Tage vergehen und ich verlasse die Wohnung nicht bis kaum. Ich kann es nicht. Andrea bietet mir immer und immer wieder an, mit ihr Kaffee zu trinken oder zusammen eine Runde spazieren zu gehen, aber ich bin natürlich so dumm und verkrieche mich den ganzen Tag in dem Zimmer, welches die beiden mir für diese Zeit zur Verfügung gestellt haben. Auch auf Arbeit bin ich nicht. Robert sagt, ich sei krank, weshalb ich nicht kommen kann, jedoch glaubt es Annalena nicht. Dafür, dass sie mich davor lange ignoriert hat, schreibt sie mir jetzt wieder täglich. Nur ich antworte ihr nicht. Ich kann nicht. Mein mentaler Zustand lässt es nicht zu. Außerdem weiß ich nicht, was ich ihr schreiben soll. Ich will sie nicht sinnlos anlügen und die Wahrheit kann ich nicht erzählen, denn sie würde erst mich, dann Christian und dann noch Robert umbringen, da er es ihr nicht erzählt hat. Also um dem Teufelskreis zu entkommen, ignoriere ich sie einfach.
Jedoch kann ich das nicht lange durchziehen. Einerseits weil ich sowas eh nicht lange durchhalte, und andererseits weil sie nach knapp einer Woche bei Robert in der Wohnung steht.
"Annalena? Was-"
"Es tut mir so leid."
Wieso sie sich gerade entschuldigt weiß ich nicht. Zuletzt war ich es, die scheiße zu ihr war. Ich will mit ihr reden, ich will ihr alles erzählen und sie nicht anlügen, aber ich kann es nicht und weiß nicht, wieso.
"Wieso bist du hier?" Ich merke, wie die Frage sie verletzt, aber sie lässt es sich kaum anmerken. "Wir müssen reden."
"Wieso?""Weil ich an der ganzen Sache Schuld bin."
Und damit hat sie meine Aufmerksamkeit. Ich weiß, dass sie damit nichts zutun haben kann. Sie hat ihn ja höchst wahrscheinlich nicht dazu angestiftet.
{Annalena POV}
Wir machen uns Kaffee, setzen uns aufs Sofa und ich fing an zu erzählen.
"Als du letztens mit Robert weggegangen bist, hast du mich damit irgendwie verletzt. Ich weiß es nicht. Und das hat Christian ausgenutzt. Er ha-"
"Du hast mit ihm geredet? Beziehungsweise er mit dir?"
"Ja warte. Jedenfalls hat er mir Dinge erzählt, die ich viel zu schnell geglaubt habe und hat mich damit sehr getroffen" was genau er erzählt hat, will ich nicht sagen, vor allem nichts von dem Bild "Deswegen war ich so wütend auf dich. Du.. Ich.., Keine Ahnung, ich habe ihm in dem Moment mehr geglaubt als dir und ich wusste nicht, was ich machen soll, und da war das eben der beste Ausweg."
"Was hat er denn erzählt?"
Ich wusste, dass diese Frage kommen wird, aber ich will sie nicht beantworten. Zumindest nicht jetzt und vor allem nicht nüchtern.
"Ich weiß es nicht mehr, tut mir leid." Sie merkt natürlich, dass ich lüge, aber hinterfragt es nicht mehr, was ich gerade sehr schätze. Die Sache nimmt sie mehr als genug mit."Und noch etwas anderes. Er hat mir vorhin geschrieben. Deswegen bin ich hier.
Er weiß, dass du hier bist. Und... ich habe Bilder von ihm bekommen."Sie will dazu nichts sagen und ich glaube, es ist keine gute Idee, ihr die Bilder zu zeigen, aber sie muss einfach die Wahrheit erfahren. Ich hielt ihr mein Handy hin und sie nahm es. Ich hatte den Chat von ihm und mir geöffnet, sodass sie alles selbst lesen kann.
{Alica POV}
Sie gab mir ihr Handy mit einem offenen Chat. Von Christian und ihr. Es fängt an mit 2 Nachrichten und dann folgen 3 Bilder. Bilder von mir. Beziehungsweise von ihm und mir. Normalerweise hätte ich anders reagiert, aber ich bin wütend. Er hat meinen Wunden Punkt gefunden, getroffen und ausgenutzt. Für seine eigene Befriedigung. Und wieso? Ich weiß es nicht. Er hat mich von der Person getrennt, die sich immer für mich einsetzt, nur, um mich so zu missbrauchen. Und dabei hat er nicht nur mich, sondern auch Annalena verletzt.
Gerade als ich etwas sagen wollte klingelt mein Handy.«Alica. Du wirst dich nicht lange verstecken können.
Ich weiß, dass du beim Habeck bist.»Das hat mir noch gefehlt. Ich weiß, dass er nicht nachgeben wird, bis er mich psychisch komplett fertig macht. Scheinbar ist das sein Ziel - mich los werden.
Annalena schaut mich einfach an."Ich muss von hier weg."
"Gut, dann kommst du mit zu mir. Der weiß nicht, wo ich wohne. Also, nur wenn du will-"
"Ja. Aber wir müssen jetzt los. Ich bitte dich. Ich will dem nicht begegnen."
Es dauert keine 5 Minuten und wir machten uns auf den Weg zu ihr. Sie hat Andrea noch alles schnell erklärt, welche es natürlich sofort verstanden hat.
Ich habe ihre Wohnung vermisst. Egal bei wem ich bis jetzt war, bei ihr war es am besten. Ich will gerade nicht reden, weshalb wir uns einfach nur auf ihre Couch setzen und Filme schauen. Beim dritten Film fängt sie langsam an, müde zu werden. Kann ich verstehen, denn inzwischen ist es schon 22 Uhr und sie war heute Arbeiten."Kann ich dich was fragen?"
"Hm?" antwortet sie mir im Halbschlaf.
"Kann ich vielleicht die Woche noch hier bleiben? Ich schlafe auch auf dem So-"
"Ich dachte es ist klar, dass du hier bleibst. Wer wo schläft können wir später klären."
Ich wollte paar Minuten später nochmal ein Gespräch mit ihr anfangen, jedoch ist sie schon, mit ihrem Kopf auf meiner Schulter, eingeschlafen. Auch ich lehne mich an sie und es dauerte keine 2 Minuten bis auch ich einschlief.Da Samstag ist, konnten wir beide ausschlafen.
Sie war schon deutlich eher wach, aber das kenn ich schon.
"Guten Morgen, Alica."
"Hey."
"Was denkst du, wann wirst du wieder zur Arbeit kommen? Robert fragt, weil-"
"Wenn ihr mich braucht."
"Nein, wenn du kannst. Du wirst wieder mit Christian arbeiten müssen. Vor allem wenn wir die Ministerien besetzen.""Ihr wollt mir das immer noch anvertrauen? Ich-"
"Ja. Du bist die Beste für den Job, sagt selbst Robert. Außerdem hast du das besser im Griff als der Lindner."
Ich blieb noch die nächste Woche bei ihr, bis ich wieder ging. Und um ehrlich zu sein war ich froh, die Zeit noch zu haben. Sie hat mir gezeigt, was ich will und vor allem mit wem. Mir ist endlich klar geworden, dass ich es ihr nicht länger verheimlichen kann.
Trotzdem muss ich es machen. Es sind inzwischen schon mehrere Monate vergangen und es tut weh, es ihr nicht zu erzählen.
"Bist du wirklich sicher, dass du das kannst." zusammen stehen wir vor dem Eingang und gleich trennen sich unsere Wege zu den Büros. Also ist jetzt meine Chance.
"Ja."Sie wollte gerade in die andere Richtung gehen, doch ich hielt sie fest.
"Ich muss dir noch etwas sagen. Es ist wichtig."
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𝑎𝑛𝑑 𝑦𝑜𝑢 𝑠𝑎𝑣𝑒𝑑 𝑚𝑒 -annalena baerbock
Fanfiction-abgebrochen?- Die junge Politikerin Alica Thompson ist mit vollem Herzen dabei, etwas an der Regierung von Deutschland zu ändern. Mit Parteimitgliedern ist sie inzwischen gut befreundet und hat keine Probleme, sich einzufügen. Doch dann ist da die...