Das letzte fehlende Teil und eine schwierige Frage zum Schluss

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Am Tag darauf saßen Justus, Peter und Bob wieder einmal in Inspektor Cottas Büro.

Bob hatte ihm seine Aufzeichnungen über den Fall „Das blaue Gerippe" übergeben, welches der Inspektor vor den Augen der Detektive verschlungen hatte.

Nun legte er es beiseite und musterte die drei Detektive eingehend.

„Nun das Meiste klingt schlüssig und doch sind da noch ein paar Dinge, die ich nicht so ganz verstehe. Die müsstet ihr mir noch erklären."

„Gerne wo gibt es denn noch Verständnisprobleme?", erkundigte sich Justus hilfsbereit.

„Also ich weiß wie ihr das Gerippe überführt habt, aber wir wissen noch immer nicht, wer diese zwei Unbekannten waren, die euch im Museum begegnet sind, denn die waren ja auch auf der Suche nach dem Stein."

Die drei Fragezeichen nickten mechanisch.

„Dann gibt es da noch diesen Skinny Norris und zu guter Letzt noch die Sache mit dem Blaukraut und wieso der Hausmeister hinter der ganzen Sache steckt. Er hat bisher eisern geschwiegen." Der Ermittler holte tief Luft und meinte dann: „Bitte erklärt mir das jetzt alles der Reihe nach."

„Gut. Also wir vermuten, dass es sich bei den Unbekannten um zwei Komplizen des Drahtziehers handelt, die den Stein zunächst für ihn gestohlen und zu einem Übergabeort gebracht haben. Dort hat ihn der Täter abgeholt, jedoch nicht die vereinbarte Summe hinterlegt. Daraufhin sind die Beiden ein weiteres Mal in das Museum eingestiegen um dort auf eigene Faust nach dem Juwel zu suchen, da sie es dort vermuteten. Um wen es sich bei diesen Personen jedoch handelt wissen wir nicht.", beendete Justus seinen Redeschwall.

„Wir wissen nur, dass es sich dabei um einen Mann und eine Frau handelt", ergänzte Peter grinsend. „Vielleicht verrät ihnen der Hausmeister ja um wen es sich handelt, wenn Sie ihm Strafmilderung in Aussicht stellten."

„Das wird ein Richter entscheiden und nicht ich", brummte Cotta. „Gut, das erklärt zumindest diese zwei Gestalten. Warum hat der Hausmeister das Risiko auf sich genommen, jemanden zu engagieren der diese Arbeit für ihn übernimmt? Und was hat es mit Skinny Norris diesem Unruhestifter auf sich? Warum ist er wieder aufgetaucht?"

„Ich vermute, dass der Hausmeister den Stein wollte, weil er sich damit ein schönes Leben verschaffen wollte. Dieses Juwel muss doch Unsummen wert sein", beantwortete Justus die Erste Frage des Inspektors. „Über die genauen Hintergründe müssen Sie ihn selber fragen, aber es steht außer Frage, dass der Hausmeister als Angestellter in dieser Position über die Sicherheitsanlagen und Vorgänge im Museum bestens Bescheid."

„Deine Vermutung klingt stimmig, als Hausmeister verdient man wirklich nicht sehr viel", meinte Cotta zustimmend. „Den Rest wird er uns schon noch verraten."

Daraufhin erfüllte Schweigen den Raum. Keiner der drei Detektive wusste wirklich, was er über das Auftauchen von Skinny sagen sollte.

„Gut überspringen wir das", meinte der Inspektor, als das Schweigen für ihn unerträglich wurde. „Ihr verratet mir jetzt noch, wie ihr auf das Versteck gekommen seid und dann könnt ihr gehen."

„Sehr gerne", antwortete ihm Justus. „Also wir haben vor einigen Jahren den Fall „Karpatenhund" gelöst. Dabei handelt es sich um eine Skulptur aus Kristall, die entwendet und vor unseren Augen in einem Swimmingpool versteckt wurde. Es handelte sich quasi um eine auffällige Figur, die unauffällig versteck worden war. Beim Blick in den Kühlschrank fiel mir das Blaukraut auf und dabei machte es in meinem Kopf klick, da der Hope Diamant ja auch eine dunkler, stahlblauer Edelstein. Wieso also sollte man nicht wo verstecken wo sich bloß eine dunkle Farbe oder etwas Ähnliches befindet? So kam ich auf die Idee dieses Einmachglas als mögliches Versteck in Betracht zu ziehen und es entpuppte sich als Richtig."

„Das ist wirklich gut kombiniert", lobte Cotta die drei Jungs.

