Schuldgefühle

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Aydi hat sich schon schlafen gelegt. Es war auch sehr aufbrausend heute für ihn. Ich hab das Gefühl er hat Angst vor seinem Vater. Plötzlich leuchtete Yunus sein Name auf meinem Display auf. „Hallo Yunus ?",fragte ich. „Hey Alina. Kann ich mit dir sprechen ?",fragte er bedrückt. „Natürlich.", antwortete ich sanft und war bereit ihm zu zuhören. Er erzählte mir, worüber er mit Aydi gesprochen hatte. „Verstehst du was ich meine ? Ich hab so brutale Schuldgefühle.",gestand er. „Du wolltest nur nett sein und ihn im Regen nachhause fahren. Außerdem  könnte sein Papa emanzipierter sein. Wir leben im 21. Jahrhundert.",entgegnete ich. „Es hat ja auch nichts gebracht, als du da warst.",sagte er noch. Das stimmte. Es hat seinen Vater nicht interessiert. „Ich weiß auch nicht wieso er sich nicht ansatzweise schämt. Ich meine wenn ich daran denke, dass mein Kind vielleicht auch Homosexuell sein wird oder sonst etwas würde ich es bedingungslos lieben und unterstützen. Es ist schließlich mein Fleisch und Blut.",sagte ich und streichelte meinen kleinen Bauch. „Ja eben meine Eltern tolerieren auch alles Hauptsache Amir und ich sind glücklich.",fügte er hinzu. „Aber immerhin hat er zu dir gestanden.",sagte ich und wollte die Situation etwas besser machen. „Ja stimmt schon aber das bringt mir nichts wenn er trotzdem unglücklich ist.",antwortete er. Wir versuchten uns gemeinsam eine Lösung zu überlegen. „Meinst du ich sollte mal mit ihm reden also mit seinem Vater?",fragte er mich um Rat. „Ich weiß nicht. Wenn dann sprech das lieber mit ihm ab nicht, dass er sauer wird.",gab ich ihm einen Tipp. „Aber ich glaub das besprechen wir morgen weiter oder ? Du hörst dich schon ziemlich müde an.",sagte er. In der Zwischenzeit gähnte ich. Wir verabschiedeten uns von einander und legten auf. Ich vermisse Dardan so sehr. Er hat sich heute so selten gemeldet. Genau in dem Moment erreichte mich eine Nachricht von ihm. „Gute Nacht Schatz. Schlaf schön und träum was schönes. Ich liebe dich.",schrieb er. Ein breites grinsen machte sich auf meinen Lippen breit. Zügig antwortete ich ihm und legte mich schlafen.

Am nächsten Morgen streifte etwas meinen Arm. Ich ging davon aus, dass es Vladyslav oder Samra war. „Capi hör auf. Lass mir die Decke.",meckerte ich mit Augen zu. Jemand legte sich neben mich. „Capi du bist kalt !",quitschte ich und rückte weiter zur Wand. „Hier ist nicht Capi.",sagte Dardan. Schlagartig drehte ich mich um und schaute wieder in seine Augen. Ich freute mich so sehr. „Was machst du denn schon hier ?",fragte ich überglücklich. „Ich hab's nicht mehr ohne dich ausgehalten.",beichtete er. Ich kuschelte mich an ihn. „Wie geht's dem Baby ?",fragte er und küsste meinen Bauch. „Alles super. Hier neue Bilder.",sagte ich und lief zu meiner Kommode und zeigte ihm die neuen Ultraschallbilder. Er lächelte so sehr. „E dashura ime e vogël. Babai të do shumë(Mein kleiner Schatz. Papa liebt dich ganz doll).",flüsterte er und küsste das Bild. Es freut mich so sehr, dass er sich so freut. „Ich kann's gar nicht erwarten, bis es auf der Welt ist.",freut er sich. Ich konnte nur grinsen. „Ich mich auch. Es wird hart aber wir schaffen das.",antwortete ich. „Natürlich wenn nicht wir wer dann.",bestätigte er. „Außerdem sind wir auch da.", sagte Vladyslav und umarmte mich. Gefolgt von Samra. „Wir werden euch immer unterstützen.",sagte Samra. „Danke euch.",Dankte Dardan im Namen von uns beiden. Dann klingelte es. „Das ist bestimmt mein Onkel oder ?",lachte Dardan. Capi ging runter um die Tür zu öffnen. „Ja!",schrie er nach oben. „Komm lass uns hallo sagen.",schlug ich vor. Gemeinsam mit Samra gingen wir runter. „Alo xhaxhai. Dhe sa larg jeni(Hallo Onkel. Wie weit seid ihr)?", fragte Dardan. Sie unterhielten sich auf albanisch. „Mein Onkel sagt in vier Wochen ist der Rohbau fertig.",berichtete er. „Oh geil. Wie lange bis wir neue Möbel holen können ?",fragte Vladyslav. „Äh wie neue Möbel ? Ich will auch neue Möbel dann !",quatschte ich dazwischen. Samra und er schauten sich an. „Das besprechen wir dann nochmal in Ruhe.",sagte Samra und schaute Vladyslav mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. Ich war sauer. „Alina warte...",rief Vladyslav mir vergebens hinter her. „Die Hormone.",hörte ich Dardan es belächeln. „Und dafür werden wir mindestens eine Woche keinen Sex haben !",schrie ich die Treppen runter. Sein Lachen war vermutlich verstummt. „Schatz wieso drehst du so ab wegen einem Zimmer ?",fragte Dardan einfühlsam. „Man es sind die Hormone. Ich weiß auch nicht was ich hab oder was ich will.",weinte ich plötzlich. Er nahm mich in den Arm. „Und es sind erst vier Monate um.",nuschelte er. Ich haute ihn. „War doch nur ein Scherz.",lächelte er. Und ich weinte mehr. „Willst du was essen ?",fragte er verzweifelt. „Nein.",antwortete ich. „Was dann ?",fragte er weiter. „Keine Ahnung !",schrie ich ihn an und Fiel ihm in die Arme. „Was ist hier los ?",fragte Vladyslav besorgt. „Unausgeglichene Phase.",flüsterte Dardan. „Was ist los meine kleine ?", fragte er nochmal. „Man Vladyslav keine Ahnung.",weinte ich weiter. „Ist es wegen den Möbeln ?", fragte er weiter. Ich schüttelte den Kopf. „Umarmung?", fragte ich mit Schmollmund. Sofort nahm er mich in den Arm. Danach ging es wieder. „Passiert sowas noch öfter ?", fragte Samra verunsichert. „Oh meine fresse Samra keine Ahnung.",antwortete ich sauer. Sie hielten alle den Mund. „Wie wärs wir gehen bisschen shoppen für das Baby hm ?",fragte Dardan. Jetzt freute ich mich total. „Ja unbedingt.",antwortete ich glücklich. Wir zogen uns an. „Brauchen wir noch was von einkaufen ?",fragte ich. Vladyslav schaute in den Kühlschrank. „Nö eigentlich nicht außer du willst was.",antwortete er und knallte die Tür des Kühlschranks sanft zu. Ich zuckte mit den Schultern und Verlies das Haus mit Dardan. Wir wissen ja nicht was es wird deswegen werden wir neutrale Farben kaufe. „Meinst du das Zusammenleben klappt mit uns vieren und dem Baby ?",fragte ich unsicher. „Mit Sicherheit. Wir haben die Etage für uns und wenn was ist sind Capi und Samra ja direkt unter uns sozusagen.",antwortete er. „Ich meine ich hab auch etwas Angst. Ich habe niemanden der mir zeigt wie man richtig mit Kindern umgeht oder mir sagt wenn ich Fehler mache. Ich bin ja fast auch noch ein Kind und ihr seid im Kopf auch nicht viel weiter als ich.",fügte ich hinzu. „Ey! Ja ok das stimmt.",schmunzelte er. „Und Cosima ? Oder meine Eltern ?",fügte er hinzu. „Ja bei Cosima siehst du was rausgekommen ist.",lachte ich. „Nein Spaß. Ich liebe meine Tante und meine Cousins.",scherzte ich. „Ja meine Mama wird dir mit Sicherheit helfen.",versicherte er. Das beruhigte mich etwas. „Ich bin auch da. Immer.",versicherte er noch. In der Stadt angekommen steuerten wir direkt auf ein Babygeschäft zu. „Wir müssen neutrale Sachen kaufen.",sagte ich als er sich auf die rosa Sachen stürzte. „Ja aber ein zwei Sachen können wir doch mitnehmen. Nur, weil es vielleicht ein Junge wird muss es doch nicht blau tragen oder  weil es ein Mädchen wird, dass sie nur rosa tragen muss.",sagte er und packte selbstsicher ein rosa Oberteil an. Wir kauften so viele  Sachen in so vielen Größen ein. „Zeig uns bitte alle Sachen.",sagte Vladyslav als wir nur zur Tür rein sind. Beladen mit Tüten gingen wir ins Wohnzimmer. „Oh wie süß ist das denn.",sagte Samra und schaute sich einen rosanen Strampler mit einem Bär drauf. „Das zieht sie an wenn sie mit Onkel Capi runden im Benzer dreht.",lachte Vladyslav. „Äh wir wissen nicht ob es ein Mädchen wird. Das wollen wir auf einer Baby Party preisgeben.",redete Dardan dazwischen. „Und warum dann pink ?",fragte Samra. „Weil wir keinen Wert auf Farbe legen. Selbst wenn er ein Junge wird kann er rosa tragen und anders rum genau so.",erklärte ich. „Gute Einstellung .",sagte Vladyslav und schaute sich die restlichen Sachen an. „Wir müssen sich Kinderzimmer bestellen.",sagte ich zu Dardan als ich die Sachen erstmal in meinen Schrank sortierte. „Ich bin schon am schauen.",antwortete er und zeigte mit einige Modelle. „Ich würde sagen das Kinderzimmer kommt in Capi's altes Zimmer und Ankleidezimmer und Büro in Samras.",plante ich. „Egal wie wir es machen. Es wird perfekt.",sagte er lächelnd und küsste mich. Ich legte mich auf seine Brust und er seine Hand an meinen Bauch. So schliefen wir dann ein.

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Hello
Es tut uns furchtbar leid, dass so lange nichts kam aber es kam viel dazwischen. Soll das Baby ein Mädchen oder Junge werden ? 🧐

Das Leben als Schwester von Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt