Kang Yeosang
Yeosang konnte noch nicht genau sagen, ob er die Arbeit in dem Organisationsteam mochte oder sie ihn einfach nur total nervte. Er hatte leider das Pech gehabt, gleich zwei Tage in Folge für die Schichten eingeteilt worden zu sein. Es interessierte ihn brennend, wer für den Schichtplan zuständig war, dem würde er gerne mal die Meinung geigen. Leider hatte er keine Ahnung, vielleicht sollte er da mal nachfragen.
Worüber Yeosang aber doch ganz glücklich war, war dass er wenigstens die Stunden auch wirklich etwas zu tun hatte, nicht so wie Wooyoung es ihm am gestrigen Tag berichtet hatte. Sein bester Freund hatte tatsächlich nur elendige 8 Stunden vorm Fenster gesessen, ohne das etwas passiert war. Wie ernüchternd das bloß sein musste, umso seltsamer war dafür seine Begegnung mit diesem Yunho, welcher ja angeblich San's bester Freund gewesen sein sollte.
Leise seufzte Yeosang und sammelte weiterhin die Medikamente in der Apotheke zusammen, um notieren zu können, wie hoch der Bestand von bestimmten Arzneimitteln war. Er fühlte sich wie bei der Inventur.
„Alles in Ordnung, Yeosang-Hyung?", hakte eine besorgte Stimme nach. Ertappt drehte Yeosang seinen Kopf in die Richtung, wo einer seiner sogenannten Kollegen ebenfalls eifrig sortierte. Stumm blickten die dunklen und fuchsartigen Augen des Jüngeren zu ihm. Jeongin war ein unfassbar unschuldiger Mensch. Er war einfach viel zu niedlich, als dass man ihn mit der skrupellosen Welt da draußen belasten könnte. Wahrscheinlich war er wohl auch deshalb die ganze Zeit über im Organisationsteam und bekam von dem Grauen gar nichts mit. Yeosang war tatsächlich ein wenig neidisch auf den Jüngeren. Er lebte wie in einem Kokon.
„Alles okay.", kam es Yeosang eher schwerfällig über die Lippen. Er wollte Jeongin nicht mit irgendwelchen banalen Dingen nerven. Möglicherweise würde er es nicht einmal wirklich begreifen oder verstehen.
Plötzlich schreckten beide heftig zusammen, als ein Poltern hinter einigen Regal erklang, gefolgt von einem leisen Fluchen.
„Ohhh... Soobin-Hyung, hast du wieder etwas fallen gelassen?", fragte Jeongin sofort nach und verschwand um die Ecke. Yeosang verdrehte seine Augen. Soobin war so ein Tollpatsch, das hatte er bereits gestern bemerkt. Er war auch nett und ungewöhnlich groß, aber er schien mit zwei linken Beinen umherzuwandern.
Irgendwas wurde im Hintergrund geräuschvoll wieder eingeräumt, während Soobin und Jeongin leise tuschelten, bis eine laute Stimme durch die Apotheke schrie.
„SOOBIN! SCHICHTWECHSEL!"
Und das war der nächste seltsame Punkt in dem Schichtplan. Die Schichten überschnitten sich teilweise. War die Person betrunken gewesen, als sie die Pläne gemacht hatte?
Somit wurde Soobin von Minhyuk abgelöst, welcher seltsamerweise dem Jüngeren recht ähnlichsah oder war es eher umgekehrt. Wie Yeosang erfahren hatte, war Minhyuk zuvor im Außendienst-Trupp gewesen. Jedoch hatte sich der Ältere bei einem Einsatz verletzt und musste sich mit einer geprellten Rippe herumschlagen. Das ging wohl eine kurze Zeit gut, bis er dann unbedingt irgendwie wieder helfen wollte. Chan hatte ihn dann einfach fürs Erste in das Organisationsteam gesteckt, um ihn zu schonen.
„Hallo Yeosang. Du auch wieder hier?", begrüßte Minhyuk den Jüngeren freundlich und sah sich kurz in dem Regal hinter Yeosang um.
„Hey Hyung.", nuschelte der Angesprochene leicht genervt, „Leider auch wieder hier. Wenn ich die Person erwische, die die Schichtpläne macht."
Minhyuk lachte hell auf, während er sich ein Klemmbrett nahm und auf diesem etwas notierte. Heute schien er vom Smalltalk nicht abgeneigt zu sein.
„Dann viel Spaß dabei. Das macht nämlich Jeonginʼs Freund Hyunjin und wenn du dem Kleinen gefällst und er einen Narren an dir frisst, wird er dafür sorgen, dass du alle deine Schichten mit ihm zusammen hast, denn Hyunjin kann ihm keinen Wunsch ausschlagen. Glaub's mir... "
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Contagious Pt. 2: Afterlife
FanfictionNach dem Opfer, welches San für seine Freunde gebracht hatte, war dieser praktisch vom Erdboden verschluckt und niemand konnte ihn ausfindig machen. Wooyoung schwor sich, seinen Freund irgendwie wiederzufinden. Doch die Freunde haben bald mit noch m...