6. Kapitel

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Emily POV:

Feige war ich! Einfach nur Feige!
Ich schlug erneut gegen die Wand auf der Mädchentoilette. Meine Augen brannten schon vor Tränen, ich konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen und wollte es auch nicht. So verkroch ich mich am Morgen in die Damentoilette. Professor Snape, pff, dem war doch eh alles egal, warum würde es ihn denn interessieren wenn ich fehle. Mein Zauberstab lag zwischen meinen Beinen, ich hatte jede Minute den Drang alles zu zerstören, zu töten! Diese Emotionen die sich in mir ansammelten wollten alle raus! Mein ganzer Körper war am zittern. Ich schrie so laut wie ich nur konnte. Mein Schrei verwandelte sich in ein lautes Weinen. Da ging die Tür auf und Professor McGonagall kam besorgt auf mich zugerannt. Sie zog mich an meinem Arm hoch und eilte mit mir durch die Gänge in das Büro von Professor Dumbledore. Überraschenderweise saßen dort bereits Harry, Hermione und Ron. Professor McGonagall drängte mich auf einen Stuhl zwischen den drei. Ich merkte wie sie mich ansahen, meine Gedanken waren aber woanders! Ich wollte alles kaputt machen! Ich wollte das hier alles beenden! Laut und hastig fing ich an zu atmen. So stark es ging, presste ich meine Hand an die Stuhllehne. Ich wusste nicht was mit mir geschah, es fühlte sich an, als würde mein Körper von innen gefoltert werden. "Bindet sie fest", sagte Dumbledore eilig, holte Tapeband und band mich an den Händen und Füßen an dem Stuhl fest. "Was machen sie? Das können sie nicht tun", protestierte Harry, der gemeinsam mit Hermione und Ron fassungslos aufstanden. Ich weinte und schluchzte und atmete und hatte ein Gefühl in meinem Körper, was unbedingt raus musste. Als wäre ein Monster in mir gefesselt. "Sie ist nicht sie selbst!" Sagte Dumbledore besorgt. "Ahaha, guter alter Mann!" Kam es aus mir raus. Ich konnte es nicht kontrollieren. "Was meinen Sie?" Fragte Ron. "Es scheint, als hätte jemand bei ihr den Cruciatus Fluch angewendet", sagte McGonagall. "Aber Sir...", Hermione wollte gerade weiter reden. "Der Cruciatus Fluch wäre viel stärker...", grübelte Dumbledore.

Harry POV:

Sie tat mir so leid und ich konnte nichts tun. Dumbledore hatte uns in sein Büro gerufen weil er dachte, wir wüssten wo Emily sei, da kam sie auch schon mit Professor McGonagall. Ich hatte so Angst um sie. Von Kind auf hat sie schlimme Dinge erlebt und trotz alldem ist sie so liebenswürdig und warmherzig. Sie verdient das Beste und nicht das, was sie gerade durchmachen muss. Ihre Augen waren bereits rot vom weinen, sie war durch und durch am schreien und versuchte sich los zu reißen. Aber egal wie sehr sie mir leid tat, ich durfte sie nicht los machen. Ich durfte ihr nicht helfen. Hermione tat es im Herzen weh, ich sah es an ihren Augen. "Professor...im zweiten Jahr habe ich, anstatt Draco, die Schnecken geschluckt. Was ist wenn sein Zauberstab auch kaputt war, von der Person, die Emily das angetan hat. Deshalb ist der Fluch nur halb so stark." "Super Ron!" Sagte ich begeistert und sprang auf. "Beide haben einen Teil des Cruciatus Fluchs abbekommen, aber egal wer es war, er wollte ihr etwas böses..." "Hätte sie das nicht bemerken müssen?" Fragte Ron erneut. "Nicht wenn sie am schlafen war..", erwiderte Professor McGonagall. Dumbledore sah sehr besorgt aus. Emily fing wieder an zu schreien, man sah den Schmerz in ihren Augen, dieses Leiden, den Schmerz. "Nun machen sie doch was!" Schrie ich mit Tränen in den Augen. Die beiden Professoren bestrachen sich. "Harry...gegen den Cruciatus Fluch kann man nichts machen..." weinte Hermione. "Ich liebe diese Frau! Egal was ich getan habe, ich liebe sie und ich möchte nicht, dass das hier so endet! Denken sie nach!" Ich schrie Professor Dumbledore und Hermione fast an, obwohl beide nichts dafür konnten. Er verschwand aus seinem Büro und kam nach kurzer Zeit mit Snape wieder zurück. "Hat Potter wohl wieder etwas rumgespielt..", strahlte Snape. Ich fand das eher weniger lustig. "Das ist ein Trank", er hielt die kleine Flasche hoch. "Er wird die ganzen Schmerzen und das Leiden Diggorys vergehen lassen, es gibt aber einen kleinen Nachteil", Snape blickte mir tief in die Augen. "Sie wird zuvor schrecklich leiden müssen, um alles von ihr verschwinden zu lassen. Empfindliche Personen sollten sich dies nicht in Betracht ziehen." Ich bekam Angst und noch mehr Mitleid mit Emily. Ron zog mich und Hermione an den Ärmeln nach hinten und ließen die Professoren ihre Arbeit machen. "Minerva, halt du bitte ihren Mund auf", befahl Dumbledore und hielt ihren Kopf, während Snape den Trank in ihren Mund kippte. Auch die drei Professoren nahmen kurz darauf Abstand von Emily und gesellten sich zu uns. Nichts passierte. Mit einem Mal versuchte sie sich drastisch loszureißen, wackelte mit dem Stuhl und fing erneut an zu schreien. Ihre Haare hingen ihr bereits wie wild vor dem Gesicht. Sie krallte sich in die Stuhllehne, war so heftig am randalieren, dass der Stuhl sich von der Stelle bewegte und weinte stark. Mit Tränen in den Augen sank ich zu Boden. Der Schmerz in meinem Herz war unbeschreiblich. Es vergingen Minuten, die sich anfühlten wie Stunden. "Wie lange dauert so etwas an?" Fragte ich schluchzend, die Hände vor dem Mund. "Es sollte in Kürze vorbei sein." Das war das erste Mal, dass ich Snape dankbar war für seine Tat. Es hörte tatsächlich auf. Eilig rannte McGonagall zu ihr und befreite sie aus dem Tapeband. Erschöpft sackte sie in dem Stuhl ein und nahm uns nach langer Zeit wahr. "Emily, wer war das?" Fragte Ron vorsichtig. "Ich weiß es nicht", sagte sie leise. Ihre Augen schlossen sich langsam und sie fiel mit ihrem gesamten Körper nach vorne. Schnell stellte ich mich ihr entgegen und fing sie auf. Sie war eingeschlafen. "Sie ist sehr erschöpft. Bringen wir sie in ihren Schlafsaal. Achtet bitte auf Emily, wenn sie wieder fit ist, klären wir genaueres", verabschiedete sich Dumbledore von uns. Vorsichtig trug ich Emily auf meinen Armen bis in den Gemeinschaftsraum und legte sie danach Hermione vorsichtig auf den Rücken, damit sie mit ihr in den Schlafsaal konnte.

Guys, please || Hogwarts HP[+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt