Es geschah in einer warmen Sommernacht, als meine Mutter einen, wie sie immer erzählte, besonderen Mann kennenlernte. Sie verbrachten einige, durchaus schöne, Stunden miteinander. Doch als am nächsten Morgen die Sonne auf ging, war er verschwunden.
Es waren harte Zeiten. Über unsere Heimat Tyrgard herrschte ein verrückter, blutrünstiger und kalterJarl, Björn Huginson. Sobald ein Wikinger auch nur ein falsches Wort sagte, wurde er auf die herabwürdigenste Art und Weise ermordet. Beute von Raubzügen behielt er für sich und ließ meine Mutter und die anderen Bewohner fast verhungern. Er gab ihnen nur das nötigste. Als ob dies nicht schon genug wäre, herrscht Krieg zwischen uns und dem Dorf Hessingford. Viele Krieger starben. Doch Björn interessierte das nicht. Alles was zählt, ist er selbst und deine Ehre.
Eines Tages, es war während eines Festes, ging meine Mutter aus dem Haus. Die kühle Luft strich sanft über ihre Haut. Sie ging runter zum Fluss und kniete sich daneben. Der Nachthimmel ist klar und es waren viele Sterne zu sehen. Verträumt schaute sie ins Wasser, in dem sich die klar Sterne spiegeln. Was sollte sie tun? Der Krieg wurde immer schlimmer, wie sollte ihr Kind aufwachsen? Dann sah sie es: in der Spiegelung des Wassers sah sie den Mond. Doch er war nicht wie sonst. Er war hell blau! Wie im Bann schaute meine Mutter nach oben. Der Mond schien sie zu rufen. Plötzlich hatte sie keine Sorge mehr. Sie entspannte sich und Atmete tief ein und aus. Alles würde gut werden. Ganz sicher.
2 Jahre später
Es ist Winter in Tyrgard. Ein harter, eisiger Winter. Viele Menschen waren krank und einige bereits gestorben. Meine Mutter hatte Glück, sie hatte einen Mann geheiratet, welcher ein sehr gutes Haus hatte. Hier ging es ihr gut. In der Nacht des Blaumondes beschloss sie, mich Freyja zu nennen. Nach der Göttin der Liebe. Sie wusste nicht, wie sie auf den Namen kam. Es war ein Gefühl, als ob es keinen besseren oder anderen Namen geben würde. Ich war ein sehr ruhiges Kind. Meine Mutter hatte nie Probleme mit mir. War sie gestresst vom Tag, kam sie immer zu mir und nahm mich auf den Arm. Das beruhigte sie. Doch der Krieg war lange nicht vorbei. Aus diesem Grund ging meine Mutter mit mir zu einer Frau, welche uns helfen sollte.
Sie ist eine Norne. Sie haben die Gabe, in die Zukunft zu sehen. Ich glaube, sie musste unglaublich verzweifelt gewesen sein. Denn es war nicht einfach, zu ihr zu gelangen. Sie hatte ihre Hütte hoch oben auf einem Berg. Also kletterte meine Mutter mit mir, und hohem Schnee und kälte hinauf. 3 Tage war sie unterwegs, bis sie endlich bei der Norne vor der Hütte stand. Die Hütte ist klein und etwas runter gekommen. Bevor meine Mutter klopfen konnte, ging die Tür schon auf. Eine dünne, blonde und wunderschöne Frau öffnete die Tür. "Ich habe dich bereits erwartet", sagte sie lächelnd. Wir traten ein und es wurde direkt warm. Hier fühlte man sich wohl, als ob nie wieder etwas schlimmes geschehen würde.
Die Norne bat meiner Mutter Tee an und setzte sich auf einen kleinen Holz hocker. "Also", begann sie. "Was kann ich für dich tun?". Meine Mutter schaute auf mich herab. "Wie wird ihr Leben verlaufen? Wird es ihr einmal besser ergehen als uns?". Die Norne nickte, und streckte die Hände nach mir aus. Meine Mutter legte mich in ihre Arme und die Norne lächelte. "Ich fühlte eine positive und starke Aura", begann sie. Doch dann blieb sie stehen. "Was ist?", fragte meine Mutter ängstlich. Ich erinnere mich noch, wie die Norne mir tief in die Augen schaute. Als würde sie darin etwas sehen. "sie hat die Augen des Blaumonds", flüsterte die Norne und ging auf die Knie. "Sie wird uns allen großes Glück bringen. Sie soll eine starke Kriegerin werden und den schrecklichen Dämon bezwingen!". Meine Mutter war besorgt. Eine Kriegerin? Ihre Tochter? Und welchen Dämon sollte sie schon bezwingen? Grübelnd verließ sie die Hütte der Norne, mit letztlich noch mehr Fragen als vorher.
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Freyja- Die Halbgöttin
FantasyHalb Mensch, halb Gott. Freyja ist keine gewöhnliche Wikingerin