Bindung

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Die Tage und Stunden seitdem Narcissa Harry ihre Hilfe angeboten hatte, waren wie im Flug vergangen. Irgendwie. Tom hatte alle Hände mit Rodolphus Amtseinführung zu tun. Schließlich wollte nicht jeder einfach so diese Übernahme kampflos akzeptieren. Und Lucius Malfoys Frau hatte den Grünäugigen schon am nächsten Tag mit nach Frankreich genommen um mit ihm shoppen zu gehen und stürzte sich seitdem in die Hochzeitsvorbereitungen. Wie Harry so nebenbei erfahren hatte, nicht alleine, denn sie bekam begeisterte, tatkräftige Unterstützung von Pansy Parkinsons und Millicent Bulstrodes Mütter.
Tom hatte nur die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und dem Schwarzhaarigen geraten, die Frauen einfach machen zu lassen. Anscheinend hatte er schon des Öfteren Bekanntschaft mit ihrem enthusiastischen Feuereifer gemacht und festgestellt, dass es keinen Sinn hat sich einzumischen.
Das tat man als Mann einfach nicht wenn Frauen etwas planten. Punkt. Es war besser für die Nerven sie einfach machen zu lassen.
Und so waren tatsächlich nur drei Tage... drei Tage, vergangen...  in denen die Damen eine komplette Hochzeit organisiert hatten. Die Männer hatten nur die Köpfe geschüttelt und geschaut, dass sie das Weite suchten um nicht auch noch irgendwie eingespannt zu werden.
Harry und Tom mussten immer wieder aufkommende Fragen zu Ihren Wünschen beantworten, wenn sie es schafften letzteren denn mal zwischen Ministerium und Riddle Manor abzupassen und das Malfoyoberhaupt hatten sie dazu verdonnert, sich zusammen mit Tom wenigstens um die Formalitäten zu kümmern. Schließlich würde sich für Harry mit der Verbindung so einiges ändern. Außerdem musste die Presse.. nun ja...  etwas manipuliert werden... denn von der Bindung zwischen Tom Marvolo Riddle- Slytherin und Harry James Potter durfte nichts vor dem 1. September an die Öffentlichkeit kommen. Und nun, nach nur drei Tagen intensiven planen, organisieren, manipulieren, shoppen und dekorieren, lief Harry, der mit seinen Nerven irgendwie jetzt schon völlig am Ende war, aufgeregt Laufspuren in den teuren Boden seines Zimmers. Welches er zu seinem Frust vor zwei Tagen beziehen musste, weil sich die 'Braut' und der Bräutigam laut der alten Tradition zwei Tage vor der Hochzeit nicht mehr zu nahe kommen durften. Was soviel bedeutete wie... kein Verlassen des Zimmers ohne Anstandsdame... es war zum Kotzen.
Und nun lief er, beobachtet von Kalani, die auf dem großen Himmelbett lag, genau vor diesem unruhig auf und ab. Er trug bereits seine wunderschöne weiße Robe mit dunkelgrünem Innenfutter, grünen Nähten und weiße Hose. Die er zusammen mit Narcissa ausgesucht hatte und in Frankreich von einer unglaublich begabten Schneiderin angefertigt wurde. Sie ähnelte seinen Lieblingsroben sehr, mit Ausnahme der weiten Ärmel und dass diese bis zum Boden reichte. Sein Haar war zu einem Zopf zusammen gefasst und er musste sich eingestehen, dass die Damen tatsächlich recht hatten...  er sah wirklich umwerfend aus.
Allerdings konnte auch diese Tatsache seine Nervosität einfach nicht lindern.
In nur wenigen Minuten würde er durch die Tür hinaus auf den Flur gehen und mit Rabastan an seiner Seite in den gewaltigen Wintergarten schreiten, den die Frauen für die Trauung mit weißen Lilien dekoriert und in einen noch schöneren Ort als eh schon verwandelt hatten.
