Weit und breit nur Wasser. Seit Wochen sind wir nun schon mit unserem Schiff auf dem Meer und es ist immer noch kein Land in Sicht.
So langsam neigten sich auch die Vorräte dem Ende zu, dass heißt das wir, wenn das so weiter geht, bald nichts mehr zu essen hatten.Ich, als Tochter des Kapitäns, bekam wahrscheinlich eh wieder mehr essen als die anderen Crewmitglieder und musste mir erstmal keine Sorgen machen zu verhungern.
Doch um eine Person auf diesem Schiff, die nicht mein Vater war, machte ich mir mehr Sorgen.Die Rede ist hier von meinem besten und einzigen Freund Francis Corrado. Er ist ein recht schüchterner und schmal gebauter, rothaariger junge, der mit seinen leichten sommersproßen und den unschuldigen grünen Augen, manchmal aussah wie ein kleiner getretenen Welpe.
Angefreundet hatten wir uns schon damals als wir Kindern waren und uns unsere Väter mit auf die See nahmen.
Damals mussten wir ungefähr 6 Jahre alt gewesen sein.Zusammen haben wir immer die anderen Leute auf dem Schiff geärgert in dem wir innen Streiche gespielt haben.
Das eine mal haben wir das ganze Deck mit Seife beschmiert und hinter ein paar Weinfässern beobachtet wie die Crewmitglieder allesamt ausgerutscht und hingefallen sind.Zur Strafe mussten wir den ganzen Tag lang das Deck schrubben, bis die ganze Seite weg war und man wieder normal laufen konnte, ohne ständig weg zu rutschen.
Die ganze Aktion gefiel weder meinem Vater, Captain Harlock, noch Francis seinem Vater, Charles Corrado.
Dieser ist unser Cheffkoch hier an Bord und macht den besten Fisch, den ich je gegessen habe.Doch leider ist er ziemlich streng zu seinem Sohn und lässt ihn ständig in der Küche mithelfen. Dort muss er dann meistens von früh bis spät das Geschirr abwaschen.
Manchmal, wenn ich es geschafft habe meinem Vater zu entfliehen, helfe ich ihm manchmal heimlich, um ihm ein bisschen Arbeit abzunehmen.
Ich selbst hab nämlich den ganzen Tag nichts zu tun, außer meinem Vater zuzuhören, wie er wieder über irgendwelche Ausbeuterungszüge nachdenkt. Den genau das ist das Geschäft meines Vaters.
Menschen überfallen oder Schiffe entern, um an ihr Gold heran zu kommen.
Halt eben der normale Alltag eines Piraten.Gerade eben isst die Crew zu Abend und verschafft mir ein wenig Zeit, um ungestört zu Francis zu gelangen. Unsere Väter hielten nämlich nicht sehr viel von unserer Freundschaft und sehen es dementsprechend nicht gerne wenn wir zusammen sind.
Doch uns beide hat das noch nie davon abgehalten weiterhin miteinander befreundet zu sein und somit treffen wir uns immer jeden Abend in der Vorratskammer um von niemandem entdeckt zu werden.
Um diese Zeit sind nämlich alle beim Abendessen und keiner kann uns erwischen. Sollte das aber trotzdem passieren, wären wir beide sicher am Arsch und würden riesigen Ärger bekommen.
Doch darum wollte ich mir jetzt keine Gedanken machen. Was zählt war nur dieses Treffen, den ich hatte schon einen Plan was wir heute machen könnten.
Leise ging ich also durch die Gänge und huschte schnell in die kleine Vorratskammer, in der schon eine Kerze brannte und den kleinen Raum erhellte.
"Ich dachte schon du kommst heute gar nicht mehr" begrüßte mich Francis neckend, während ich ihn in eine feste Umarmung zog, die er so gleich erwiderte.
Tagsüber sahen wir uns eigentlich so gut wie gar nicht, weswegen ich die kurze Zeit die wir miteinander hatten, sehr genoss.
" Es ist auch schön dich zu sehen" entgegnete ich also, als ich ihn wieder los ließ.
Zusammen setzten wir uns auf zwei Kisten und aßen das Abenbrot, dass Francis aus der Küche geklaut hat.Als wir fertig waren mit Essen und meiner Meinung nach genug gequatscht haben, fiel mir wieder ein was für Pläne ich mir für heute überlegt hatte.
"Weißt du irgendwie hab ich heute wieder Lust den anderen ein paar Streiche zu spielen. So wie damals immer, erinnerst du dich?" fragte ich also, während ich schon langsam wieder Richtigung Tür lief.
Jetzt fing auch Francis an zu Grinsen.
"Du weißt, dass das wieder Ärger gibt oder?""Natürlich weiß ich das, aber ich finde ich sollte meinen Vater mal wieder ein bisschen ärgern, also was hältst du davon?".
"Ich bin sowas von dabei." strahlte er mir entgegen.
An der Tür angekommen öffnete ich sie und schaute noch einmal kurz ob die Luft rein ist, bis wir zusammen aus der Kammer traten.Ich erklärte ihm schnell meinen Plan und somit fingen wir gleich damit an ihn in die Tat umzusetzen.
Als alles fertig war, versteckten wir uns in unseren Kabinen und legten uns schonmal ins Bett, damit es so aussah als würden wir schlafen. Sollte jemand herein kommen um nachzuschauen.Doch schon nach kurzer Zeit hörte man ärgerliches Geschrei auf dem schiff und ich musste mich deutlich bemühen um nicht laut los zu lachen.
Der Streich war uns also wieder gut gelungen und ich konnte zufrieden die Augen schließen und schlafen gehen.
DU LIEST GERADE
One Shot Book
Short StoryEs kommen immer mal Unterschiedliche one shots, immer dann wenn ich mal eine Idee habe. Nebenbei läuft da noch ein Projekt mit den anderen Oneshot Büchern auf meinem Profil. Dort könnt ihr dann auch gerne mal vorbei schauen. Ich entschuldige mich g...