Kapitel 10

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Ich verabschiedete mich von Aizawa und zwang Shinsou dann dazu mir bis zur nächsten Bushaltestelle zu folgen.

Notiz an mich selber: mit Engeln sollte man keine Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Unseren ersten Bus hatten wir verpasst, weil Shinsou absolut nicht einsteigen wollte und als er dann endlich eingestiegen war hätte er beinahe jede Person angesprungen die den Bus betreten hatte.

Glücklicherweise war die Fahrt nicht lang und der weitere weg unkompliziert. "sag mal, wie viel von 'unserer' Welt kennst du eigentlich?" fragte ich noch immer ziemlich genervt von vorhin.

Er schien kurz Nachzudenken, bis er antwortete: "einiges, mehr muss ich dazu nicht sagen.", "also von dem Bus vorhin hattest du keine sonderlich große Ahnung." darauf bekam ich keine Anmerkung, was auch nicht wirklich zu erwarten war.

"Wir müssen hier rein." sagte ich als wir vor einer dunklen Gasse zum stehen kamen, Shinzo ging ohne zu zögern hinein, soviel Ahnung hatte er also. Seufzend folgte ich dem Engel. Der Laden lag zwar in einer dunklen Gasse, aber der Besitzer war wirklich nett und die Lebensmittel waren Günstig.

Shinsou ging ohne weiteres voraus, aber als er ein leises Miauen hörte blieb er abrupt stehen und sah geschockt in die Richtung aus der das Geräusch kam. "Das ist nur eine Streunende Katze, die tut dir nichts." Shinsou nickte steif und ging dann ein paar Schritte weiter, aber als das Kätzchen ihm dann vor die Füße Sprung ließ er den weiblichsten Schrei überhaupt raus. Ich hatte Sero einmal so schreien hören, aber an dem Tag war er zugedröhnt und eine Maus hatte es ins Studio geschafft, Mina hatte diese dann entfernen müssen.

"Das ist nur ein Kätzchen." ich lachte laut als ich seinen völlig verstörten Blick sah. "Und ein verdammt süßes noch dazu" ich kniete mich zu dem kleinen Ding, "Hi", sie miaute erneut leise. sie hatte ein weißes , etwas dreckiges Fell, blaue leuchtende Augen, schwarze Flecken und einen kleinen Stummel Schwanz welcher dem von einem Kaninchen ähnelte.

Nachdem sie mich mehrere Sekunden nur angesehen hatte ging sie rüber zu Shinsou, welcher noch immer wie erstarrt dort stand, und lief schnurrend um sein Bein.

Er sah einige Zeit verstört auf das kleine Ding hinab, aber nach einiger Zeit wurden seine Gesichtszüge weicher und er kniete sich auch vorsichtig zu der Katze, "was ist das?", er starrte schon beinahe verliebt auf das kleine Fellknäuel.

"Na eine Katze." Er sah total verwirrt zwichen mir und der Katze hin und her. "Das kann nicht sein, Katzen sind riesige Monster, manche von ihnen haben scharfe Zähne und fressen andere Katzen, andere wiederum fressen Pflanzen." Ich war total verwirrt, bis mir einfiel was er meinen könnte.

"Von wem hast du das?" Er sah verdutzt auf, so als wäre die Antwort logisch. "Von meinem Lehrer für Menschenkunde natürlich.", so etwas kriegen die im Himmel, oder wo auch immer er herkam, beigebracht. "Ich glaube das was du meinst ist ein Dinosaurier und die gibt es nicht mehr, es sei den jemand hat nur den Anfang von Jurassic Park gesehen und kommt auf dumme Ideen.", kurz dachte ich nach, wenn sie solche komischen Sachen über uns lernten, vielleicht wussten wir dann auch zum größten Teil nur Quatsch über sie.

"Weißt du was, mir ist egal was es ist, ich mag es.", "Du könntest sie behalten, sie hat offensichtlich kein Zuhause." Er nahm das kleine Ding auf den Arm, sie sah in Shinsou's Händen viel kleiner aus als sie es eigentlich war. "Ich kann?" Ich nickte, "allerdings müsstest du mit ihr hier draußen warten, sie darf nicht mit in den Laden." Er nickte und schenkte als seine Beachtung erneut dem Kätzchen.

Es war eigentlich total süß wie er das kleine Ding in seinen Händen hielt und auch das er vorher totale Angst vor ihr hatte.
Also nicht er war süß sondern das Szenario, offensichtlich nur das Szenario. Er selber war total Nervig und wahrscheinlich total arrogant und wirklich Hübsch, aber nervig außerdem wollte ich ihn garnicht hier haben.

Mit dem Gedanken im Hinterkopf das Shinsou nicht verdammt Hübsch oder doch sehr nett oder nicht so schlimm ist wie ich dachte, ging ich in den Laden und besorgte alles was ich besorgen sollte.

○Zeitsprung○

Da es mitten im Dezember war, war es auch entsprechend Kalt, also hatte Shinsou das Kätzchen, welches er Clara genannt hatte, in seinen Schal eingewickelt, er selber brauchte den ja nicht und das kleine Ding genoss es in vollen Zügen, ich verstand das, es war ja wohl ein absoluter Traum in Armen wie seinen zu liegen, also nicht genau seine sondern welche die seinen ähnlich wahren. Vielleicht war es auch einfach nur mein Traum.

Shinsou hatte gemeint, dass der Name Clara soetwas wie hell hieß, mir persönlich gefiel der Name.

Ich und Shinsou saßen an der Bushaltestelle und warteten auf unseren Bus, keiner von uns sagte etwas, zumindest solange bis ein Paar an der Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite sich küßten.
Der Engel sah verwirrt in ihre Richtung. "Wieso machen die das?", "die sind wahrscheinlich zusammen, da macht man das nunmal." Er nickte langsam. "Und ihr müsst das nicht verstecken." Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, "natürlich nicht. Also in manchen Ländern schon, was ich echt doof finde.", "machst du so etwas auch?" Ich hätte mich beinahe an meiner Spucke verschluckt. "Also, küssen schon, aber kein anderes Mädchen, die küsse ich nur auf die Wange und auch nur meine Freunde."

Erst war er verwirrt da ich wirklich schnell gesprochen hatte, aber dann schien er es zu verstehen. "Ach das meinst du, ich auch.", "Was meinst du mit 'ich auch'?" War er Schwul, er war doch ein Engel. "Wie drücke ich das aus, so das du es verstehst... Oh ich weiß, ich steh auf Typen." Meine Kinnlade lag gefühlt auf dem Asphalt.

"Du bist Schwul?!" Er sah sich um in der Hoffnung das kein anderer Außer das Paar gegenüber von uns meinen schrei gehört hatte. "Wir nennen das nicht so, aber wenn wir das selbe meinen dann ja.", "ist das nicht eine Sünde oder so?" Sein Blick schnellte zu mir. "Was?! Nein! Natürlich nicht, wird bei uns nur nicht so oft gesehen. An sich gibt es nicht viele die wissen was Beziehungen sind, aber aus der Gegend aus der ich komme waren manche meiner Freunde so wie ich." Er und Freunde? Er wirkte nicht so als- warte 'waren'?

Ich kam nicht mehr dazu diese Frage zu stellen da vor uns ein Auto anhielt und aus dem Auto stieg Aizawa. "Steigt ein, jemand hat meine Schicht übernommen." Aizawa nahm uns die Tüten ab und stellte diese in den Kofferraum oder auf den Beifahrersitz, da meine Taschen bereits den meisten Platz weg nahmen.

Ich und Shinsou mit Clara auf dem Arm stiegen ins Auto als mir ein Gedanke kam: wie sollte ich meinen Eltern erklären dass ein Wildfremder jetzt ununterbrochen bei mir war?

゚°☆🪐☆° ゚
Ayo endlich mal ein langes Kapitel.
Außerdem die Autotür ging zu🚪
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Loving You Takes My Breath Away [Shinkami]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt