It will never just be "okay"

Prolog

Es fing alles mit Carolinas Geburt an. Ihre Eltern waren so stolz, ein Mädchen, fast elfengleich zart mit einem Lächeln, das jeden Menschen verzauberte. Dem man in die smaragdgrünen Augen sah und dabei fast schon erblickte, das sie eine blühende Zukunft hatte. Und so war es auch…

Mit 3 Jahren hatte Carolina das Lesen erlernt. Sie las viel, sprach flüssig für ihr Alter, war außergewöhnlich klug. Wie ihre Eltern lachten, sie immer mehr förderten, aus allem ein Spiel machten. Doch es war kein Spiel. Carolina wuchs mit dem Gefühl auf, perfekt zu sein. Sie war vielleicht etwas pummelig, aber ihr Aussehen verzauberte doch jeden.

Doch wie jedes Kind, musste auch sie irgendwann der schrecklichen Wahrheit unserer Gesellschaft ins nackte Auge blicken. Das beste reicht nun mal nie.

So begann es in der 5. Klasse, alle kleinen Jungs und Mädchen wurden gehässiger mit den Jahren. So wurde aus „Lina, hilf mir mal, ich komme nicht weiter“ ein „Oh, sitzt die hässliche Carrie wieder allein? Hat wohl keiner Lust auf dich und deinen Speck, du Schlaumeier.“. Doch was anfangs als „hässliche Carrie“ begann, wurde mit der Zeit dazu, dass sie Hassbriefe bekam. Und als nun auch der letzte die unendlich gemeinen Weiten des Internets entdeckte, war es vorbei.

Carrie begann ihren Frust in sich hinein zu essen, klaute sich für jeden Hass einen Schokoriegel und für jede neue gefälschte Identität eine Tafel Schokolade und eine Packung Kekse. Wen interessierten schon Kalorien, Essen war tröstlich und wenn sie doch eh schon die fette Carrie war, was hatte sie zu verlieren? Doch der Hass wurde schlimmer… Carrie war nichtmehr aufgeweckt, ihre Noten sanken und ihr Selbsthass und Gewicht stieg stetig. Es war  wie eine nie endende 90 Grad nach unten gehende Achterbahnfahrt…