Kapitel 5
Louis' POV
Ihre Zimmertür war verschlossen und sie weigerte sich wieder herauszukommen. Ich bereute es sofort ihr, dass ich sie so angeschrien hatte, aber ich konnte ihre Handlung einfach nicht nachvollziehen. Ich klopfte mehrmals an die Tür und bat sie aufzuschließen, doch ich bekam keine Antwort. Schuldgefühle überrannten mich, was wenn sie jetzt schon wieder fort wollte. Vielleicht waren wir wirklich nicht für so etwas gemacht, auch wenn die Idee einem Kind ein gutes Leben zu bieten gut war. Aber was wenn wir dazu trotzdem nicht in der Lage sind. Ich hätte meine Emotionen besser unter Kontrolle haben sollen, ich meine es ist gerade mal der zweite Tag und schon bin ich überfordert. Ich wünschte ich könnte sie verstehen und nachvollziehen wie sie sich fühlt. Wir hatten keine Ahnung, was sie schon alles durchmachen musste.
Solche Probleme hatte ich mit meinen Schwestern nie, um so etwas hat sich immer meine Mum gekümmert. Doch konnte sie mir auch bei Lina weiterhelfen? Vielleicht würde Lina eine Mutterfigur die Umstellung erleichtern, doch der Weg nach Doncaster ist zu weit für regelmäßige Besuche. Eleanor könnte die Antwort sein. Sie versteht sich ziemlich gut mit meinen Schwestern, da sollte sie bestimmt auch mit Lina verstehen. Vielleicht könnte ich sie mal bitten mit Lina zu sprechen?
Während ich durch den Flur lief, zog ich mein Handy aus der Hosentasche und rief sie an. Sie ging direkt dran,
"Hey Eleanor, ich hab dir ja von der Idee mit der Adoption erzählt. Wir waren da und haben ein Mädchen gefunden."
"Cool, ich freu mich schon echt sie kennen zu lernen! Wie ist sie denn so?"
"Sie heißt Lina und ist 14 Jahre alt. Sie ist eigentlich echt lieb, aber ich glaube sie hat ein paar Probleme mit der Umstellung."
"Ja, das ist bestimmt nicht einfach für sie."
"Ich hatte gedacht, dass du vielleicht mal mit ihr reden kannst. So von Frau zu Frau, weil ich glaube so etwas könnte ihr helfen."
"Ja, natürlich. Ich habe heute nachmittag noch Zeit, wie wäre es da?"
"Heute nachmittag wollten wir mit ihr shoppen."
"Klasse, das übernehme ich dann. Dann bis später, Lou"
"Ich liebe dich."
"Ich dich mehr." kicherte sie und legte auf. Shoppen war ihr Element, mir hätte klar sein sollen, dass sie es bereitwillig übernehmen würde.
Als ich wieder zurück zu Linas Tür kam, war sie nicht mehr verschlossen. Vorsichtig öffnete ich die Tür, Lina lag auf ihrem Bett und ihre Schultern zuckten mit jedem Schluchzen. Ich setzte mich neben sie und legte ihr sanft die Hand auf den Rücken. Sie schaute überrascht zu mir hoch.
"L-louis, es tut mir wirklich so Leid. Ich bin ein furchtbarer Mensch, aber bitte gebt mich nicht wieder weg." Ein Stein fiel von meinem Herzen, sie hatte nicht vor uns zu verlassen.
"Lina, es ist in Ordnung. Du bist kein furchtbarer Mensch, du musst nur durch eine schwere Umstellung und jeder würde so reagieren. Aber deswegen würden wir dich doch nie aufgeben. Wir glauben an dich, Lina." Sie tat etwas unerwartetes, sie drückte sich in meinen Arm. So als hätte sie Angst ich würde sie jeden Moment von mir stoßen. Ich streichelte ihr sanft über den Rücken während sie weiter leise schluchzte.
"Ich wollte nicht wegen euch fort. Ihr seid wahrscheinlich das Beste was mir hätte passieren können. Ich wollte fort, weil ich euch nicht verdient habe. Ich werde nur eine Last für euch sein und irgendwann würdet ihr froh sein mich loszuwerden. Es gibt einen Grund warum keine Familie mich bisher wollte. Ich bin anders...seltsam. Und da wollte ich euch nicht mit rein ziehen." Sie schaute zu mir hoch und während sie sprach, brach mein Herz ein kleines bisschen, dass so ein liebevoller Mensch so etwas von sich denken konnte. Sie
"Lina, du bist das Beste was uns je passieren könnte. Du bist ein großartiges Mädchen mit so einem guten Herzen. Wir haben dich bestimmt nicht aus Mitleid adoptiert, sondern weil wir uns wünschen dich in unserem Leben zu haben. Du bist so klug und stark, obwohl du schon so viel durchmachen musstest, kämpfst du trotzdem noch weiter. Ich bewundere dich, Lina. Ich habe es zu meiner Lebensaufgabe gemacht dir ein grandioses Leben zu bieten, weil du es verdienst." Ich streichelte ihr über den Arm und lächelte sie aufmunternd an, doch sie sah mich nur ungläubig an.
"Und das sagst du auch nicht nur um mich aufzumuntern?" schluchzte sie.
"Ich verspreche es dir. Du bist ein großartiger Mensch und jetzt bekommst du mal was vom Leben zurück."
"Danke, Louis" Wieder drückte sie mich, doch jetzt mit der Gewissheit dass ich sie niemals wegstoßen würde.
"Was meinst du, sollen wir Frühstücken gehen, bevor die Anderen alles weg futtern?" grinste ich sie an. Lina lachte und nickte. "Aber wenn du das nächste Mal weglaufen möchtest, gibt es Hausarrest. Verstanden, Fräulein?"
Harry, Niall, Zayn und Liam hatten sich in der Zwischenzeit auch schon in der Küche versammelt und versteckten ihre Aspirin Tabletten als wir herein kamen. Ich war ehrlich überrascht, sie schon auf den Beinen aufzufinden, da sie erst in den frühen Morgenstunden wiedergekommen waren. Ich entschied mich dafür die letzte Nacht nicht beim Frühstück anzusprechen, da ich Lina jetzt nicht schon wieder bloß stellen wollte. Ich konnte die Jungs immer noch nachher aufklären.
Nach dem Frühstück holte Niall Linas Klamotten, die er über nacht gewaschen hatte, aus dem Trockner und Lina ging in ihr Zimmer um sich für ihre Shoppingtour mit Eleanor vorzubereiten. Lina war begeistert von der Idee mit einer Frau einkaufen gehen zu können, obwohl die Idee einer weiteren fremden Person deutlich verunsicherte. Während Lina sich fertig machte, berichtete ich den Jungs von der letzten Nacht und wir berieten uns wie wir Lina helfen könnten. Es war aber klar, dass wir unsere Haustür nachts lieber abschließen sollten. Wir konnten nie wissen, ob sie es nicht noch einmal probieren wollte.
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Adopted by One Direction?!? *Wird Überarbeitet*
FanficFreiheit. Freiheit ist alles was Lina möchte. Ihre Eltern haben sie zur Adoption freigestellt als sie 5 war. Das war vor 9 Jahren, Lina ist jetzt 14 und lebt immer noch im Waisenhaus. Sie wurde schon 4-mal adoptiert aber immer wieder zurückgegeben...