This Girl | Kai Havertz FF

Kapitel 16

Alvas Sicht 

,,Kai wo fährst du hin?" frage ich ihn skeptisch denn eigetnlich hätten wir glaube ich geradeaus fahren müssen. ,,Ich will dir noch was zeigen" ich antworte darauf nicht mehr. Ich möchte eigentlich wirklich nur noch in mein Bett weil ich extrem Müde bin.

Kai parkt an einem Waldrannt und steigt ohne etwas zu sagen aus dem Auto aus. ,,Was machen wir hier?" frage ich einwenig verunsichert denn es ist halb elf und außerdem dunkel,  normalerweise geht man um diese Uhrzeit nicht mehr in den Wald, zumindest keine normalen Menschen. ,,Ich will dir was zeigen" wiederholt er das was er mir eben grade schon als antwort gegeben hat. Er geht ohne mich nochmal anzugucken einfach in den Wald rein. Ich bleibe noch ein paar Sekunden stehen und gucke ihm unglaubwürdig hinterher. Meint er das grade wirklich ernst? Offensichtlich denn er dreht leider nicht wieder um weshalb ich ihm folge.

Ich muss ein kleines Stück joggen um ihn einzuholen, er hätte ja auch mal warten können. Ich frage ihn immer wieder was wir hier machen aber leider bekomme ich nie eine Antwort. Langsam wird das hier um ehrlich zu sein auch ziemlich gruselig. ,,Vorsicht!" ruft Kai doch da ist es auch schon zu spät und ich stolpere über einen Ast, mit einem kleinen Schrei lande ich auf dem Boden. Langsam reicht es mir.

,,Scheiße alles okay?" fragt Kai vorsichtig während er sich neben mich hockt und mir aufhilft. ,,Nein Kai nichts ist okay, ich bin Todmüde und laufe hier im dunkeln mit einem Typen den ich weder richtig kenne noch mag durch den Wald und habe keine Ahnung was das hier werden soll, außerdem habe ich mit meiner Anwesenheit bei dieser blöden Party ein Mädchen verletzt in dem ich mit dir da aufgetaucht bin. Wobei mir das eigentlich scheiß egal ist so eine Bitch wie sie ist. Oh Gott warum muss ich eigetmlich immer bei Bella nachgeben? Ich bin nur für sie hier!" Ich rede mich immer mehr in Rage und werde auch bei jedem Wort lauter.

,,Sorry" nuschelt er nur und geht wieder einen Schritt von mir Weg wofür ich ihm auch ziemlich dankbar bin. ,,Können wir bitte einfach nachhause fahren?" frage ich verzweifelt nach. ,,Ich möchte dir etwas zeigen, Bitte" ich gucke ihn verzweifelt und gleichzeitig genervt an, gebe letztendlich aber mit einem nicken nach. Ich muss echt nochmal üben Nein zu sagen.

Nach weiteren zehn Minuten die sich wie dreißig angefühlt haben, bezweifle ich langsam das Kai überhaupt noch weiß wo wir sind. ,,Hier ist" sagt er stolz und guckt an einem Baum hoch. Ich foge seinem Blick und entdecke ein kleines Baumhaus in der Baumkrone. ,,Komm" fordert er mich auf und deutet dabei auf die Leiter neben ihm hin. ,,Dein ernst jetzt" er nickt und fordert mich erneut auf hoch zu klätern, was ich letzendlich auch mache auch wenn die Leiter nicht sonderlich stabil aussieht.

Kai folgt direkt hinter mir und als wir oben ankommen kann man sehr deutlich erkennen das hier lange niemand mehr war. Wir setzen uns neben einander und gucken für ein paar Minuten einfach nur in die Ferne. Ich verstehe wirklich nicht was wir jetzt hier machen. ,,Ich habe dieses Baumhaus früher mit ein paar Freunden gebaut, ich war fast jeden Tag hier" erklärt er und guckt mich dabei von der Seite an. Ich lächel einfach nur, da ich nicht weiß was ich sonst sagen soll.

Ich schlinge meine Arme um meinen Oberkörper denn mitlerweile ist es wirklich kalt geworden. Ich bin einfach nur mega froh das ich nicht auf Bella gehört habe und dieses Kleid angezogen habe. ,,Ist dir kalt?" fragt Kai vorsichtig woraufhin ich nur nicke. Ich kann im Augenwinkel sehen wie er näher an mich ran rückt, seine Jacke auszieht und sie mir über die Schultern legt. ,,Ist dir dann nicht kalt?". ,,Geht schon" bestimmt ist ihm kalt aber will es nicht zugeben. Ich gucke einfach wieder in den Wald und weiß wirklich nicht was ich sagen oder machen soll. Aber diese Stille ist eigentlich auch ganz schön.

,,Tut mir leid was Cleo gesagt hat, sie ist machmal sehr...direkt". ,,Schon gut ist nicht das erste mal das ich Schlampe genannt wurde" sage ich während ich mich leicht zur seite drehe und ihn anlächel. ,,Ist dir immernoch kalt?" fragt er mich leicht belustigt und deutet dabei auf meine zitternde Hand. Warum muss ich auch so eine Frostbeule sein? ,,Geht schon" antworte ich mit einem leichten lächeln auf den Lippen doch er scheint mir das nicht zu glauben.

,,Komm her" sagt er während er seine armen öffnet und mich somit auffordert mich in seine Arme zu legen. Ich bin mir extrem unsicher ob ich das wirklich tuhen sollte aber mir ist wirklich kalt. ,,Jetzt komm ich will doch nicht dran schuld sein das du erfriehrst" lacht er leicht woraufhin ich auch leise lachen muss und mich anschließend in seine Arme lege. Mein Kopf liegt an seiner Brust und seine Arme hat er um mich geschlungen. Ich muss zugeben das mich sofort eine mulmige Wärme empfängt und das es sich erstaunlich gut anfühlt. Doch im nächsten Moment fällt mir wieder ein mit wem ich hier eigentlich sitze.

,,Warum hast du sie betrgogen" flüstere ich und spreche damit meine Gedanken aus. Ich bekomme keine Antwort weswegen ich meine Kopf hebe um ihn anzugucken. Sofort blicke ich in seine schönen blauen Augen in denen ich aber leider keine Emotionen heraus lesen kann.
,,Ich...ich war zu dieser Zeit extrem...überfordert weil es da so richtig los ging mit dem Fußball und...es war einfach so viel Druck aufeinmal. Ich hätte nie gedacht das ich sowas mal machen würde aber irgendwie ist es...einfach passiert" in seinen Augen sammeln sich immer mehr Tränen bis einzelne seine Wange runter laufen. ,,Ich hab mir das selbst nie verziehen" gibt er zu und wischt sich dabei die Tränen aus dem Gesicht.

Ich nicke leicht und lege meinen Kopf wieder an seine Brust, er verstärkt seinen Griff um mich aber noch so das es nicht weh tut. Es ist komisch ihn so zu sehen, so verletzlich und traurig. Das ist wirklich nochmal ein ganz anderer Kai und diesen Kai mag ich viel lieber als den taffen und arroganten Fußballer. Aus irendeinem Grund fühle ich mich grade wirklich wohl in seinen Armen und es ist mir mitlerweile auch egal das wir grade mitten in der Nacht in einem Baumhaus alleine im Wald sind. ,,Du liebst sie" flüstere ich als ich merke das meine Augen immer schwerer werden.

Kais Sicht

,,Du liebst sie" flüstert sie in meine Brust und scheint kurz darauf eingeschlafen zu sein. Hat sie recht? Liebe ich Cleo noch? Ich gebe zu das es nicht einfach war ihr in die Augen zu sehen und zu sagen das ich sie nicht mehr liebe. Sie wird mir immer wichtig sein, immerhin war sie das erste Mädchen bei allen, das erste Mädchen was ich geliebt habe, das erste Mädchen was ich geküsst habe, das erste Mädchen dem ich mich anvertraut habe, das erste Mädchen mit dem ich Sex hatte, das erste Mädchen was ich meinen Eltern ,,vorgestellt" habe und das erste Mädchen was alles für mich war und für das ich Alles getan hätte. Ich weiß was für ein riesen Fehler es von mir war das alles wegzuschmeißen und eigentlich tut es mir ja auch leid aber ich zeige sowas einfach nicht mehr gerne.

Ich weiß auch nicht warum ich diese verletzliche Seite grade Alva gezeigt habe aber irgendwie hat es sich richtig angefühlt. Ich denke das ich Cleo immer lieben werde aber nicht so das es wieder etwas zwischen uns werden würde, ich würde sie wieder verletzen. Es war extrem schwer für mich wieder in dem Haus von ihrer Familie zu sein, immerhin hab ich dort eine menge Zeit meiner Kindheit verbracht und ich hatte dort viel Spaß mit Cleo. Aber wir sind nunmal älter geworden und so dumm und klischeehaft es klingt, es ist nicht mehr so wie es war als wir 15 waren.

Ich merke wie ich auch immer müder werde und da ich jetzt echt keine lust habe noch nach  Köln zu fahren beschließe ich das wir einfach hier bleiben. Ich habe morgen eh erst Abends Training und Alva schläft ja eh schon. Also lege ich mich langsam auf die Seite und versuche Alva dabei nicht zu wecken. Ich lege sie vorsichtig neben mich und schlinge meine Arme fest um ihren Körper um sie näher an mich ran zu ziehen. Sie bewegt sich aufeinmal und für einen Moment glaube ich das ich das mit dem nicht wecken doch nicht geschafft habe aber sie dreht sich zum Glück nur und lässt ihre Augen geschlossen. Ihren Kopf legt sie wieder auf meine Brust. Ich beobachte sie noch einen Moment bis ich auch langsam einschlafe.