Keine zwei Minuten später beschwor sein  Pate einen Tempus, lächelte zufrieden und stand von einem Sessel auf, in dem er bis jetzt entspannt gesessen hatte „.. es ist soweit Harry...  keine Panik, das wird schon!"
Der Gryffindor schloss die Augen und atmete tief durch, in der Hoffnung sein wild schlagendes Herz zumindest etwas zu beruhigen und trat an Rabastans Seite. Dieser lächelte ihn aufmunternd an und zusammen machten sie sich auf den Weg nach unten. Vor der großen Flügeltür, die zum Wintergarten führte, blieb Harry mit klopfendem Herzen stehen. Er war noch nie in seinem Leben auf einer Hochzeit gewesen...  und nun würde er in wenigen Minuten auf seinen eigenen baldigen Ehemann zuschreiten.
Kaum hatte er diesen Satz zu Ende gedacht, warf Rabastan Harry einen vielsagenden Blick zu, der sich bei diesem daraufhin einhakte und ließ die Tür zu beiden Seiten aufschwingen.
Hätte Rabastan ihn nicht festgehalten, dann hätte Harry wohl spätestens jetzt vor lauter Panik die Flucht ergriffen.
Narcissa musste den Raum magisch vergrößert haben, wie Harry mit wachsender Furcht feststellte, denn es saßen mehrere hundert Personen still auf ihren Plätzen rechts und links eines schmalen Ganges und beobachteten den Grünäugigen wie er nun bei leiser Musik auf Lord Voldemort zu schritt.
Harry war ein zum Glück für die anderen nicht sichtbares Nervenbündel, was sich nur ganz langsam wieder beruhigte, sobald er seinen Tom sah, der lächelnd neben einem ebenso strahlenden Lucius Malfoy stand und ihn nicht aus den Augen ließ. Vergessen war die Welt um ihn herum. Augenblicklich existierte nur noch Lord Voldemort .. sein Lord.. sein Gemahl...  sein Tom. Und langsam schlich sich ein ehrliches Lächeln in sein Gesicht und Vertrieb den noch so kleinsten vorhandenen Zweifel. Das hier war einfach nur richtig.
Nach seinem ihm fast endlos erscheinenden Weg den schmalen Gang entlang, blieb er glücklich strahlend neben Tom vor dem Altar stehen und lächelte diesen zaghaft an. Der dunkle Lord trug dieselbe Farbkombination, wie Harry erstaunt feststellte, nur mit umgekehrten Farben nahm nun die Hand Harrys, welche ihm von Rabastan gereicht wurde, in die Seine und strich ihm beruhigend über den Handrücken.
Der Priester, der hinter dem Altar stand und außerdem zu Toms Todessern gehörte, lächelte seine beiden Lords an und fing dann an zu sprechen.
Es war bereits mucksmäuschenstill im Raum, nur die verzauberten Federn der Presseleute konnte man ab und zu hören.
„Meine lieben Gäste, wir haben uns heute hier versammelt, um diese beiden mächtigen Zauberer zu vereinigen.
Viele werden sich fragen, wie es sein kann, dass ausgerechnet diese beiden nun hier vor dem Altar stehen. Schließlich war der Kampf, den diese beiden geführt haben keine harmlose Neckerei, sondern bitterer Ernst.
Ihr habt euch bekämpft und euch gehasst. Doch eines Tages schickte unser Lord einer Eingebung folgend, seine treuen Anhänger dem jungen Harry Potter zu Hilfe, als er sie am dringendsten brauchte, bewahrte ihn damit vor einem grausigen Schicksal und rettete ihm mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das Leben.
Ihr habt euch ausgesprochen, arrangiert, kennen und sogar lieben gelernt.
Habt eure Seelenverbindung vollständig akzeptiert und seid nun hier um euch offiziell das Ja-Wort zu geben.
Denn Mutter Magie bringt schließlich immer zusammen was zusammen gehört.

Verkauft (BxM) HarryPotter-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt