5. Slytherin, Hufflepuff, Ravenclaw und Gryffindor

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Wegen Remus hätte die Überfahrt auf dem See noch länger dauern können, aber es dauerte gar nicht lange, bis sie das andere Ufer erreichten. James und Sirius waren die ersten, die aus den Booten kletterten und reihten sich direkt hinter Hagrid ein, der die Erstklässler eine steile Treppe hinauf zum Schloss führte. Remus warf noch einen letzten Blick nach oben auf das Schloss, das sich nun gigantisch vor ihm auftürmte und sehr beeindruckend aussah. 

Wohin Peter verschwunden war, wusste er nicht, aber weil er ein bisschen im Weg stand, lief ein kleines, rothaariges Mädchen gegen ihn. „Oh Entschuldigung!", sagte sie. 

„Nein, nein, alles gut, das war meine Schuld!", sagte Remus und folgte der Rothaarigen und ihrem Freund, einem sehr dünnen und blassen Jungen mit schwarzem Haar die Treppe hinauf. 

Remus wusste nicht, wie viele Stufen es waren, aber es waren definitiv zu viele, der letzte Vollmond war noch nicht allzu lange her und er merkte, dass er schnell schwächelte. Schließlich schaffte er es aber doch und sie erreichten ein riesiges eichenes Eingangsportal durch das Hagrid sie hindurchführte. 

Im Inneren des Schlosses fühlte Remus sich gleich warm und behaglich. Sie stiegen noch ein paar Stufen hinauf, der Weg war hell erleuchtet von Fackeln, die an den Wänden hingen. In Rahmen waren Porträts, aus denen einige der Dargestellten ihnen freundlich zuwinkten, denn in der Zaubererwelt bewegten sich die Gemälde. Die Erstklässler erreichten eine riesige Eingangshalle, die ebenfalls von Fackeln erleuchtet wurde, zu ihrer Rechten befanden sich große Flügeltüren, hinter denen Stimmen zu hören waren, die anderen Schüler waren wohl schon da. 

Dann trat eine Hexe vor sie. Sie hatte straff nach hinten gebundenes, schwarzes Haar, eine rechteckige Brille und trug einen smaragdgrünen Umhang. „Danke Hagrid, ich übernehme die Erstklässler jetzt", sagte sie. 

Hagrid nickte und ging mit großen Schritten auf die Flügeltüren zu, als er sie öffnete, konnte Remus einen kurzen Blick auf die dahinterliegende, hell erleuchtete Halle werfen. Unzählige Schüler saßen dort an langen Tischen, viel mehr konnte er jedoch nicht erkennen. Er wandte den Blick wieder der Hexe vor ihnen zu. 

„Ich bin Minerva McGonagall, stellvertretende Schulleiterin und Hauslehrerin von Gryffindor", sagte sie. 

Sie sah wirklich ein wenig so aus, wie Remus sie sich nach Nilays und Marcs Erzählungen vorgestellt hatte und wirkte auch eher streng. 

„Sie werden gleich durch diese Türen treten und dann zunächst einem Haus zugeteilt", fuhr sie fort. „Es gibt Slytherin, Huffelpuff, Ravenclaw und Gryffindor. Euer Haus ist gleichsam eure Familie in Hogwarts und mit guten Leistungen könnt ihr Punkte für euer Haus verdienen. Brecht ihr die Schulregeln, werden eurem Haus Punkte abgezogen. Am Ende jedes Schuljahres gewinnt das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal." 

Davon hatten Nilay und Marc erzählt, sie meinten Gryffindor habe schon lange nicht mehr den Hauspokal gewonnen, woran sie nicht ganz unschuldig seien. Lyall hatte Remus erzählt, wie Gryffindor während seiner Zeit in Hogwarts sogar vier Mal den Pokal gewonnen hatte. Remus hoffte, er würde viele Punkte für sein Haus verdienen können, welches es auch immer sein sollte. 

„Warten Sie noch einen Moment hier, wir sind gleich für Sie bereit, ich hole Sie dann in die Große Halle", sagte Professor McGonagall und riss Remus damit aus seinen Gedanken. 

Auch sie verschwand hinter den Flügeltüren. Kaum war sie weg, brach ein unruhiges Geflüster zwischen den Erstklässlern aus. In welches Haus sie wohl kamen? Wie wurde das eigentlich entschieden? Lyall hatte Remus vom Sprechenden Hut erzählt. Man setzte ihn auf und er entschied, zu welchem Haus man am besten passte. Es kam darauf an, wie man gestrickt und worauf man Wert legte. Tatsächlich fürchtete sich Remus davor, was der Sprechende Hut bei ihm sagen würde, denn schließlich war er trotz allem immer noch ein Werwolf. 

Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt