chapter 5: the strangers unknown childhood
Changbin
Diese Situation wirkte, wie eine Szene eines schnulzigen Teenie-Film aus den Neunzigern oder wie Susi und Strolch mit dieser einen Spagetti. Es fühlte sich an wie mein personalisiertes Liebesdrama, sonst wäre der Grund, warum unsere Lippen nicht schon aufeinander lagen kein Pocky-Stick.
Felix biss mehr und mehr ab, bis sein Gesicht mir bereits etwas verschwommen vorkam. Als der Junge meinen Atem an seiner Haut spürte, öffnete er seine Augen und für einen kurzen Moment glaubte ich zu träumen. War das alles gerade wirklich real?
Gerade als ich dachte, dass er zurückziehen würde, nahm er den letzten Bissen und seine Lippen berührten meine für den Bruchteil einer Sekunde. Meine Augen hatte ich leicht aufgerissen, während der Blonde nur grinste und sich zufrieden in die Hände klatschte.
„Als ob ich dir das Letzte einfach so überlassen würde", lachte er und kaute zufrieden zu Ende. Ich für meinen Teil konnte mich keinen Zentimeter rühren und spürte immer noch den kleinen Rest des Sticks zwischen meinen Lippen stecken.
Was war bitte gerade passiert? Der Junge hatte mich gerade geküsst und ließ das einfach unkommentiert?
„Was willst du den Rest nicht mehr?", meinte er und legte den Kopf schief. Meine Augen wanderten von seinen Augen zu seinem Mund. Felix beugte sich wieder nach vorne und wollte mir den letzten Bissen wieder von Mund zu Mund entnehmen, doch ich drehte meinen Kopf schnell weg.
„Felix... Nimm das nicht persönlich, aber wir kennen uns kaum und ich finde das geht etwas zu weit", meinte ich einfach und drückte ihn etwas von mir weg.
„Was geht zu weit? Wir haben Essen geteilt, nicht mehr", meinte er verwundert und ebenfalls leicht eingeschüchtert von meiner plötzlichen Ablehnung. Das nennt er einfach Essen teilen?
„Du hast mich gerade geküsst und das ist nichts, was man unter Bekannten macht.", versuchte ich es so ruhig zu erklären wie möglich und musste schlucken.
„Wen küsst man denn?", fragte er und ich sah ihn etwas entgeistert an. Wie jetzt? Wie konnte man so unwissend sein? Für wie lange hatte man ihn von der Außenwelt isoliert, dass er solch Sachen wie Schokolade, Ironie und Unterschiede beim Küssen nicht kannte?
Es wäre gelogen, wenn mir sein Verhalten nicht ein bisschen Angst machen würde. Irgendwas in meinem Kopf konnte nicht glauben, dass ein Mensch so wenig Kenntnisse von seiner eigenen Spezies haben konnte.
„Du küsst die Leute, die du liebst. Meistens ist das die Person mit der du den Rest deines Lebens verbringen und heiraten willst. Familienmitglieder oder gute Freunde küsst man meist auf die Wange. Aber der Mund ist eigentlich für deinen Partner aufgehoben", erklärte ich und musste gestehen, dass diese Erklärung natürlich nicht immer so stimmte.
„Also... küsst man sich, wenn man sich so liebt wie... Romeo und Julia?", fragte er und schien nun mehr als nur peinlich berührt.
„Genau", antwortete ich und war überrascht, dass er dafür diese Geschichte zu kennen schien. Ich konnte wirklich nicht einschätzen, was er kannte und was nicht.
„Dann tut es mir Leid... Ich wollte dich nicht unkomfortabel machen.", sagte der Jüngere mit ruhiger Stimme und spielte mit seinen Fingern. Okay, ich konnte ihm nicht böse sein. Immerhin schien nicht er an seiner Unwissenheit Schuld zu sein, sondern seine Eltern.
„Ist schon okay, Lix... Du wusstest es einfach nicht besser", versuchte ich ihn zu beruhigen und streichelte über seine Schulter. Er nickte leicht und wahrscheinlich fühlte er sich jetzt richtig blöd.
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Latibule
FanfictionLatibule - (n.) a hiding place; a place of safety and comfort - changlix (changbin x felix) - lost places - fluff - dark & comfy