„Ihr könnt jetzt gehen, falls wir noch etwas von euch brauchen melden wir uns."

Zum Abschied reichten sich die Hände, dann verlie0en Justus, Peter und Bob die Polizeiwache.

„So jetzt stellt sich bloß noch die Frage, welche Rolle Skinny Norris in der ganzen Angelegenheit spielt?", meinte Peter, als die drei Detektive wieder auf dem Gehsteig standen.

„Ich glaube das kann ich euch erklären", meinte Bob schüchtern.

„Du kannst was?", fragte Peter überrascht. Er blickte den dritten Detektiv mit weit aufgerissenen Augen an.

„Justus bitte sag, dass ich mich gerade verhört habe..."

„Nein ich fürchte nicht Peter. Ich habe nämlich dasselbe gehört", meinte Justus, nicht weniger überrascht.

„Aber wie... ich meine... Skinny und wir sind doch so was wie... Erzfeinde...", stammelte Peter verwirrt. „Wieso taucht er so plötzlich wieder auf und wieso glaubst du das erklären zu können Bob? Willst du uns in den Wahnsinn treiben? Wahrscheinlich sagst du uns jetzt, dass du mit ihm Befreundet bist, er nicht mehr auf der Schiefen Bahn ist und wieder nach Rocky Beach gekommen ist um sich mit dir zu treffen?"

Bob lächelte bloß verlegen und zuckte die Schultern.

Aufgewühlt fuhr sich Peter mit seinen Händen über sein Gesicht. „Das darf doch nicht wahr sein. Wie soll denn das Weitergehen? Sind wir dann nur noch die zwei Fragezeichen? Oder werden wir die vier Fragezeichen? So etwas kann doch nicht..."

Er brach ab, als er eine schlaksige Gestalt erspähte, welche auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Hauswand lehnte.

„Skinny", sagten Peter und Justus gleichzeitig.

Skinny breitete seine Hände aus und überquerte die Straße. „Na habe ich euch beeindruckt bei unserer letzten Begegnung?", wollte er von den Detektiven wissen.

„In der Tat. Wir haben gedacht, dass du dich überhaupt nicht geändert hast", krächzte Justus. Sein Mund fühlte sich an wie ausgetrocknet.

„Ach komm! So schlimm war es dann auch wieder nicht oder Bob?" Hilfesuchend wandte sich der Teenager an den dritten Detektiv.

Bob lächelte und meinte: „Nein, eher so wie in den guten alten Zeiten, als wir uns noch nicht leiden konnten Skin."

Skinny schnippte mit den Fingern und meinte lachend. „So ist es Bob. So ist es!"

„Also ich versteh jetzt gar nichts mehr", stammelte Peter. „Ihr zwei seid befreundet? Oder sehe ich das falsch?"

„Nein du siehst das Richtig", bestätigte Bob seinen Freund. „Ich habe es euch nur nicht gesagt, weil ich nicht wusste, wie ihr darauf reagieren würdet..."

Betreten blickte der dritte Detektiv zu Boden.

„Vielleicht wird es wirklich Zeit diese alte Feindschaft zu begraben", murmelte Justus nachdenklich. „Ich weiß aber nicht so recht, was ich davon halten soll..."

„Ach da werden wir sicher einen Kompromiss finden können", meinte Skinny gut gelaunt. „Sonst benennen wir die drei Fragezeichen einfach um."

„Und was schlägst du da vor?", erkundigte sich Peter wenig interessiert.

„Was haltet ihr von die drei Satzzeichen und der Rechtschreibfehler?", fragte Skinny und klopfte sich vor Lachen auf seine Oberschenkel.

„Ha ha." Damit quittierte Peter die Aussage seines Erzfeindes. Seine Gedanken Rauschten. Bob war also mit Skinny Norris befreundet. Dem Skinny Norris der den drei Freunden schon eine Menge Ärger eingebrockt hatte. Ob so etwas gut gehen konnte?

Unsicher darüber was er dazu sagen sollte blickte er auf den Horizont und meinte: „Na ist das letzte fehlende Puzzelstück in diesem Fall gefunden und richtig eingefügt worden. Bleibt die Frage wie es jetzt mit uns weitergehen soll."

Justus, Bob und Skinny taten es ihm gleich. Sie schwiegen und blickten in Richtung Horizont.

Der Fall „Das blaue Gerippe" war gelöst doch was würde die Zukunft wohl noch alles für die drei Fragezeichen und Skinny bereithalten?

Nun das ist wieder eine ganz andere Gesichte.

Die drei Fragezeichen und das blaue GerippeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt