7. Die fliegende Feder

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Am nächsten Morgen bekamen sie beim Frühstück von Professor McGonagall ihre Stundenpläne ausgeteilt. Das erste Fach, das sie an diesem Morgen hatten, war Zauberkunst. 

„Cool, ich freue mich", sagte Lily. 

„Ich auch", sagte Remus. 

„Ihr freut euch auf den Unterricht?", fragte James mit hochgezogenen Augenbrauen. 

Als sie fertig gefrühstückt hatten, machten sich die Gryffindors zusammen mit den Ravenclaws auf den Weg zu ihrer ersten Unterrichtsstunde. Es war gar nicht so einfach, sich im Schloss zurechtzufinden, doch zum Glück lag der Zauberkunstkorridor nicht weit von der Großen Halle entfernt. Remus erinnerte sich an die Notiz in seinem Verwandlungsbuch und beschloss, auf jeden Fall noch mal darauf zurückzukommen. 

Der Lehrer, der Zauberkunst unterrichtete, hieß Professor Flitwick, er war sehr klein, hatte dunkles Haar und schien noch recht jung zu sein. Er war der Hauslehrer von Ravenclaw und um über sein Pult schauen zu können, musste er sich auf einen Stapel Bücher stellen. 

„Willkommen zu Ihrer ersten Stunde in Zauberkunst! Heute werden wir einen elementaren Zauber lernen, es geht darum Gegenstände einfach fliegen zu lassen! Jeder von Ihnen hat eine Feder vor sich liegen und innerhalb der nächsten Stunden sollte jeder in der Lage sein, sie schweben zu lassen! Lassen Sie uns mit der Bewegung des Zauberstabes beginnen!"

Zunächst übten sie die richtige Haltung und Bewegung des Zauberstabs. Remus kannte den Zauber bereits, zu Hause hatte er schon alles Mögliche durch die Luft schweben lassen. Als er irgendwann Lyalls Kaffeetasse aus seiner Hand und versehentlich aus dem Fenster hatte fliegen lassen, hatte der erst mal genug davon gehabt, dass Remus irgendetwas schweben ließ und hatte ihm einen neuen Zauber zum Üben gezeigt. Remus war sich aber ziemlich sicher, es noch hinzubekommen und Professor Flitwick lobte seine Zauberstabführung. Die Zauberformel, um etwas fliegen zu lassen, war Wingardium Leviosa, sie feilten an der Aussprache und dann durften sie den Zauber das erste Mal auf ihre Federn wirken. 

„Wingardium Leviosa", sagte Remus. 

Sein neuer Zauberstab fühlte sich wirklich gut in seiner Hand an und tatsächlich, beim ersten Versuch schwebte seine Feder über ihren Köpfen in der Luft. 

„Oh sehr schön, sehen Sie nur, Mr Lupin hat es geschafft! Zehn Punkte für Gryffindor!", rief Professor Flitwick. 

Remus merkte, wie ihm Röte ins Gesicht stieg. Er freute sich, schon am ersten Tag Punkte für sein Haus gesammelt zu haben. 

„Wie hast du das gemacht?", fragte Peter und Remus sah, dass selbst Sirius und James ihm bewundernde Blicke zuwarfen. 

Den Rest der Stunde ließ Remus seine Feder noch einige Male schweben und versuchte Peter zu helfen, dem der Zauber einfach nicht richtig gelingen wollte. Am Ende der Stunde hatten es einige geschafft, ihre Feder zumindest einige Zentimeter über den Tischen schweben zu lassen, darunter auch James, Sirius und Lily. 

„Das hat Spaß gemacht", sagte Lily nach der Stunde zu Florence. 

„Ja, am Ende ist meine Feder sogar fast einen halben Meter hochgeflogen", antwortete Florence. 

Als nächstes stand Zaubertränke auf dem Stundenplan. Der Klassenraum war im Kerker und Remus, Lily und Florence bogen auf dem Weg drei Mal falsch ab, schafften es deswegen nur noch gerade so pünktlich zum Unterrichtsbeginn. Zaubertränke hatten sie mit den Slytherins zusammen, was Lily strahlen und James und Sirius genervt dreinblicken ließ. Unterrichtet wurde das Fach vom Hauslehrer von Slytherin, Professor Slughorn, dem Marc den Klatscher ins Gesicht geschlagen hatte. Remus unterdrückte ein Grinsen bei der Vorstellung, immerhin war es ja eigentlich eine ernste Angelegenheit gewesen. 

Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt