silhouette erkennen. "Was war heute mit Gabriel los?", fragte Rosalyn, als sich Elijah ins Bett neben ihr legte. "Er hat auch so seine Thesen mit dem ganzen", sagte Elijah und drehte sich so vor Rosalyn hin, damit sie sich genau in die Augen schauten. Gegenseitig. "Welche Thesen?", fragte Rosalyn neugierig und war überhaupt nicht mehr müde, sindern hellwach.

"Viele Thesen. Von Kurroption bis hin zur intesiven Infilteration des Zeugenschutzprogramm com Gegner ausgehend. Aber darum solltest du dir im Moment keine Sorgen machen", antwortete Elijah. "Wie soll ich das jetzt verstehen. Ist nicht so, dass das mich das auch was angeht", sagte Rosalyn verärgert. "Ich meine, es auch nicht beleidigend. Aber du sollest dich eher auf die Genesung von deinem Bein und dir selbst konzentrieren, als dich von solchen Sachen ablenken zu lassen", erklärte Elijah. "Vielleicht. Aber das einzige was mir seit Tagen oder besser gesagt seit Wochen im Kopf herumschwirrt ist die Frage, wieso unsere Familien?", sagte Rosalyn, ihre Augen schon gefüllt mit Tränen.

"Diese Frage ist eine der Fragen, die mich auch schon lange in meinen Kopf und mit dir wurde es kompliziert die Antwort zu finden. Weil es alles nicht zusammenpasst", antwortete Elijah, seine Finger berührten zaghaft ihre Wange. "Also du hast schon einige Thesen über, warum deine Familie...?", fragte Rosalyn, aber den letzten Teil brachte sie nicht über ihre Lippen. Allein schon bei dem Gedenken solche Wörte in ihrem Mund zu formen, verknotete ihren Magen. Sie rutschte näher zu Elijah. Sehr schwach, aber beruhigend für sie, konnte Rosalyn seinen Herzschlag ausmachen.

"Umgebracht wurde? Ich hatte schon viele Gedanken darüber, aber viele von diesen habe ich auch wieder verworfen. Ich habe bis jetzt nur einige wage Vermutungen warum, aber ich werde immer wieder daran gehindert mehr herauszufinden. Als würde mich jemand die ganze Zeit beschatten", sagte Elijah, seine Finger kreisten auf ihrer Wange. Danach kamen keine Worte mehr, welche die Stille unterbrachen konnte. Nur leise und kaum wahrnehmbar säuselte der Wind vor dem Fenster. Ihre Augen konnte nicht voneinander ablassen, auch wenn es dunkel war.

"Wir können morgen weiter darüberreden. Träum süß", wünschte Elijah und seine Lippen berührten sanft ihre Stirn. Für Rosalyn waren diese Worte Beruhigung, aber auch etwas was ihr Unbehagen verschaffte. Denn die Arz wie er das sagte, ließ sie denken. Dass er das nicht leicht über seine Lippen brachte. Als wäre Rosalyn nicht die Erste zu er diese Worte sagte. Worte, welche vielleicht unangenehme Erinnerung hervorrufen.

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