1.Party

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Umringt von tanzenden und singenden Mensch, stand ich verloren mit meinem schlichten dunkelblauen Kleid in irgendeiner Ecke und hielt ausschau nach meiner besten Freundin. Genau sie war nämlich diejenige die mich auf diese Party geschleppt und einfach stehen gelassen hat.

Laut dröhnte die Musik zu mir herüber und so langsam bekam ich Kopfschmerzen von dem schlechten Gesang der Party Gäste.

Natürlich hatte der Alkohol hier seine Wirkung getan und den gab es hier reichlich. Überall verteilt standen angefange Vodka oder Sekt Flaschen, die jemand einfach stehen gelassen hat.

Auch ich hatte schon 1-2 Becher getrunken und machte mich jetzt gerade auf dem Weg zur Küche um mir noch einen Becher aufzufüllen. Anders hält man es hier zwischen den ganzen betrunkenen Leuten gar nicht aus und weiter darauf zu hoffen, dass meine beste Freundin zurück kommt, wollte ich auch nicht mehr.

Mühsam lief ich also zwischen der tanzenden Menge hindurch um zur Küche zugelangen, doch auf meinem Weg wurde ich bestimmt 10 mal von irgendwelchen fremden Menschen angerempelt und so langsam taten mir auch schon die Schulter und die Füße weh von ihrem rücksichtslosem getrampel.
Ich wollte einfach aus diesem stickigen Haus raus.

Endlich an meinem Ziel angekommen, waren es gleich viel weniger Menschen um mich herum. Gekonnt ignorierte ich dabei das knutschende Pärchen an der Küchentheke und füllte mir meinen Becher mit einer Vodka-Cola Mischung auf.

Ich brauchte jetzt irgendwas starkes wenn ich diesen Abend hier überleben wollte. Meine beste Freundin hat mich ja anscheinend einfach vergessen und hängt wahrscheinlich bei ihrem Freund Jason ab, der heute auch hier sein sollte so wie sie mir vorhin mitgeteilt hat.

Die zwei sind seit 3 Monaten zusammen und passen meiner Meinung nach auch total gut zusammen. Sie ist die Aufgedrehte und Lebensfreudige in der Beziehung und er der Ruhige und Gelassene.
Zusammen ergänzten sie sich hervorragend.

Ich wiederum bin ein glücklicher Single und verbringe hauptsächlich meine Zeit damit, zu Hause in einem guten Buch zu lesen.

Mit meinem Becher in der Hand lief ich also Richtung Terrassentür und ging raus an die frische Luft. Hier draußen war es gleich viel angenehmer und das obwohl wir fast 0 uhr hatten.

Von der Terrasse aus führten ein paar Stufen runter in den Garten und über einen kleinen Pfad kam man zu einem ziemlich großen Pool, der in den Boden eingelassen wurde.

An dem beleuchteten Pool saßen auf der einen Seite ein paar Leute und unterhielten sich, während zwei Jungs sich gegenseitig versuchten ins Wasser zu stoßen. Ziemlich kindisch wenn ihr mich fragt.

Langsam folgte ich aber dem Pfad und zog mir wärendessen die Schuhe aus, nahm einen kurzen schluck von meinem Drink und setzte mich an den Rand des Pools. Die anderen schienen mich einfach zu ignorieren und unterhielten sich weiter über die Schule und die bevorstehenden Klausuren, so wie ich mitbekommen hatte.

Meine Beine ließ ich nun in das angenehm warme Wasser gleiten und schloss genießerisch die Augen. Genau das war die Abkühlung die ich gebraucht habe und so saß ich nun hier. Alleine mit meinem Drink und beobachte die Sterne die man diese Nacht ziemlich gut erkennen konnte.

Und während ich eine Zeit lang nur so da saß bemerkte ich auf einmal eine Bewegung im Augenwinkel und drehte meinen Kopf zur Seite.

Genau in diesem Moment setzte sich ein ziemlich gut aussehender junge, mit dunkelblonde Haaren, neben mich und ließ genau wie ich die Beine im Wasser baumeln.

Er trug eine normale dreiviertel Hose und ein etwas engeres dunkelgraues T-shirt, unter dem man ein paar Muskeln, bei der schwachen Beleuchtung, erkennen konnte.
Außerdem hielt er in der rechten Hand eine Flasche Bier aus der er gerade einen Schluck nahm bevor er anfing zu sprechen.

"Na, was macht so ein hübsches Mädchen den hier so alleine?". Grinsend schaute er mich mit seinen blau-grauen Augen an, in denen sich die Beleuchtung des Pools widerspiegelt und ihnen ein gewisses Funkeln verlieh.

"Naja das hübsche Mädchen wurde von ihrer besten Freundin einfach vergessen und sitzt jetzt hier allein mit ihrem Becher voll Vodka" entgegnete ich ohne überhaupt darüber nachzudenken und hob einmal kurz meinen Becher mit dem Alkohol in seine Richtung, bevor ich wieder einen Schluck davon zu mir nahm.

Er stieß ein kurzes Lachen aus bevor er wieder zu sprechen anfing.
"Dann ist sie aber nicht gerade eine nette Freundin stimmts?" fragte er immernoch mit diesem Grinsen auf den Lippen.

"Nein ist sie anscheinend wirklich nicht" lachte ich leicht. Während ich am liebsten in diesen wunderschönen Augen versunken wäre. Sie bildeten nämlich den perfekten Kontrast zum Licht des Pools sowie der Sterne im Himmel.

"Hat das hübsche Mädchen den auch einen Namen, wenn ich fragen darf?"

Aus meinem kurzen Starren gerissen, war ich einen Augenblick lang verwirrt was ich darauf antworten sollte, bis ich innerlich kurz den Kopf schüttelte um mich zusammen zu reißen. Sonst bin ich ja auch nicht so.

"Ich bin Emilia. Freut mich dich kennen zu lernen. " lächelte ich ihm entgegen während ich ihm meine rechte Hand hinhielt, die er auch sogleich mit seiner freien linken Hand ergriff.

"Die Freude ist ganz meinerseits. Ich bin Adam."

Wow, diese Hände sind der Wahnsinn. Dafür das er so kräftig ist hat er ziemlich weiche Hände, aber trotzdem einen recht festen Hände Druck, fiel mir auf.

Und genau in diesem Moment als unsere hände sich wieder lösten, klingelte mein Handy. Schnell holte ich es aus meiner Tasche und nahm den Anruf an.

"Hey Lia, es ist schon spät und du solltest doch um 2 Uhr zu Hause sein. Das heißt wir sollten langsam los gehen, kommst du vor die Haustür? Danke tschau" und damit war der Anruf meiner besten Freundin auch schon beendet, bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte.

Adam der das ziemlich kurze Gespräch mitgehört hat sah jetzt recht enttäuscht aus, während er langsam aufstand und mich gleich mit auf die Beine zog.

"Bekomm ich wenigstens deine Nummer bevor du gehst und mich vergisst? " fragt er hoffnungsvoll mit einem bittenden Lächeln.

Und bei diesem Lächeln konnte ich natürlich nicht nein sagen.
"Gib mir mal dein Handy" forderte ich kurz auf, während er es schnell entsperrte und mir rüber reichte.

Schnell speicherte ich ihm meine Nummer ein und gab ihm sein Handy zurück, bevor ich mich, immer noch am Grinsen, auf dem Weg machte um durchs Haus zu laufen.

Als ich bei meiner besten Freunden dann endlich angekommen bin, vibriert kurz mein handy, woraufhin ich es wieder aus der Tasche zog.

'Gute Nacht hübsches Mädchen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder'
stand dort eine Nachricht die definitiv von Adam stammen musste und auch ich hoffte das wir uns nicht zum letzten Mal begegnet sind.

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