Leicht verunsichert schaute ich nochmals auf den Zettel in meiner Hand, der mir die genaue Raumnummer verriet und dann wieder auf die kleine Beschilderung neben der Türe.
Das müsste er sein.
Ich machte einen Schritt in den Raum und atmete erleichtert aus, überall auf dem Boden waren Yogamatten. Es war ein großer, heller Raum, der auf der einen Seite eine Wand mit hohen Fenstern hatte.
Vor lauter Erleichterung, endlich her gefunden zu haben, hatte ich ganz vergessen die anderen Personen wahrzunehmen, bis zu dem Moment, als ich ein mir nur allzu gut bekanntes Kichern hörte.
Sofort sprang mein Blick zu meiner Linken und ich erblickte niemand geringeren, als die Frau, die in der gleichen Situation steckte wie ich.
Wir trugen beide Maxwell's Kind aus.Jessica, die mit ihrem Hintern an einem großen Schreibtisch lehnte und sich kichernd mit einem gutgebauten Mann unterhielt. Er hatte dunkel braune, bis fast schon schwarze Haare, die zu einem Knoten zusammen gebunden waren, gebräunte Haut und er hatte sportliche, aber doch bequeme Kleidung an. Und wie ich bereits wusste, müsste das der Kursleiter Gael sein, der wohlgemerkt Spanier ist.
Aber was machte sie ausgerechnet in meinem Kurs? Wieso sprach sie mit Gael?
Sie waren so in ihre Unterhaltung vertieft, dass sie mich gar nicht bemerkten, obwohl ich ganz unübersehbar im Türrahmen stand.
Jessica blickte Gael lächelnd an und sagte irgendetwas zu ihm, doch ich konnte es nicht verstehen, kurz darauf legte er seine Hand an ihren Bauch und streichelte diesen ganz sanft.
Etwas war hier nicht ganz koscher.
Laut räusperte ich mich, wobei die beiden aufschracken und mich mit großen Augen ansahen.
"Hi.", war das einzige, das ich von mir gab, es klang etwas strenger, als ich wollte, aber mir gefiel einfach die Situation nicht.
"Sieh mal einer an, ist das nicht die ehemalige Misses Crawfield?", sprach nun Jessica und kam ein wenig auf mich zu, gefolgt von Gael, der hinter ihr wie ein Bodyguard zum stehen kam.
"Gael, das ist die Exfrau meines Mannes.", Sie wand sich kurz ihm zu und zeigte mit der Hand auf mich.
Lächelnd streckte ich die Hand aus, Jessica völlig ignorierend, und gab sie Gael. Dieser grinste mich charmant an und ergriff sie, hauchte einen Kuss auf meinen Handrücken.
"Elizabeth Westwood, freut mich. Ich bin hier für den Yogakurs für werdende Mütter.", sagte ich, nachdem er mich losließ.
"Ich bin Gael, der Kursleiter.", erwiderte er mit einem spanischen Akzent.
Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich ich erkennen, mit welchem Gesichtsausdruck Jessica uns musterte.
Die Eifersucht war ihr ins Gesicht geschrieben."Nun, ich bin schon seit über 1 Jahr in Gael's Kursen, er ist ein Meister seines Werkes.", mischte sie sich in unser Gespräch.
"Aha, ich verstehe. Ich bin heute nur für eine Probestunde da.", erklärte ich ihr.
"Nun ich muss jetzt auch wieder gehen, ich wollte Gael nur etwas vorbeibringen. Man sieht sich."
"Bye Gael!", sagte sie an ihn gewandt, mit dem ehrlichsten Lächeln, das ich jemals auf ihren unechten Lippen gesehen hatte.
Gael hob kurz die Hand und erwiderte ihr ein genauso aufrichtiges Lächeln.
Das Zusammentreffen mit Jessica im Yogakurs hatte mich stutzig gemacht, die beiden schienen viel zu vertraut miteinander umzugehen. Klar, man könnte sagen, sie kennen sich schon seit über einem Jahr, dennoch ließ mich ein komisches Gefühl nicht los.
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Die Geliebte des Exmannes
عاطفيةElizabeth und Maxwell, die beiden waren bisher fast ihr ganzes Leben lang zusammen. Sie wurden fast schon erzogen um einander mal zu heiraten, das war immer der Traum ihrer Eltern, den sie liebend gerne erfüllt haben. Doch auch zwei für einander bes...