Kapitel 2

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Während Legolas die Pferde holte, packte Naira alle Sachen ein. Sie sprang auf Dios und schaute zu Legolas. Er hatte seinen Bogen herausgeholt und nickte ihr zu. Sie tat es ihm gleich und beide trieben ihre Pferde in den Jagdgalopp.

Es folgte eine wilde Verfolgungsjagd durch die Wiesen. Am Anfang versuchte Legolas in Nairas Nähe zu bleiben, aber es war unmöglich. Beide schossen auf die Orks und ihre Reittiere, doch es kamen immer mehr hinzu. Irgendwann hatte er Naira verloren und wurde immer verzweifelter. Wie sollte sie hier lebend rauskommen? Die Orks waren in einer großen Überzahl. Er hörte nurnoch die donnernden Hufschläge von Dios. Gerade als er weiter in die Richtung von Naira reiten wollte, sprang ein Warg dazwischen. Der Warg war so plötzlich aufgetaucht, dass Ifrindur erschrocken weiter nach links lief, um diesem zu entkommen. „Ruhig, Ifrindur. Sonst kann ich nicht schießen!" flüsterte Legolas. Nachdem auch der Warg tot war, sein Reiter mit einem Pfeil in der Brust neben ihm, ritt er weiter und musste feststellen, dass seine Pfeile nicht ausreichen würden. Also wechselte er schnell zu seinen Zwillingmessern und in den direkten Nahkampf. Er wusste das es riskant war, aber was war gerade nicht riskant?

Es wurde dunkel, als es kaum noch Wargs waren. Legolas ritt in einen kleinen Wald hinein, um Ifrindur eine kurze Schrittpause zu gönnen. Aber wo war Naira? Sie hatte ihm, kurz bevor er sie komplett verloren hatte zugerufen, dass sie sich am Rande dieses Waldes treffen wollten. Wo war er überhaupt? Und wo waren die Wargs? Vor wenigen Minuten wurde er doch noch von mehreren verfolgt! Er stoppte Ifrindur, um auf einen hohen Baum zu klettern. Nichts... Nein, von Nichts kann man nicht reden: Überall waren Orkleichen. Was war das? Licht? Tatsächlich erkannte er viele Wargreiter mit Fackeln in der Ferne. Diese liefen immer noch. Legolas kniff die Augen zusammen und fiel fast vom Baum, als er erkannte, dass Naira unter ihnen war! Wut, Panik und Angst um seine Freundin überkamen ihn. Was soll er jetzt  tun? Nein, falsche Frage! Wass KANN er jetzt tun? Naira und die Wargreiter waren zu weit weg. Ein Blick zu Ifrindur sagte ihm, dass dieser nicht so schnell wieder aufstehen würden. Heißt das, er konnte nichts tun? Er sprang den Baum runter. 

°Ifrindur°

Ifrindur legte den Kopf schief, als Legolas gegen den Baum trat und sich dann rückwärts, mit einem frustrierten Aufschrei, ins Gras warf. Leise wieherte er und Legolas schaute zu ihm auf. Er kannte seinen Herren gut genug um sagen zu können, dass es ihm richtig schlecht ging, obwohl das war wohl noch zu milde ausgedrückt war. Legolas setzte sich neben sein Pferd auf den Boden und vergrup das Gesicht in den Händen. Dann schaute er zu den Sternen empor, er zog die Knie an und legte seinen Kopf darauf. „Ne Idee, was wir tun können?", er seufzte. Ifrindur wusste, dass sie Naira verloren hatten, weil er nicht mehr in der Lage gewesen war zu laufen. Vorsichtig stand er auf und schnaubte, doch jedes Kind konnte erkennen, dass er total zittrig auf den Beinen war. Legolas stand ebenfalls auf „Nein, ich möchte dich nicht auch noch verlieren!", somit brachte er sein Pferd wieder in eine liegende Position. Die dunklen Augen des jungen Hengstes weiteten sich auf nie dagewesene Größe. Heißt das, dass Legolas aufgegeben hatte? Er verstand nicht, denn sonst hatte sein elbischer Freund doch immer alle Anderen zum weitermachen ermutigt. Fragend stupste er den Arm von Legolas an, aber dieser reagierte nicht darauf. Nach einiger Zeit kletterte Legolas wieder den selben Baum hoch, auf dem er schon einmal gewesen war. Ifrindur schaute ihm nach, bis er im Geäst des Baumes verschwunden war. Dann legte er den Kopf aufs weiche Gras und schlief augenblicklich ein. 

°Legolas°

Legolas dachte gar nicht erst an Schlaf. Er atmete einmal tief ein und aus, um nicht von der riesigen Emotionswelle erfasst zu werden. Dies gelang ihm allerdings nicht lange. Sein Blick glitt wieder hoch zum Himmel. Über ihm waren unzählbar viele Sterne, die alle individuell leuchteten. Wie alle Elben war er von ihnen fasziniert, auch wenn er sie ganz besonders liebte. Als seine Mutter gestorben war hatte sein Vater, Thranduil, ihm immer gesagt, dass sie einer dieser wunderschönen Sterne ist und über ihn wacht. Das hatte ihn etwas getröstet. Aber auch jetzt, weit mehr, als 100 Jahre danach schmerzte die Erinnerung an seine Mutter zu sehr. Seine Gedanken schweifte wieder zu Naira und es gab einen sehr schmerzhaften Stich in seinem Herz, als ihm der Gedanke kam, dass sie auch einer dieser Sterne sein könnte. Auch wenn er dies nicht glauben wollte, konnte er diesen Gedanken nicht ganz wegwerfen. Vielleicht lebte sie auch noch? Was, wenn sie immer noch kämpfte? Dann würde sie allerdings nicht mehr lange durchhalten... Erst jetzt bemerkte er, wie schnell und unregelmäßig seine Atmung geworden war und das er vor Kälte zitterte. Doch diese unglaubliche Kälte schien vom Inneren seines Körpers zu kommen. Er schlang seine Arme um sich „Naira, wo bist du bloß?", flüsterte er zittrig. Einige Tränen liefen über seine Wangen, während er in die klare Nacht schaute...


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Hey, ich bins wieder! Wie hat euch das Kapitel gefallen? Ich würde mich sehr über einen Kommentar dazu freuen! Und was denkt ihr, tut Legolas wohl als nächstes ? XP(Ehh, um ehrlich zu sein, hab ich selbst keinen Plan xD)

Der Dolch Saurons - Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt