Kapitel 1

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Alice Weidel's POV

Heute ist mal wieder einer dieser Tage, an denen ich einfach zu nichts Lust habe. In denen ich einfach nur in meinem Bett bleiben will und niemanden sehen will, mich vor allem und jedem verschanzen will und einfach nur meine Ruhe haben will.

Aber unbedingt heute muss dieses verdammte Treffen sein. Ich rede von dem Treffen, an dem sich immer zwei Politiker die eine verschiedene Politische Meinung vertreten, gegenüber treten müssen und vor dem Kamerateam eine Diskussion über verschiedene Politische Themen führen sollen.

Dies stellen die ganzen Macher der Sache als produktive Art des Austausches da, doch jeder weiß, dass das einfach nur als Unterhaltung der Zuschauer dienen soll. Ich habe das einmal gemacht und zwar vor 2 Monaten und immer noch plagen mich Albträume dieses Tages. Ich meine wozu macht man sowas? Klar für die Zuschauerquoten, das Geld und die Popularität aber ich glaube die Menschen vergessen hier, dass wir Politiker auch nur Menschen sind und nicht irgendwelche Tiere in Zirkussen oder Zoos.

Letztes mal musste ich mit irgendeinem alten Mann aus der Partei ,,Die Grünen'' eine Debatte über das Thema Massentierhaltung führen. Dies machte mich schlussendlich so aggressiv, dass ich fast aufgesprungen wäre und diesem alten Knacker eine rein gehauene hätte. Er sprach davon, dass die Tiere nicht qualvoll sterben dürfen und sie ein tolles Leben bekommen sollten, bevor sie dann schlussendlich geschlachtet und zu Fleisch verarbeitet werden. Doch da stellt sich für mich die Frage, warum diese Viecher vor ihrem Tod noch wie Götter behandelt werden sollten, wenn es sowieso klar ist, dass sie am Ende des Tages gegessen werden?!!

Nun stehe ich hier in der Toilette dieses Hauses, in dem die Diskussion stattfinden soll und hoffe gerade nur, dass ich gleich einen erträglicheren Gegner haben werde als letztes Mal. Klar ich hatte meine Argumente und diese waren tausend mal besser als seine aber die Art wie er redete, hat mich fast zur Weißglut gebracht!

,,Frau Weidel kommen Sie, Ihre Gegnerin wartet schon am Tisch!'', rief die Sekretärin des Hauses und ich musste unwirklich seufzen, wenigstens ist es diesmal eine Frau, die gegen mich antritt.
,,Ich komme sofort, richten Sie der Dame bitte aus, dass sie noch kurz warten solle!'', antwortete ich und hoffte, dass meine Stimme nicht so genervt klang, wie sie es gerade jetzt eigentlich tun sollte.

,,Gut da bin ich, ich hoffe sie nehmen mir meine Verspätung nicht üb-'', ich erstarrte und blickte meine Gegnerin an. Sahra, Sahra Wagenknecht eine Frau, die trotz ihrer komischen politischen Meinung eine sehr bewundernswerte Frau ist, welche ich nun seit zig Jahren kenne. Mit der ich als Kindergartenkinder im Sandkasten gespielt habe, als Jugendliche in sie verliebt war und mir ihr meinen 1. Kuss teilte. Nach der Schule haben wir uns dann leider aus den Augen verloren doch vergessen, tat ich sie nie. Klar ich wusste, dass sie nun auch Politikerin ist und das ziemlich erfolgreich, doch habe ich im Leben nie damit gerechnet, sie jemals wieder zu sehen.

Weidelknecht - Love is all you needWo Geschichten leben. Entdecke jetzt