Unbekannt 4

10.6K 80 0
                                    

„Aber-"
„Kitty!"
„Darf ich kurz auflegen, Sir?"
„Du musst dafür nicht auflegen, Kitty. Ich kann dich nicht sehen. Noch nicht." Sie glaubt ihm, dennoch fühlt es sich eigenartig an, ihre Hose auszuziehen, während sie mit ihm telefoniert. Mit zittrigen Fingern hängt sie die Hose über einen ihrer Küchenstühle. Jetzt trägt sie nur noch den roten Slip und ihren schwarzen Pullover. Eine leichte Gänsehaut bedeckt ihre hellen Beine.
„Fertig, Sir."
„Na siehst du. Sehr brav, Kitty. Auch das Höschen." Stumm legt sie ihren Slip zu der Hose.
„Du weißt, was ich jetzt von dir verlangen werde, Kitty?", fragt er mit samtiger Stimme.
„Ich... Ich denke schon, Sir."
„Nur nicht so unsicher, Schätzchen. Nimm dir den Dildo, sieh ihn dir gut an. Er ist mein erstes kleines Geschenk für dich."
„Sir..."
„Du darfst ihn dir einführen, Kitty."
„Ich...", setzt sie an. Sie ist sich unsicher, ob sie das wirklich tun will.
„Kitty, du stehst nackt in deiner Wohnung und hast einen Dildo in der Hand. Ob du Gleitgel benutzt oder nicht, ist deine Sache, aber du wirst ihn dir jetzt einführen", unterbricht er sie streng. Ihr Atem geht schnell vor Aufregung, als sie vorsichtig etwas Gleitgel auf das schwarze Silikon streicht. Dann führt sie ihn sich vorsichtig ein.
„F- Fertig, Sir", bringt sie etwas abgehackt hervor.
„Das hast du sehr gut gemacht, Schätzchen. Jetzt lass ihn, wo er ist und zieh dir dein Höschen wieder an", verlangt er mit samt weicher Stimme. Sie spürt den Dildo zwischen ihren Beinen, alles in ihr weigert sich, jetzt einfach das Höschen anzuziehen. Aber sie weiß, dass sie jetzt nicht widersprechen wird. Sie steht breitbeinig, als sie ihren engen Slip wieder angezogen hat. Der Dildo rutscht wieder etwas heraus.
„Fertig, Sir", keucht sie, hofft, dass er ihr jetzt erlaubt, ihn wieder zu entfernen.
„Ich hoffe für dich, deine Jeans liegt eng an, Kitty. Zieh sie an. Am besten ziehst du sie möglichst hoch. Dann rutscht es nicht so." Mit bebenden Händen zieht sie ihre Jeans wieder an. Als sie die Hose an ihrem Schritt spürt, zögert sie kurz. Schließlich zieht sie sie hoch. Der Stoff ist deutlich unnachgiebiger als ihr Slip und drückt den Dildo wieder tiefer in sie.
„Sir-", setzt sie an, ohne zu wissen, was sie sagen wollte.
„Bist du wieder angezogen, Kitty?"
„Ja, Sir."
„Wie fühlst du dich?"
„Eigenartig. Ich... Es ist demütigend, Sir", gesteht sie leise. Noch immer steht sie etwas breitbeinig, obwohl es das Gefühl nicht besser macht.
„Oh Kitty, wie erfreulich zu hören. Jetzt darfst du dir dein Mittagessen machen. Du bleibst dabei stehen, verstanden? Wenn du fertig bist, schreibst du mir eine Nachricht und ich rufe dich an." Mit diesen Worten legt er auf. Überrumpelt sieht sie auf ihr Handy, das nun nur noch WhatsApp anzeigt. Wieso muss er nur immer so abrupt auflegen? Sie hat so viele Fragen. Aber sie versucht nicht, ihn zurück zu rufen. Stattdessen macht sie sich den Gurkensalat, Kartoffeln und vegetarische Frikadellen. Alles bereitet sie wie befohlen im Stehen zu und deckt den Tisch. Sie spürt bei jeder Bewegung den Dildo in sich, zwischen ihren Beinen.
Schließlich greift sie nach ihrem Handy. Sie ist erleichtert, dass sie endlich fertig ist. Hoffentlich ruft er sie sofort an und lässt sie nicht wieder warten.
„Das Essen ist fertig, Sir. Darf ich jetzt essen?"  Sie kann nicht recht fassen, dass sie ihn danach fragt. Sie kennt diesen Mann nicht und es sollte ihre Entscheidung sein, wann sie etwas isst. Warum legt sie diese Kontrolle so bereitwillig in seine Hände? Das Klingeln des Handys unterbricht ihre Überlegungen. Sie atmet tief durch, bevor sie diesmal den Anruf entgegen nimmt.
„Kitty", meldet sie sich nach kurzer Überlegung.
„Oh, braves Mädchen. So gefällt mir das, Schätzchen. Ist der Tisch schon gedeckt?"
„Ja, Sir."
„Dann setz dich doch bitte und leg das Handy neben dich auf den Tisch, damit du essen kannst, Kitty."
„Sie wollen mit mir telefonieren, während ich ess-" Ihre letztes Wort geht in ein leises Keuchen über, als der Dildo noch etwas tiefer in sie eindringt, weil sie sich auf dem Stuhl niederlässt.
„Oh Kitty, deine Stimme gefällt mir. Wie hast du dich beim Kochen gefühlt?" Er klingt nicht mehr so ruhig wie eben noch. Ist er erregt?
„Ich konnte das Gefühl nicht ausblenden, Sir", sagt sie verlegen.
„Das freut mich zu hören, Kitty. Iss jetzt, ich wünsche dir einen guten Appetit." Im Hintergrund ist ein Klirren zu hören. Isst er ebenfalls? Sie fragt sich flüchtig, ob er eigentlich alleine wohnt. Wenn er nun eine Beziehung hat? In einer Wg wohnt? Schließlich weiß sie nichts über ihn.
„Danke. Essen Sie auch, Sir?", fragt sie nach.
„Tue ich, Kitty. Bis du mich einlädst, wird das vorerst unser gemeinsames Essen sein. Beim nächsten Mal weise ich dich vielleicht an, das gleiche zu kochen wie ich." Sie hört sein raues Lachen, spürt, wie ihr Herz schneller schlägt. Natürlich essen sie nicht wirklich gemeinsam, aber ein wenig fühlt es sich doch so an. Er scheint so fest davon überzeugt, dass sie ihn irgendwann persönlich treffen will. Aber will sie das? So richtig kann sie sich das noch nicht vorstellen. Seine Stimme reißt sie aus ihren Gedanken.
„Schmeckt es dir denn, Kitty? Oder kannst du dich nicht auf das Essen konzentrieren?" Sie könnte schwören, dass er bei diesen Worten grinst.
„Es geht, Sir. Aber es schmeckt gut", antwortet sie ehrlich. Woran sie denkt, möchte sie ihm lieber nicht mitteilen. Stattdessen schiebt sie eilig eine Frage nach.
„Wohnen Sie alleine, Sir?"
„Ja. So wie du, nicht wahr, Kitty?"
„Ja."
„Ja was?", hakt er mit strengem Ton nach, bei dem sie sich fast an der Gurke verschluckt.
„Ja, Sir", verbessert sie sich. Ein Weile essen sie stumm, dabei hätte sie noch so viele weitere Fragen. Doch wie viele davon, würde er ihr beantworten? Eine ist ihr jedoch so wichtig, dass sie sie sofort stellen möchte.
„Kennen Sie mich persönlich, Sir? Oder ich Sie?"
„Nein. Ich kenne nur inzwischen deine Bilder, die du Online hast, Kitty. Recht freizügig zum Teil, findest du nicht?" Er klingt amüsiert, während sich ihre Wangen röten. Auf Instagram hat sie Fotos vom Strand im Bikini. Aber woher kennt er überhaupt ihren Account?
„Es-... Es geht, Sir. Wieso haben Sie eigentlich ausgerechnet mich angerufen?"
„Ich habe dir schon gesagt, dass du nicht die Einzige warst, die ich angerufen habe, Kitty. Aber du warst diejenige, die sich darauf eingelassen hast. Und je mehr ich von dir erfahre, desto mehr muss ich gestehen, dass du wirklich perfekt bist."
Mit dieser Antwort hat sie nicht gerechnet. Irgendwie schmeichelt es ihr, aber es fühlt sich auch beunruhigend an, beängstigend.
„Was wäre, wenn ich das nicht mehr will, Sir? Wenn ich auflege und Sie blockiere."
„Das wäre schade, aber ich würde es akzeptieren. Ist es denn das, was du möchtest, Kitty?" Nein. So unheimlich es auch ist, so faszinierend, atemberaubend ist es auch.
„Nein, Sir."
„Na also. Ich sagte ja, du bist die richtige, Kitty. Bist du fertig oder isst du noch?"
„Ich bin fertig, Sir."
„Sehr schön. Dann darfst du jetzt aufstehen und den Dildo entfernen. Du gehst heute Abend aus?", erkundigt er sich. Während er noch spricht, steht sie bereits auf, möchte endlich dieses Gefühl loswerden. Als sie die Hose öffnet, spürt sie, dass sie feucht ist.
„Ja, Sir."
„Sehr schön. Du wirst mir eine Nachricht schreiben, etwa eine halbe Stunde, bevor du dich auf den Weg machst, verstanden?"
„Ja, Sir." Sie schluckt die Frage nach dem Wieso herunter.
„Gut. Dann nutz die Zeit bis dahin, um dich noch etwas zu entspannen", rät er ihr und legt erneut ohne ein Wort des Abschieds auf, als sie gerade den Dildo aus sich heraus zieht. Ihr entfährt ein leises Stöhnen und ist erleichtert, dass er schon aufgelegt hat. Doch in diesem Augenblick blinkt eine Nachricht auf ihrem Display auf.
„Noch etwas: Du wirst dich nicht anfassen oder kommen, bis ich es dir gestatte!" Ungläubig betrachtet sie den Bildschirm. Wenn er es gestattet? Und wenn sie darauf nicht warten möchte? Was genau würde er tun, wenn sie sich dem widersetzt? Am meisten würde sie tatsächlich ein Kontaktabbruch treffen, wird ihr klar. Aber das würde er nicht mehr tun, oder? Sie ist sich sicher, dass ihm diese Anrufe ebenso gefallen wie ihr.
Sie reinigt den Dildo, räumt die Küche auf. Dann folgt sie seinem Ratschlag und macht sich einen entspannten Nachmittag, bis sie sich für das Ausgehen zurecht macht.

Bdsm-Shorts Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt