Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)

Kapitel 37 - Auge um Auge

Hiko und ich hielten uns gegenseitig den Mund zu, um nicht laut aufzuschreien und starrten uns mit weit aufgerissenen Augen an. Tenjin legte bei unserem Benehmen verwundert den Kopf schief, während Itachi uns nur einen kurzen Blick zuwarf. Wenn unsere Deckung nur deswegen aufflog, würden sie uns die Ohren lang ziehen.

Meine Gedanken rasten so sehr, dass ich den Rest des Gespräches zwischen Naruto und Sakura gar nicht mehr mitbekam und als die Shinobi sich vom Haus entfernten, nahmen meine Freundin und ich die Hände voneinander.

"Erst knutschen die mit dir rum und jetzt gesteht sie ihm die Liebe?!", zischte Hiko aufgebracht und mir schoss schlagartig die Hitze ins Gesicht.

"Wir haben nicht geknutscht!", verteidigte ich mich aufbrausend. "Woher weißt du das überhaupt?"

Hiko sah mich an als wäre die Antwort das offensichtlichste auf dieser Welt.

"Naruto hat es mir erzählt und Sakura hat es Akano erzählt."

Jetzt fuchtelte ich hektisch mit den Armen herum.

"Und ihr habt es euch dann gegenseitig erzählt?!"

"Natürlich."

Ihr Gesichtsausdruck war total verwirrt als würde sie nicht verstehen wieso ich so aufgebracht war. Aber die Krönung des ganzen war, dass Itachi unser Gespräch mitbekam, den ich ebenfalls erst vor kurzem geküsst hatte.

Unauffällig schielte ich zu ihm rüber, doch er reagierte auf unsere Worte nicht. Entweder fokussierte er sich so sehr auf die Leute draußen oder er ließ es sich gar nicht erst anmerken. Mir sackten die Schultern nach unten und ich stieß ein Seufzen aus.

Die Tür wurde geöffnet und Kakashi sah in die Runde. Mir und Hiko warf er einen tadelnden Blick zu oder zumindest sah es tadelnd aus. Es war schwer seine Mimik mit der Maske zu deuten.

"Ging es eigentlich noch lauter?"

Peinlich berührt wich ich seinem Blick aus und fuhr mit dem Finger die Linien der Holzwand nach. Wenn er unser Gespräch auch mithehört hatte, konnte ich mich wirklich vergraben gehen.

Yamato trat an Kakashis Seite und stemmte die Hände in die Hüfte.

"Wir haben so einiges zu besprechen.", meinte er und wir nickten alle.

Hiko lief an mir vorbei auf ihn zu.

"Ich habe einen Kontakt in Danzous etwas engerem Kreis. Ich würde dann jetzt nämlich losziehen und mich mit ihm treffen.", sagte sie und ich hob anerkennend die Augenbrauen.

Hiko hatte sich auf diese Situatuon ja genauestens vorbereitet.

"Können wir dem Kontakt vertrauen?", wollte Itachi wissen und ein Hauch von Skepsis schwang in seiner Stimme mit. Klar, von uns allen hier hatte er die schlechteste Erfahrung gemacht mit Danzou und seinen Anhängern.

"Es ist Daisuke.", antwortete meine Freundin und unsere Blicke trafen sich. Kenjis ehemaliger Lehrer.

"Wir können ihm vertrauen.", sagte ich an den Uchiha gewandt, der jedoch nicht ganz so überzeugt aussah.

"Ich komme trotzdem mit dir mit.", beharrte er und wandte sich Hiko nun komplett zu. "Nur für alle Fälle."

Da fiel mir ein Stein vom Herzen. Hiko alleine gehen zu lassen hielt ich auch nicht für eine gute Idee und ich war Itachi dankbar dafür, dass er sich freiwillig meldete.

Die Kunoichi rümpfte bei seinem Vorschlag die Nase. Wahrscheinlich dachte sie, dass er sie für schwach hielt und es deshalb tat, aber das Glück war auf unserer Seite, denn sie widersprach nicht.