Kapitel 1

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Nach diesem Entschluss besserte sich mein Leben.

Ich suchte mir eine neue Wohnung.
Eine nette Dame, die sich mit dem Namen Mrs. Hudson vorgestellt hatte, bot mir ein Zimmer in der 221b Bakerstreet an. Ich sagte sofort zu.

Auch, wenn ich mir die Wohnung mit einem Anderen teilen musste, war es in Ordnung. Sie lag war zwar am anderen Ende von London, aber dieses Viertel in dem ich gerade lebte, war trist und grau. Also hatte ich wenig dagegen, von hier weg zu kommen.

Ich stand bereits mit dem Koffer auf der Straße und wartete auf ein Taxi.

Meine Umzugskartons waren von einem alten Freund, Mr. Shelly, mit dem Wagen in die Bakerstreet gebracht worden.

Als endlich mein Taxi vorfuhr stieg ich ein, gab meine Adresse an und ließ mich drei Stunden durch die überfüllten Straßen Londons kutschieren.

Vor meinem neuen Wohnort hielt das Taxi. Ich zahlte die Summe, stieg aus und blickte auf das Gebäude vor mir. Der Schnee knirschte bei jedem Schritt unter meinen Füßen.

Da ich an der Tür keine Klingel ausmachen konnte, betätigte ich den alten Türklopfer und hörte auch schon ein paar Sekunden darauf Schritte durch das Treppenhaus klingen.
Mrs. Hudson öffnete die Tür.

,,Ah, Miss Bevery. Wie schön." Ich lächelte sie warm an und gab ihr meine Hand.
,,Bitte, nennen Sie mich Clair." Sie lächelte ebenfalls und nahm meine Hand mit einem ziemlich festen Händedruck an.

Dann bat sich mich hinein.

,,Sherlock ist noch nicht wieder hier, da haben Sie genug Zeit sich einzurichten." Sherlock war wohl mein neuer Mitbewohner.

Sie schob mich sanft in die Wohnung. Oder in das, was sie als Wohnug bezeichnete.

Es war eine ...Mülldeponie?

Mir fiel kein passendes Wort für den Zustand der Wohnung ein.

Überall lagen Unterlagen, Papiere und sogar Polizeimarken eines gewissen Detective Lestrade.
Wo dieser Sherlock die wohl her hatte?

Ich legte die Marke wieder an ihren alten Platz und sah mich weiter um.

Er hatte in der Küche ein ganzes Labor aufgebaut.
Und im Kühlschrank begrüßten mich ein paar Füßen und eine Hand.

Dieser Mann war wohl wirklich bizzar.

Doch auf eine seltsame Weise fühlte ich mich nicht abgeneigt. Es war annehmbar. Auch das Chaos war in Ordnung.

Auch, weil ich selbst nicht der ordentlichste Mensch war.

Aber der Dumme hat Ordnung, das Genie beherrscht das Chaos.

Mit einem Grinsen ließ ich mir mein Zimmer zeigen.
Mrs. Hudson verschwand nach einer Weile wieder.

Ich packte einfach mein Zeug notdürftig in die Schränke und sah mich dann weiter um.

Dieses Haus hielt viele Überraschungen bereit.

Nachdem ich mich genug umgesehen hatte, fiel mir das Mikroskop auf dem Küchentisch in den Blick. Er hatte etwas präpariertes darunter gelegt. Und zum aller ersten Mal kam mir mein jahrelanges Lesen von Medizienbüchern zu gute.

Ich hatte kein Abitur und auch kein Studium. 

Ich fand es unsinnig, sich über viele Jahre mit einem Studium zu quälen, wenn man eh nur ein zeitlich begrenztes Interesse daran hatte.

Mit diesem Gedanken wagte ich einen Blick in das Mikroskop.
Er untersuchte also Blut.
Ich drehte kurz daran, um es schärfer zu stellen.

Mit einem kleinen Lächeln erhob ich mich und sah auf die Papiere neben mir. Zusammensetzung bestimmter Blutkörperchen.

Interessant.

Ich sah mich weiter in der angeblichen Küche um. Mir fiel auf, dass er nichts zu essen da hatte.

Aß er immer außerhalb?

Doch damit konnte ich mich später beschäftigen. Ich machte mir einen Tee und setzte mich wieder an das Mikroskop. Mit einem neuen Blatt Papier und einem Bleistift begann ich das im Mikroskop gesehene zu notieren.

I've got to get out of here! // BBC Sherlock FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt