Jemand hat ihm eine Nachricht unter seiner hinterlassen.
"Komm raus, Nathanial. Du hast keine Chance. Wir finden dich."Als er sie sieht, grinst er. Nein, sie wussten es nicht - sie taten nur sehr geschickt so. Vermutlich hatten sie Leute in der Nähe, die Wache hielten falls jemand in irgendeiner Weise seltsam darauf reagiert. Aber wie er dort liegt, unter dem Stand eines Händlers mit dem er sich angefreundet hatte, konnten sie ihn nicht sehen. Sie hielten sich für klug, aber das sind sie nicht. Auf seiner Nachricht befanden sich nun auch weitere Blutflecken in anderen Farben - von Leuten, die es angefasst hatten oder in ihrer Wut dagegen schlugen. Man erkannte sie an den Stofffetzen die um ihre Hände gewickelt waren und der Blässe, die in ihre Gesichter trat wenn sie an der Wand vorbei gingen.
Zeit, das Spiel fortzusetzen.
Er kniete auf einer Karte der Stadt, in der verschiedene wichtige Gebäude eingezeichnet waren - in ihrer Mitte der Torre de David. Angeblich saß dort der Chef der mächtigsten Bande in ganz Caracas - ihn wollte Nathanial nicht verärgern, nein.
Er wollte ihn beeindrucken.
Er würde ihm zeigen, was es hieß wenn er in der Stadt war.
Dazu hatte er bereits schwarze Sprühfarbe besorgt, dazu einen gemusterten schwarz-grauen Schal mit dem er sich tarnen würde, und die Hauptsitze jeder Bande in die Karte eingezeichnet.
In dieser Nacht ging es um alles.Sobald die Sonne untergegangen war, schlüpfte Nathanial in den Laden seines Freundes und verließ ihn durch den Hintereingang. Er ging schnell, aber hielt sich in den Schatten und auf Straßen, deren Laternen gestohlen oder kaputt waren, bis er schließlich auf ein Dach kletterte und von dort aus weiter ging. Niemand sah ihn bis er zu dem ersten Gebäude kam, ein unverputztes, kleines Haus an dessen Wand mit roter Farbe ein Symbol gesprüht war, das Zeichen dass er hier richtig war. Außerdem standen auf dem Dach Wachen. Das Gebäude war von allen Seiten von Häusern umgeben, nur eine schmale Gasse führte zu einer verdreckten Straße. In dem Gebäude brannte Licht, er hörte das rauhe Lachen von Männern. Unauffällig ließ er sich im Rücken der beiden Wachen, die sich angeregt unterhielten, vom Dach eines der Nachbargebäudes in eine Ecke des kleinen Hofs gleiten. Die Sprühfarbe klapperte leicht in seiner Tasche, doch er ließ sich Zeit während er den Schal um seinen Kopf band, sodass er nur seine Augen freiließ. Dann steckte er eine Hand in seine Tasche, zog eine Staubbombe heraus, und warf sie hinter eines der Gebäude, sodass es für die Wachen unmöglich war zu sehen, woher sie kam. Sekunden später kam die Explosion. Aus dem Haus ertönte ein Befehl an die Wachen, dass sie nachsehen sollten was passiert war. Sobald diese durch die schmale Gasse verschwunden und die Schritte nicht mehr zu hören waren, ertönte wieder Gelächter. Rasch machte Nathanial sich an die Arbeit und besprühte das Haus mit seiner zweiten Nachricht.
"Dann kommt mich holen."
Am nächsten Tag war die ganze Stadt im Aufruhr. Jede Bande der Stadt hatte diese Nachricht an ihrer Aussenwand bemerkt.
Doch niemand wusste, woher sie stammt.
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Krebstot
AdventureNathanial hat Krebs. Genauer gesagt einen Hirntumor im Endstadium. Er wird sterben, schon bald. Doch so einfach wird er das nicht akzeptieren.