Der Druck von Jesus zu erzählen

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Hallo - schön dass DU da bist :)

Heute werde ich mal ein bisschen mit euch über mein Problem sprechen - mein Problem von Jesus zu erzählen. Ich habe hier schon mal Kommentare bekommen, dass das auch anderen Menschen schwer fällt. Ich denke es ist gut wenn man ehrlich darüber spricht und ich glaube hier in diesem Buch ist auch Raum, mal über Schwierigkeiten zu reden.

Letztens habe ich einen Podcast von Emma Mae McDaniel gehört, in dem sie mit ihrem Vater darüber spricht, wie man Menschen ohne Angst von Jesus erzählen kann. Sie kommt aus einer sehr christlichen Familie und ihr Vater ist auch sehr gläubig.

Er meinte irgendwann dass es zwei Gründe hat, warum Menschen nicht von Jesus erzählen.

Ein Grund ist dass man ihn nicht erlebt hat. Wenn man nicht beschreiben kann, warum genau man Jesus liebt, warum er einen erlöst hat, was er in dem Leben von einen bewirkt hat, von was er einen gerettet hat - dann hat man ihn vielleicht einfach nicht wirklich erlebt.

Der andere Grund ist dass man Menschen nicht liebt. Wenn einen die Liebe zu Menschen fehlt, dann hat man auch keinen Drang danach sie zu retten.

Hart ausgedrückt oder? Trotzdem frage ich mich - was trifft auf mich zu?

Ich frage mich tatsächlich öfter, ob ich einfach nicht fähig bin genug zu lieben. Wenn ich wirklich die Menschen um mich herum liebe, warum schreie ich Jesus dann nicht in die Welt hinaus? Warum kann ich die Lippen aufeinander halten, warum reden und reden sie nicht fließend über die Güte von Gott? Warum habe ich nicht diesen Eifer und diese brennende Leidenschaft in mir, so wie andere Menschen?

Denke ich die Wiederkunft ist noch so weit weg? Vergesse ich vielleicht ständig, dass heute der letzte Tag für mich oder die Menschen um mich herum sein könnte? Es ist ein trauriger Gedanke. Und für mich persönlich hat es sich auch herausgestellt, dass es einen wahnsinnig macht, wenn man immer mit diesen Gedanken umherwandelt, dass der Mensch vor dir vielleicht bald schon nicht mehr hier sein könnte.

Aber bin ich mir vielleicht trotzdem oft nicht genug bewusst, dass die Zeit hier sicherlich nicht ewig ist? Denke ich es liegt nicht an mir ihnen davon zu erzählen? Aber was ist wenn ich die einzige Person in ihrem Leben bin, die es vielleicht tut?

Könnte ich mir je verzeihen nicht von ihm erzählt zu haben, bevor es vielleicht zu spät ist?

Oder habe ich Jesus nicht "genug" erlebt, um seine Taten in meinen Leben in Worte ausdrücken zu können?

Einer meiner Lieblingspsalme ist, Psalm 51. In diesem heißt es:

Psalm 51:17

Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.

Das spricht mich so an weil ich oft das Gefühl habe, dass wenn es zu den Moment kommt in dem ich reden sollte, in dem ich von Jesus erzählen sollte - meine Lippen wie zu getackert sind. Es fühlt sich an als würde ich sie einfach nicht auseinander bekommen, ich kriege ein unwohles Gefühl und werde nervös. Aber warum ist das so?

Bei vielen Menschen sehe ich dass der Glaube den sie haben ein Glaube ist, der so viel Freude bringt, dass sie gar nicht anders können als darüber zu sprechen. Sie wollen unbedingt die Menschen da draußen mit sich in den Himmel nehmen.

Das will ich doch auch oder nicht? Ich will doch meine Familie die nicht glaubt zum Glauben bringen. Ich will nicht dass sie nicht das ewige Leben haben. Warum tu ich mich dann nur so schwer die Lippen zu öffnen und von Jesus zu erzählen?

Ich habe mir die Frage oft gestellt und mich mal so ein bisschen "selbst beobachtet" bei diesem ganzen Thema. (Solltet ihr damit auch Schwierigkeiten haben, empfehle ich euch das zu tun.)

Mir ist aufgefallen dass es nicht nur wenn es zum Thema Glaube und Jesus kommt, so schwer für mich ist zu erzählen. Wenn mich Menschen tiefere Fragen über mich selbst fragen, über meine Vorlieben oder selbst nur bei der Frage wie ich meine Zeit verbringe, fällt es mir oft unglaublich schwer zu antworten.

Also ist die Frage, schäme ich mich wirklich davon von Jesus zu erzählen - oder habe ich ein grundlegendes Problem, von mir und dem was ich selbst liebe zu erzählen?

Oft bete ich dafür dass ich besser darin werde. Vielleicht braucht man auch ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein um den Menschen um einen herum von Gott zu erzählen?

Kennt ihr die Gedanken, die ich hier beschreibe? Was hemmt euch persönlich?

Warum hemmt überhaupt irgendetwas? Was wäre das schlimmste das passieren könnte? Dass die Menschen Jesus ablehnen? Dass sie mich, die von der Bibel erzählt ablehnen?

Lukas 9:62

Jesus aber sprach zu ihm: Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Bin ich einfach nicht geschickt für dieses Reich von Gott? Ist dort nicht mein Platz? Warum sehe ich zurück? Hat er mir nicht so viel mehr versprochen, als das was ich hier habe?

Matthäus 19:29

Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird's hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.

Warum nur bin ich so schüchtern von dem zu erzählen, der mir doch am wichtigsten ist?

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Wenn ihr euch in diesen Fragen und Gedanken wiedererkennt, will ich euch Mut machen dafür zu beten und mit diesen Ängsten zu Gott zu kommen. Ich glaube wirklich verändern kann einen vor allem Gott in dieser Hinsicht, dass er unsere Herzen berührt und uns den Mut schenkt zu sprechen.

Meine Hoffnung ist dass wir alle im Glauben wachsen können und irgendwann mit Freude hinaus in diese Welt gehen und stolz Gottes Wort verkünden. Und bis es soweit ist, heißt es für mich persönlich erst mal viel lernen und viel viel wachsen.

Das war heute ein kleiner, intimer Einblick in meinen Gedanken die ich mir so mache und ich glaube ich bin da nicht die einzige :)

Apostelgeschichte 8:38-39

Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich.

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