Chapter 28

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„Wir brauchen langsam wirklich einen Plan wo wir hinwollen!" Ich stand auf und ging zwischen zwei Bäumen hin und her. Jago nickte. Hope schien zu überlegen, dann sagte sie: „Wir sollten zu dieser Arena..."

„Wie bitte?", ich verschluckte mich beinahe. „Willst du deine Kampfkünste verbessern?" Mir war bewusst, dass mir die Ironie förmlich aus dem Mund tropfte und Hope starrte mich finster an und entgegnete schnippisch: „Nein! Ich gehe bestimmt nicht dahin um mich fangen zu lassen, sondern um die Mutanten zu befreien. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ihr seid die einzigen Mutanten die ich frei rumlaufen sehe."

„Ich finde auch, dass wir irgendwann zu dieser Arena sollten, doch ich denke, davor müssen wir zu diesem Gefängnis... wie heißt das denn nochmal...?", über legte den Kopf in den Nacken und stöhnte genervt auf. „Jetzt komisch nicht drauf, doch ich denke, dass Marcus und Fiona dort hingebracht wurden, sofern sie nicht umgebracht worden waren."

Bei dem Gedanken, dass die beiden Tod sein könnten, wurde mir ganz schlecht. Das durfte einfach nicht sein. 

„Na gut, dann gehen wir erst zu diesem Gefängnis, und dann zu der Arena." Hope stand auf und klopfte sich die Erde von ihrer Hose. All unsere Klamotten sahen ziemlich ramponiert aus, doch das war im Moment nebensächlich. Ich rümpfte die Nase. "Weißt du, wo das Gefängnis ist?"

"Nö. Aber es kann doch nicht so schwer sein dies heraus zu finden. Hast du die Zeitung noch?"

Ich nickte und zog den zerknitterten Haufen Papier aus der Bauchtasche des alten Hoodies. Konzentriert blätterte Hope durch die Seiten, doch anscheinend stand nichts zu diesem Gefängnis drin, von dem wir alle keine Ahnung hatten, wie es hieß. Unzufriedene ließ sich sich wieder auf den Boden fallen, während Jagd auf den untersten Ast eines Baumes kletterte und ich weiter hin und her lief. 

"Wir könnten... per Anhalter fahren...?", schlug Hope zaghaft vor und ich verdrehte spöttisch die Augen. "Wie soll das denn funktionieren? Also bei dir und Jago, kein Problem. Aber kuck mich doch mal an!" Ich zeigte mit zwei Fingern auf mein Gesicht. 

"Mensch Alaska, jetzt hör auf sie die ganze Zeit anzumeckern!" Jagd warf mir einen strengen Blick zu, ich streckte ihm die Zunge raus und verschränkte die Arme. Ich wusste selbst nicht, wieso ich sie die ganze Zeit anpflaumte. Es tat mir sogar leid, aber die ganze Situation war einfach nur beschissen. Der dezente Mangel an Schlaf, und der Gedanke an diesen Unbekannten, der uns weiterhin folgte, führten auch nicht gerade zur Besserung meiner Laune. 

Jago hatte anscheinend eine Idee, denn er räusperte sich. Ein Zeichen dafür dass er wusste, wie wenig mir seine Idee gefallen würde. Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch, schwieg aber. Er begann mit einem gedehnten "Alsoo..." und räusperte sich dann erneut. "Mein Vorschlag wäre, dass sich Hope als meine kleine Schwester ausgibt, und wir per Anhalter, zum Gefängnis fahren, wo wir unsere Mutter besuchen wollen." Er war mir einen kurzen Blick zu, bevor er fort fuhr: "Wie du eben gesagt hast, wird es schwierig, dich ebenfalls in den Anhalter zu setzen, deshalb würdest du dich schon mal auf den Weg zur Arena machen."

Ich stammte empört die Hände in die Seiten. "Das kommt überhaupt nicht in frage! Erstens wissen wir nicht, wie weit Gefängnis und Arena von einander entfernt sind, zweitens ist es dumm kleine dorthin zu gehen und drittens...", meine Stimme wurde leiser, "und drittens könnten wir jederzeit sterben. Deshalb währe es mir lieber, wenn wir zusammenbleiben würden."

Jago nickte verständnisvoll, erwiderte dann jedoch: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht sterben werden!"

„Aber du kannst es nicht wissen!", beharrte ich. Wir diskutierten noch eine Weile hinterher, doch ich war überstimmt. Grummelnd ließ ich mich auf den Boden fallen und seufzte: „Ich habe wohl keine andere Möglichkeit..."

„Stimmt." Hope nickte bestätigend und warf mir dann einen entschuldigenden Blick zu. Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. 

„Dann steht der Plan?", wandte sich Jago an uns beide. 

„Naja, zumindest der Teil des Plans, über den wir gesprochen haben.", bestätigte ich. 

Hope wühlte in der Stofftasche, in der wir unsere Lebensmittel und das Wasser aufbewahrten. Oder zumindest das, was davon noch übrig war. Ihr Gesicht hellte sich, auf, denn sie hatte wohl das gefunden was sie geraucht hatte. Fröhlich fragte sie: „Will noch jemand Schokolade?"



Alaska︱✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt