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Ich schob meine Hände in meine Jackentaschen. Es war kalt, aber die kalte Luft tat mir gut.
Mein Kopf wurde klarer und ich ging alles was in den letzten paar Stunden passiert ist noch einmal genau durch.

Ich habe mich mit meiner Mutter, welche gleichzeitig auch meine Königin ist, angelegt, nur damit ich mit dem Jungen zusammen seine kann mir dem ich zusammen seine will, der auch gesagt hat das er mich will und jetzt wird ihm das alles zu viel?

Das konnte doch alles nicht wahr sein.
Ich lief Richtung Bushaltestelle. Seit dem peinlichen Moment in dem Bus vor ein paar Wochen hatte ich immer eine Bahnkarte für die Umgebung dabei.

Während ich auf den Bus wartete merkte ich wie es langsam anfing zu schneien.
Kleine Schneeflocken tanzten durch die Luft. Mit der Zeit wurden es immer mehr, eine weiße Schneeschicht überzog die Straße.

Eine Weile wartete ich noch, als kein Bus kam ging ich weiter.
Ich lief einfach dort hin wo mich meine Füße trugen.

Ich blieb stehen.
Erinnerungen kamen hoch, nicht sehr alte aber sehr starke, von Drogen verstärkte.

Ich stand auf dem Fußballplatz.

Die Metallfiguren standen in der hintersten Ecke.

Ich musste mich an das Telefonat erinnern.

Scheiße was mach ich hier. Ich sollte hier nicht sein.

Das alles war ein riesen Fehler, das Video, das ich von zu Hause weg gelaufen bin, das ich zu ihm gefahren bin.

Ich schrie, schrie wie ich in der einen Nacht mit August geschrien hatte. Bei dem Gedanken an ihn musste ich nur noch lauter schreien.

Ich holte mein Handy raus um meinen Fahrer anzurufen, als ich alle moglichen Benachrichtigungen sah.
Mein Video hatte über eine Millionen Aufrufe, über neuntausend Kommentare und dreißigtausend Likes.

Und meine Mutter hatte mich angerufen und mein Vater und August.

Meine Mutter hatte mir zig Nachrichten geschickt.

Sofort schaltete ich mein Handy wieder aus.
Ruhe war jetzt das einzige was ich brauchte.

An der Tankstelle holte ich mir einen Kaffee um mich aufzuwärmen.

Sollte ich zurück zu Simon gehen? Nochmal mit ihm reden?
Vielleicht hat er es ja nicht so gemeint.

Nach einer halben Stunde in der ich nur in der Gegend herum gelaufen war ging ich dann doch in Richtung seiner Wohnung.

Ehe ich es mir versah stand ich auch vor seiner Tür.
Unschlüssig stand ich dort mehrere Minuten, darüber nachdenkend wie ich rein kommen sollte.

Klingeln? Ich wollte nicht das er mich direkt bemerkte. Ich weiß dass das unsinnig war, ich machte mir so viele Gedanken, verschwendete Zeit in der ich längst bei ihm hätte sein können.

Ich ballte meine Hand zu einer Faust und klopfte zögerlich.
Seine Mutter öffnete mir.
"Simon ist noch eine Runde spazieren gegangen, du kannst gerne in sein Zimmer gehen und dort auf ihn warten" ihre Stimme war sanft und voller Liebe.

"Danke"
Als ich in sein Zimmer ging sah ich Sarah.
Ein flüchtiges Lächeln huschte über meine Lippen.

Ich zog seine Tür hinter mir zu und schiss meine Jacke über den Stuhl.

Ich setze mich auf sein Bett.
Jetzt, ohne Simon im Raum, kamen so viele Erinnerungen wieder hoch.

Ich schloss die Augen und konnte ihn wieder ganz klar vor mir sehen.
Er stand vor dem Aquarium, gab den Fischen Namen.
Da war Olle, ich legte meinen Kopf auf seine Schulter,  da war Oski, ich küsste seinen Nacken und umarmte ihn von hinten, und da war Felle.

Wir fingen an uns zu küssen, ich hatte ihm schon sein Shirt ausgezogen, dann drehte er sich weg und machte dieses bescheuerte Videogame an.
Damit man uns nicht hören konnte, sagte er.

Auf einmal verschwomm alles, die Geräusche im Hintergrund verschwommen und wir liebten uns bedingungslos.

Ich konnte das Lodern von Gefühlen wieder spüren, wie es meinen ganzen Körper durflutete.

Die Tür öffnete sich und das Gefühl verschwand.

Da stand er.
Zwischen Tür und Angel und starrte mich mit diesen warmen braunen Augen an.
In seinen Haaren waren Wassertropfen von dem geschmolzenen Schnee.

"Du bist nicht nach Hause gefahren?"
Ich konnte nicht ganz deuten was in seinem Blick lag.
Da war Scham, Schmerz, Unsicherheit.

"Hättest du das gewollt?"
Schmerzende Stille erfüllte den Raum.
"Ich... Ich weiß nicht. Ich dachte, keine Ahnung, also dass du vielleicht heim wolltest. Ich mein, ich war nicht so, naja, also..."

"Nett? Liebevoll? Ist es das was du sagen willst, weil genau das warst du nicht."

Er schluckte. Es war offdass er ein schlechtes Gewissen hatte.

Tränen füllten seine Augen.

"Ich liebe dich" es war nur ein Flüstern, aber er hatte es gesagt.

"Es tut mir Leid dass ich das vorhin noch nicht sagen konnte, aber ich liebe dich"

"Ok, und wie hast du das jetzt gemerkt? Also ich mein dass es wirklich Liebe ist."

Sein Blick wanderte auf dem Boden umher.
"Als du gegangen bist habe ich nachgedacht. Alles was ich gesagt hatte war wahr, aber ich weiß es jetzt, ich weiß nicht wie und warum, aber ich weiß das ich dich liebe und die nie wieder gehen lassen will."

"Ich hab auch nachgedacht und ich will dich auch nie wieder gehen lassen, auch wenn das vorhin sehr weh getan hat, aber in einer Beziehung muss man ehrlich sein und sich auch mal streiten können"

Er musste grinsen und setzte sich neben mich.

Young royals (Wunschfortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt