Kapitel 26 -Ein Versprechen des Wiedersehens-

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Hermine:

Hermine war seit jenem Abend vor einigen Wochen, als sie Draco Malfoy auf dem Astronomieturm gefolgt war, durcheinander. Sie konnte kaum einen klaren Gedanken nachts fassen, wenn sie ihre Runden als Vertrauensschülerin drehte. Immer wieder sah sie auf die Karte des Rumtreibers und war stehts aufs Neue geschockt und verblüfft, wenn Sie Draco mit einer andern Gestallt darauf erblickte.

Die Karte zeigte immer nur Unbekannte Person an. Natürlich wusste Hermine wer diese Person war, denn als ihr diese zum ersten Mal auffiel, rannte sie wie von einer Tarantel gebissen durch das Schloss und die Treppen hinauf in den viel zu hoch gelegenen Astronomieturm. Dort saßen die beiden, sahen sich die Ländereien an und unterhielten sich leise über Gott und die Welt.

Hermine, die unbedingt wissen musste, ob die junge Frau eine Todesserin war, lauschte eine Weile der Unterhaltung, bis die beiden aufstanden und aufbrachen. Natürlich war Hermine nicht unvorbereitet, hatte sie nicht nur die Karte des Rumtreibers, sondern den unsichtbar machenden Tarnumhang von Harry geliehen.

So gingen die beiden einfach an ihr vorbei und bemerkten nicht, dass sie belauscht worden waren. Nach der Verabschiedung folgte Hermine der jungen Frau, bis sie bei dem Geheimeingang der zu Aberforth führte angelangte.

Diese Prozedur wiederholte sie Nacht für Nacht, bis die ersten düsteren Wolken durch den Gemeinschaftsraum der Gryffindor zogen und die ersten Albträume auch sie plagten. Hermine glaubte stehts von sich selbst, nach all ihren Abenteuern, solchen Dingen, wie Nächtlichen Albträumen erhaben zu sein, doch die düsteren Erinnerungen an Du-weißt-schon-wenn gingen ihr an die Nieren. Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, zu hinterfragen, warum auf einmal die Schüler um sie herum und sie selbst geplagt wurden. Der einzig logische Gedanke der ihr jedoch kam, war die Tatsache, dass die ersten Meldungen kurz nach ihrer Entdeckung der geheimnisvollen Fremden im Schloss, hereinkamen.

Und so wie Hermine, Draco Malfoy kannte, konnte es nur einer seiner perfiden Pläne sein, sie zu ermüden. Also beschloss Hermine an einem Abend Mitte Dezember die Stufen des Astronomieturm hinaufzusteigen und dort oben ohne den Tarnumhang auf den jungen Malfoy zu warten.

Draco:

Draco fühlte sich leicht, unbeschwert und frei. Es hätte ewig so weiter gehen können, Nacht für Nacht, doch Mitte Dezember war es nicht Alexia, die dort oben auf dem Turm wartete, sondern Granger. Und zum ersten Mal wusste Draco nicht was er machen sollte.

Er stand ihr gegenüber und ihm fehlten die Worte. Er hatte sich vorgenommen, sich bei Granger zu entschuldigen, hatte gehofft einen Neuanfang zu wagen, doch ehe er auch nur etwas in dieser Richtung erwähnen konnte, verbot sie ihm das Wort.

Eine harsche Handbewegung, die er nur zu gut von seinem Vater kannte, ließ ihn schweigen und die Tirade von Vorwürfen über sich ergehen. Ganz verstand er das Geplapper von Granger nicht. Er begriff lediglich, dass Sie von Alexia wusste und ihm drohte zu melden, wenn er nicht umgehend die heimlichen Treffen beenden würde.

Gedanken von diversen Strafen, schossen Draco durch den Kopf, die Alexia erwarten konnten und eine leichte Gänsehaut legte sich auf seine Arme. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Beharrliches Schweigen war seine einzige Reaktion für mehrere Minuten.

Die Vorwürfe von schwarzer Magie prallten an ihm ab. Müdigkeit machte sich in ihm breit und sein Verstand raste. Er wollte Alexia nicht verlieren, aber jetzt wo Granger wusste, dass es sie gab, konnte es nicht so weiter gehen. Die anderen Schüler hatten ohnehin schon Angst vor ihm und mieden seine Anwesenheit. Wie würden sie reagieren, wenn er nun auch noch eine Fremde ins Schloss einließ? Wie würden sie Alexia behandeln? Würde Sie überhaupt eine Chance bekommen sich zu verteidigen?

Bilder seiner Angreifer am Tag ihrer ersten Begegnung schossen ihm durch den Kopf. Damals war er unbewaffnet gewesen und es war am helllichten Tag passiert. Warum sollten seine Mitschüler nicht genau so handeln? Natürlich stand Potter für ihn ein, doch der Held der magischen Welt war nun mal nicht hier und seine schlammblütige Freundin beschuldigte ihn der schwarzen Magie.

Wem würde die Masse also glauben? Einem Mitglied, dass die Zauberergemeinschaft gerettet hatte oder einem Verräter? Gewaltige Eisklumpen bildeten sich in seinen Gedärmen und sein Körper verkrampfte sich. Als Hermine Granger nun nach Atem ringend vor ihm stand, sagte er so kühl wie er nur konnte „Ich werde sie nach Hause zurückschicken. Bist du dann zufrieden?!" im Grunde beinhalteten seine Worte keine Frage, sondern viel mehr einen Vorwurf, doch dieser ging anscheinend spurlos an ihr vorbei. Also drehte sich Draco um, ging hin zum Porträt der den Geheimgang preisgab und wartete dort auf Alexia. Die schon nach kurzer Zeit vor seine Augen auftauchte.

Es schmerzte sie wegzuschicken, doch er versprach ihr, sie dieses Mal nicht zu vergessen und Täglich eine Eule zu schicken. Geknickt darüber, dass es plötzlich einfach so zünde war, trottete sie zurück zu Aberforth, so nahm es Draco an, den er selbst war noch nie durch diesen Geheimgang getreten.

Danach vergingen die Tage für ihn und auch für alle anderen im Schloss recht langsam. Trist wirkte stehts die verzauberte Decke in der großen Halle und die Treppen änderten recht widerwillig nur noch ihre Richtung. Alles wirkte düsterer und Unfreundlich. Selbst die Gemüter der Lehrer verdunkelten sich. Jede kleine Unterbrechung, jede unerwünschte Frage, jeglicher Lärm, wurde zum Anlass genommen, den Häusern die Punkte zu entziehen und so schnell wie diese aus den Stundengläsern hinausrieselten, konnten diese gar nicht aufgefüllt werden.

Wie versprochen Schrieb er Alexia täglich und ein kleiner Hoffnungsschimmer blühte in seiner Brust auf, als die Weihnachtsferien heranrückten. Zum ersten Mal in seinem Leben, freute er sich, in den Hogwarts Express zu steigen um nach Hause zu fahren. Allein weil er Alexias Gesicht sehen konnte und die düsteren Wolken in dem alten Gemäuer des Kerkers zurückbleiben würden.

So müde er auch von seiner Vergangenheit auch war und wie viele Nächte ihm auch der schlaf geraubt wurde. Er hatte ein Versprechen des Wiedersehens gegeben und dieses eine Mal wollte er alles daransetzten, sein Wort, das Wort eines Malfoys zu halten. Denn er war nicht länger ein verängstigter Junge, der verloren in der Dunkelheit herumlief, sondern er war ein junger Mann, der trotz seiner Vergangenheit und Dunkelheit in seiner Seele, das Glück verdient hatte.

Draco Malfoy FF - Unsterbliche Seelen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt