Der kalte Morgen umhüllte ihren zerbrechlichen Körper, doch sie ist bereits vertraut mit dieser stechenden Kälte. Es ist Mitte Herbst, die einst prall grünen Blätter verwandelten sich zu einer schönen herbstlichen, orangenen Farbe. Es ist 7:55 Uhr morgens. Die Uhrzeit wo sich der Mond und die Sonne kurz begegnen, ehe der Mond sie verlässt.
„Eine kleine, schnell-endende Liebesgeschichte" , dachte sie sich.
Der Tee den sie sich gemacht hatte, wurde kalt. Sie tunkte den Teebeutel immer wieder rein, versunken in ihre Gedanken. In Gedanken an ihre Familie. Ihr Leben in Frankreich, Lille. Sie denkt an ihre kleine Schwester, die sie verlassen musste. An ihren Vater, der nie aufhörte an den Ruf der Familie zu denken. An ihre Mutter, die stets an der Seite des Vaters war.„Père, s'il te plaît, arrête!", schrie sie in Tränen versunken.
„Hör auf, Vater." flüsterte sie sich selbst zu. Tränen liefen ihrer Wange hinunter. Die ständigen Rückblicke ihrer nun verlassenen Vergangenheit lassen sie selbst nach einem Jahr nicht in Frieden. Jeden Morgen, jede freie Sekunde, jeden Atemzug verbringt sie damit, daran zu denken was ihr widerfahren ist. Sie gibt sich Tag und Nacht die Schuld dafür.
Das Zwitschern der Vögel am frühen Morgen rissen sie aus ihren Gedanken und brachten sie zur Realität zurück. Sie wischte sich die Tränen von ihrem bleichen Gesicht und stand auf.
Sie hat sich für ein neues Leben entschieden. Ein Leben, welches nun in ihrer eigenen Hand liegt. Ein selbstbestimmtes Leben. Ein neuer Anfang schadet nie.
Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen, sagte Aristoteles einst.
Sie zog sich an, band ihre langen, blonden Haare zusammen und schnappte sich ihre Tasche. Es geht zur Uni. Etwas, was sie schon so lange tun wollte. Auf eine öffentliche Schule gehen, mit Menschen denen es womöglich einen Dreck schert wer sie doch sei. Sie wollte genau das erreichen. Ein Niemand sein. Eine einsame Seele unter tausend anderen. Es mag vielleicht betrübt klingen, doch ganz im Gegenteil ;
Sie möchte nicht erkannt werden. Sie möchte keine Bekanntschaften schließen. Sie möchte lediglich nur studieren, auf eigenen Beinen stehen und sich dahin gleiten lassen, wohin der Wind sie auch treibt.
Sie verließ das Gebäude und macht sich auf dem Weg. Die Queen Mary Universität in London, wo Ayla auch lebt, konnte man zu Fuß sehr gut erreichen. Was sie jedoch jeden Morgen beruhigte war ein kleiner Durchgang durch einen Park und eine Zigarette.
Ayla versuchte Menschen ständig zu lesen, durch sie hindurch zu sehen, sie zu verstehen. Denn das ist etwas, was bei ihr niemand geschafft hat. Sie zu verstehen. Ständig sah sie Menschen am telefonieren oder wie sie mal mit ihrer Mutter stritten und versuchten ergebnislos sich herauszureden, dass sie doch alles mögliche versuchen um mit dem Rauchen aufzuhören. Ein für alle mal.
Ayla hingegen gefiel es. Sie fing vor einem Jahr an und seitdem wurde es zu einer täglichen Routine. Es war eine am Tag, dann zwei. Ehe sie sich versah, war es eine Packung. Sie liebte die Ruhe die die Zigarette ihr gab. Das Nikotin in ihrem Körper tut ihrer physischen Gesundheit vielleicht nicht gut, doch dafür ihrer mentalen. Sie wollte es nicht zugeben, doch der erste Tag an der Universität machte ihr ein wenig zu schaffen.
Sie näherte sich dem Park und ihre Zigarette schrumpfte mit jedem Zug. Sie sah sich kurz um und lief zu einem Mülleimer, in der Nähe ihrer allerliebsten Bank. Vielleicht ist das Wort „allerliebst" etwas übertrieben für eine einfache Holzbank. Doch auf dieser Holzbank lies sie sich fallen, als sie das allererste Mal in London war. Alleine. Auf dieser Bank lies sie ihren Gedanken freien Lauf, schrieb und las, teilte ihren Frust mit sich selbst und selbst die eine oder andere Träne fiel auf das dunkle Holz.
Sie lief an ihr vorbei und sah auf die Uhr. Noch ungefähr 10 Minuten bis sie da ist.
Sie holte ihre Kopfhörer aus ihrer kleinen schwarzen Tasche in welcher sich ihr Notizbuch befand, ein Block, ein paar Stifte in einem Etui und eine Zigarettenschachtel.
Klassische Musik hat sie schon als kleines Kind immer beruhigt. Sie war ein aufgebrodeltes Kind, lachte und erkundigte die Welt. Sie war der ganze Stolz ihrer Familie Alves als Erstgeborene.Ganz versunken in ihren Gedanken bemerkte sie nicht, dass sie nun vor das Tor der Queen Mary Universität stand.
„Doll, lauf bloß nicht gegen das Tor!", lachte ein Junge in seiner Gruppe.
Ayla beachtete ihn nicht einmal mit einem Blick und lief ins Ungewisse.Das Ungewisse, welches ihr Leben auf den Kopf stellen wird.
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Heyy ihr :)
Vielleicht stelle ich mich mal vor: ich bin Jas, 19 und liebe es, meine Gedanken in Schrift zu verfassen.
Mein Schreibstil ist noch nicht ganz ausgebaut, deswegen habt etwas Erbarmen mit mir haha :DWie findet ihr Ayla bis jetzt? Bringt sie das mysteriöse gut rüber?
Über Kritik würde ich mich freuen! Lasst mich wissen, ob ihr es soweit mögtTons of love
Jas
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Feel again
Teen FictionEine Bank, ein Park, ein Buch und Sie. Alles was sie braucht. Ayla, wie der Mondschein. Wunderschön, doch voller Narben zugleich. Ihre Vergangenheit lässt sie nicht ruhen und mit ihrer neuen Fassade versucht sie dieser zu entkommen. Eine kleine Int...