Ich atmete einmal tief ein und aus. Ja, das ist es. Jetzt endlich so real und groß vor mir. „Miss? Soll ich ihnen mit dem Gepäck helfen?", fragte mich der Chauffeur meines Vaters. „Nein danke, Andrew! Das mache ich selber." Ich hob meine Koffer aus dem Kofferraum und stellte sie auf den Gehweg. Dann umarmte ich Andrew. „Danke für alles! Richte meinem Vater bitte aus, dass ich nicht will, dass er mir das hier kaputt macht." Andrew nickte, wünschte mir alles Gute und stieg in die schwarze Limousine. Mit meinem Gepäck in den Händen betrat ich die Lobby meines zukünftigen Zuhauses.
Ich manövrierte mich mit allem in den Aufzug und fuhr in den 9.Stock. Ich nahm meinen Schlüssel und schloss die schwarze Eichentür mit der Nummer 903 auf. Zum ersten Mal sah ich meine Wohnung. Sie war in schwarz-weiß eingerichtet, so wie ich es wollte. Eine riesige Fensterfront spendete viel Licht und ich hatte einen großartigen Überblick über Oxford. Obwohl all meine Sachen noch in Kisten verpackt auf dem Boden standen, fühlte ich mich jetzt schon wohl. Nachdem ich die Aussicht genossen hatte, wollte ich die Wohnung noch weiter entdecken. Ich ging von Raum zu Raum und stellte fest, dass, mein guter Freund und Inneneinrichter, Connor an wirklich alles gedacht hatte, was wir besprochen hatten. An den Wänden hing moderne Kunst in warmen Farben, die ein Gefühl von Heimat und Wohlbefinden ausdrücken sollten. Im Badezimmer war ein beleuchteter Spiegel und auf meinem dunkelgrauen Bockspringbett thronten Kissen aller Größen in den buntesten Farben. Im Schlafzimmer waren bis auf die Wand hinter dem Bett alle aus Glas und ein riesiger, flauschiger Teppich verdeckte das Eichenparkett, dass in der gesamten Wohnung verlegt wurde. Alles in diesem Loft passte auf unerklärliche Art perfekt zusammen. Seien es die Kissen auf dem Bett und dem Sofa oder die Glasplatte des Esstischs und dem Sideboard. Alles strahlte Eleganz und Reichtum auf eine ungezwungene und moderne Art aus.
Nachdem ich mir alle Räume angesehen hatte und eine Nachricht an Connor geschrieben hatte, beschloss ich ein paar Kartons auszupacken. Ich öffnete einen mit der Aufschrift 'Küche' und fing an, die darin enthaltenen Teller und Gläser in die schwarzen Hängeschränke zu räumen. Nachdem die ersten 3 Kisten leer waren, schaltete ich den Fernseher ein, loggte mich in Netflix ein und startete Good Girls. Nach ein paar Folgen bekam ich Hunger und bestellte mir, in einem online gut bewerteten Restaurant, Sushi.
Während ich auf der Couch saß, rief mich mein Bruder an. „Hey Arschgesicht! Was gibt's?", fragte ich ihn. „Und wie ist das Leben bis her in England? Schon nen heißen Briten getroffen?" „Ich bin seit knapp 5 Stunden auf englischem Boden und das sind die ersten Fragen die du mir stellst? Echt jetzt?" Er schnaubte. „Klar, ich muss dich doch auch Ärgern, wenn du jetzt weg bist." Ich liebte meinen Bruder wirklich, aber Gott, er ist der anstrengendste Mensch den ich kenne. Wir telefonierten noch kurz, legten dann aber auf, als mein Essen kam. Als ich das erste Sushi im Mund hatte, stöhnte ich genüsslich auf. Als mein Essen leer war und ich noch ein paar Folgen meiner Serie geschaut hatte, stellte ich erschrocken fest, dass es schon 23:43 war. Also öffnete ich einen meiner Koffer und holte meinen Kulturbeutel raus. Mit diesem ging ich ins Badezimmer, machte ihn auf und packte ihn aus. Schnell putzte ich mir die Zähne, wusch mein Gesicht und zog mich um. Dann legte ich mich in mein Bett und deckte mich zu. Morgen ist mein erster Tag an dieser Uni und der Start in mein 2. Semester. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

DU LIEST GERADE
Ich darf ihn nicht lieben
RomanceSkylar und James sollten sich hassen. Sie sollten versuchen den anderen umzubringen. Und doch können sie die Finger nicht voneinander lassen. Das Cover und alle Bilder sind von Pinterest.