5

47 2 0
                                        

Ellen hört wie zwei gewisse Personendie sich unter anderem wie gackernde Ziegen anhören – tuscheln und kichern.
„Wow. Die beiden versuchen's ja noch nicht einmal zu verbergen."

Lorena und Jasmin. Sie sitzen beide am anderen Ende des Raumes, auch in der zweiten Reihe wie Ellen selbst. Sie tratschen hinter vorgehaltener Hand und zucken des öfteren zusammen, was wohl nach Lachen aussieht, soweit sie es aus ihrem Augenwinkel erkennen kann.
Dieses Gelächter ist echt schrecklich. Herr, steh mir bei!

Sie dreht sich langsam zu den Gackerhälsen (So wie Ellen sie manchmal gerne bezeichnet) um.
»Mir ist zwar bewusst, dass ihr zwei Gehirnhälften nur zusammen arbeiten könnt. Aber könnt ihr beide wenigstens so tun, als ob ihr Interesse am Unterricht hättet, damit ihr den anderen mit eurem Geschwätz nicht auf die Eier geht?«

Die Mädchen verstummen sofort und verschränken ihre Arme und sehen auffordernd zu ihrem Lehrer. Lorena beißt sich sogar verärgert auf ihre bemalte Lippe.

Er zuckt mit den Schultern und seine Mundwinkel heben sich kurz.
„Okay, da ist eindeutig was faul."
Er dreht sich von den beiden Wundertüten weg und macht damit weiter den Vorgang zur Erstellung eines Klimadiagramms zu erklären bzw. zu Widerholen. Jedoch, wenn man genauer hinsieht, kann man sehen, wie die Kreide in seiner kaum bemerkbar zitternden Hand leicht darunter zu leiden scheint.

Wenn man Lorenas Lebensstil mal genauer anlysiert, anstatt es einfach so hinzunehmen wie es ist, merkt man schnell, dass sie ein wenig verzogener ist, als diese ein zwei Kinder, die man auf der Straße sieht. Das ihre Familie verdammt reich und sie wie ein Stück Porzellan behandelt wird, welches Millionen wert ist, ist eine Sache. Die andere Sache ist, dass sie kein Stück besser ist, wie ihr älterer Bruder Eugene. Denn sie hat sich ebenfalls nicht die Chance entgehen lassen, um Ellen runter zu machen, als Eugene noch in der Grundschule der Boss gewesen ist.
Das klingt so lächerlich, wenn man sich die ganze Geschichte mal auf der Zunge zergehen lässt.

Mittlerweile ist es für sie und Bradley nur noch herumgespinne und das Nachjagen von Schönheitsidealen.

Denn auch wenn Lorena von der Gesellschaft aus gesehen nicht den Idealen entspricht, tut sie jedoch so, als wäre dies der Fall und zieht andere in Komplexe, die sie selbst auch hat.

Ihre beste Freundin (Jasmin) wird oft als ihr Chihuahua angesehen, da sie überallhin mitläuft.
Ja, sie ist eine Mitläuferin -
"leider Gottes".
Mit ihr bekommt man schon fast Mitleid, bis man schließlich merkt wie Giftig sie jedoch ist ...


Ellen hat sich diese normale Aufgabe irgendwie leichter vorgestellt.

Es sind alle Blicke nach vorn gerichtet und keiner sagt etwas. Man könnte schon beinahe meinen, dass alle einfach nur gebannt an Mr. Spearmans Lippen hängen, doch der Schein trügt.

Ellen versucht immerhin ehrlich zuzuhören und irgendwie mitzuarbeiten, aber immer wieder erwischt sie sich selbst dabei, wie sie an ihr Wegtreten denkt. Sie weiß nicht wieso es unbedingt die Szene sein musste, ob es ein Zeichen von ihrem Körper ist, der sie vor etwas Warnen oder aufhalten möchte ...
Dieses Mal war es so 'anders' als sonst ... so ... Harmlos ...

Vielleicht hatte sie ja auch jemandes Geburtstag vergessen, denn Noemis kann es nicht sein, da sie den letzten Monat eh schon allein gefeiert hatte. Sie alle, also ihre Familie, wieder zu sehen ist unmöglich.

Bei dieser Erinnerung bekommt sie eine schlagartige Gänsehaut und schüttelt sich.

Sie schielt unter ihre Tischplatte und beobachtet ihre Schnürsenkel, die sich langsam von ihrer Schleifenposition lösen. Sie zieht ihren Bauch ein und stützt ihren Fuß auf ihren Stuhl (worauf sie sitzt) und bindet sich erneut jeweils die Schuhe zu.
Also einen Tauchwettbewerb würde ich nicht gewinnen
"so wie du hier kläglich versuchst den Atem anzuhalten ..."

McLarrys Experiment -Kontrollverlust-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt