39. Kapitel

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Bitte entschuldigt meinen laienhaften Versuch der Urteilsverkündung, ich kenne mich mit Jura leider gar nicht aus :P Tun wir einfach mal so, als wär das in der Harry Potter Welt alles ganz einfach :D

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Hermine

Vor den Türen des Gerichtssaals warteten bereits Snape und Harry auf die beiden. Hermines bester Freund trat sofort auf die junge Frau zu und schloss sie in seine Arme. "Hi", flüsterte er ihr ins Ohr. "Du bist so stark. Toll, dass du gekommen bist." Dann räusperte er sich und wandte sich Lucius zu. Hermine war etwas nervös, schließlich war es das erste Mal seit Ende des Krieges, dass sich Harry und Lucius gegenüber standen. 

"Mr. Malfoy", sagte Harry etwas steif. "Vielen Dank, dass Sie sich in dieser heftigen Zeit um Hermine kümmern. Und... dass Sie Hermine gerettet haben. Ohne Sie und Professor Snape wäre die Sache ganz anders ausgegangen." 

"Es freut mich, diese Worte von Ihnen zu hören, Mr. Potter. Nach allem, was ich Ihnen und Ihren Freunden angetan habe, habe ich das eigentlich nicht verdient. Doch lassen Sie mich versichern, Hermines Wohl liegt mir zu 100% am Herzen, sie ist eine wunderbare, starke junge Frau, die mein Leben zum Positiven verändert hat."

Er streckte Harry die Hand entgegen, und nach kurzem Zögern ergriff ihr bester Freund die Hand. Bei den Worten und der Geste wurde Hermine ganz warm ums Herz. Beste Freunde würden die beiden vermutlich nie werden, aber zumindest hatten sie sich versöhnt. Und es freute sie wahnsinnig, dass Lucius den ersten Schritt gemacht hatte.

Im nächsten Moment ging die Tür zum Gerichtssaal auf und eine Ministeriumsmitarbeiterin tauchte auf. "Es geht in wenigen Minuten los. Sie können eintreten."

Hermine atmete tief durch. Lucius nickte ihr aufmunternd zu, dann traten sie nacheinander in den Gerichtssaal ein. Dieser war voll besetzt, Kingsley hatte den Platz des Zaubereiministers in der vorderen Mitte eingenommen. Lucius begleitete die junge Hexe zu ihrem Platz und ließ sich neben ihr nieder, während Harry bei den anderen Auroren Platz nahm.

Kurz darauf ging die Tür erneut auf und vier Männer brachten Ron in Ketten herein. Ein eiskalter Schauer lief über Hermines Rücken, die Erinnerungen kamen sofort zurück, doch sie schaffte es, eine gleichgültige Miene aufzusetzen. Sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden.

Ihr Exfreund und Entführer war durch seinen zweimonatigen Aufenthalt in Askaban deutlich abgemagert und geschwächt, die Gefangenenkleidung war völlig zerlumpt. Was gleich geblieben war, war der wahnsinnige Ausdruck in seinen Augen. Er grinste sie auf eine sehr unheimliche Art und Weise an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch offenbar hatte ihn jemand mit einem Schweigezauber belegt, denn es kam kein Ton raus. Und Hermine war froh darum. Sie wollte gar nicht wissen, was er ihr noch alles zu sagen hatte. Nun wurde er auf den Angeklagten-Stuhl gesetzt und sofort begannen die magischen Fesseln ihn an Armen, Beinen und Oberkörper zu umschlingen. 

Kingsley stand auf, murmelte "Sonorus!" und begann dann seinen Vortrag.

"Wir haben uns hier heute offiziell versammelt, um das Urteil im Entführungsfall Miss Hermione Granger zu verlesen. Anwesender Angeklagte: Mr. Ronald Bilius Weasley. Ich beginne damit, noch einmal die Beweise vorzulegen und die Zeugen sprechen zu lassen, bevor ich das Urteil im Anschluss verkünde. Als Hauptzeugen sind anwesend: Mr. Severus Snape und Lucius Malfoy. Weitere Zeugen:..." 

Hermine begann Kingsleys Stimme auszublenden und fixierte ihren Blick auf einen Punkt hoch oben an der gegenüberliegenden Wand. Sie hörte, wie Snape und Lucius ihre Zeugenaussagen vortrugen, doch sie versuchte sich eher auf den Tonfall, die Emotionen zu konzentrieren als auf die Worte. Sie wollte die Erlebnisse nicht noch einmal im Detail durchleben. Lucius versuchte, beherrscht zu sprechen, doch seine Stimme zitterte immer wieder und er musste tief durchatmen, um den Faden nicht zu verlieren. Snape hingegen, der natürlich nicht so emotional in die Sache verwickelt war, sprach mit ruhiger, klarer Stimme. Die einzige Emotion, die er herausklingen ließ, war abgrundtiefer Hass Ron gegenüber. Sich auf die anderen zu konzentrieren tat Hermine richtig gut, sie schaffte es, fokussiert zu bleiben und nicht in Tränen auszubrechen. 

"...kommen wir nun zum Urteil", riss Kingsley sie schließlich aus ihrer mentalen Übung. Hermine konzentrierte sich nun wieder auf das, was gesagt Worte.

"Aufgrund der eindeutigen Beweislage und der Schwere der Verbrechen verurteile ich Sie, Mr. Weasley, wegen Freiheitsberaubung, schwerer körperlicher Misshandlung und versuchter Vergewaltigung zu lebenslanger Isolationshaft in Askaban."

Nun gab es für Hermine und Lucius kein Halten mehr, es war ihnen egal, dass das Zaubergamot um sie herum versammelt war, sie fielen sich in die Arme, jubelten und küssten sich. Und selbst viele vom Zaubergamot brachen in tosenden Applaus aus. Ein Stein schien von Hermines Herzen zu fallen. Nie wieder musste sie Ron begegnen. Sollte er doch in Askaban verrotten!

Die PianistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt