Kerkerarrest

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Die ersten Schulwochen waren bereits vergangen und einige Zusammenstöße zwischen Snape und dem „Fremden" gab es schon. Natürlich wusste Snape WER das war und es ging ihm mehr als nur gegen den Strich. Er musste sich dem Ganzen leider fügen, sonst würde er sich selber ärger mit Dumbledore einhandeln. Warum dieser dem schwarzen Mann allerdings mit her holen ließ war ihm ein großes Rätsel...

Leider hatte das Auftauchen des besagten keine guten Einflüsse auf seine Tochter, diese versuchte natürlich so oft sie konnte in dessen Nähe zu kommen, wann immer sie konnte. Der düstere Professor hatte wirklich Sorge das sie sich von ihrem Onkel so sehr ablenken lassen würde das ihre Leistungen darunter leiden würden. In diesem Falle waren Snapes Befürchtungen wirklich ernst zu nehmen, er beschloss die Sache zu beobachten und immer wieder Rücksprache mit den anderen Lehrern zu halten um bei Bedarf eingreifen zu können. Er konnte seiner Tochter ja schlecht Kontakt zu einem Lehrer verbieten, wenn es auch nur ein Vertretungslehrer war...

Snape saß in seinem Büro über einen Haufen von Aufsätzen, er liebte seine Arbeit aber das Korrigieren von Aufsätzen oder Arbeiten war für ihn der absolute Alptraum. Vor allem dann wenn die Hälfte davon nur von Fehlern so triefte. Er seufzte und massierte sich die Schläfen, bei so viel Dummheit konnte man ja nur Migräne bekommen.

Es half nichts sich darüber aufzuregen, es musste nun mal gemacht werden. Also machte er weiter bis er den Aufsatz seiner Tochter in den Händen hielt. Er musste viermal hinsehen ob er denn den richtigen Aufsatz in der Hand hielt...Normalerweise war seine Tochter mitunter die Klassenbeste in Zaubertränke aber dieser Aufsatz las sich eher als hätte Harry Potter ihn geschrieben. Nur stand Mayas Name auf dem Pergament.

Ungläubig las er ihn sich durch und es stellten sich seine Nackenhärchen auf. Das konnte er nicht akzeptieren und auch nicht tolerieren. Er legte ihn zur Seite und machte weiter. Innerlich wurmte es ihn natürlich, schlechte Leistung war er von Maya nicht gewohnt und er würde auch nicht zulassen dass es noch schlimmer werden würde und wenn er sie „einsperren" müsste. So hart es auch klingen mag, er hatte schon einige Gespräche mit Dumbledore darüber geführt. Über Strafen wenn sich seine Tochter mal wieder den Schulregeln widersetzte. Er bekam tatsächlich Zuspruch, dass er seiner Tochter durchaus auch Kerkerarrest androhen konnte und durfte....

Während sich der Tränkemeister weiter um die Aufsätze kümmerte saß seine Tochter mit ihren Freunden zusammen und lernte. Wobei es eher einer Unterhaltung glich, denn wirklich lernen taten sie nicht. Außer Maddie vielleicht.

Antonio und Jack waren etwas verwundert über den leichten Wandel der Schwarzhaarigen aber waren auch etwas erfreut dass sie sich nicht mehr als Streber hinstellte. Die Zwillinge mussten aber auch zugeben dass das rebellische überhaupt nicht zu Maya passte. Antonio sah, genau wie Maddie, den Ärger schon kommen und hoffte dass sich ihre Freundin irgendwann wieder normal verhalten würde.

Maddie hatte da so eine Theorie warum sie sich so verhielt. Die junge Snape durfte ja nur mit Absprache Kontakt zu ihren Onkel haben und durch ihr jetziges Verhalten zeigt Maya das sie mit diesen Regeln nicht einverstanden war. Natürlich suchte Maya heimlich den Kontakt zu Pitch ohne dass es irgendwer mitbekam außer eben ihre Freunde.

„Was haltet ihr davon am Wochenende die Kreaturen im verbotenen Wald aufzusuchen?" schlug Maya schließlich vor und bekam zweifelnde Blicke von ihren Freunden.

„Meinst du echt das ist so eine gute Idee? Du hast doch schon genug ärger" bemerkte Maddie stirnrunzelnd.

„Ach komm, sei kein Frosch" Maya ignorierte Maddies Einwand gekonnt und sah zu Jack und Antonio.

„Warum nicht? Ich könnte es gut für einen Aufsatz gebrauchen" antwortete der Schwarzhaarige und sah zu seinen Bruder der zustimmte.

„Maddie?" die Schwarzhaarige sah ihre Freundin abwartend an, angesprochene gab schließlich nach und stimmte zu. „Meinetwegen"


Das Wochenende kam schneller als gedacht und das Quartett machte sich nach dem Mittagessen auf den Weg in den verbotenen Wald. Sie spazierten tiefer in den Wald hinein und entdeckten auch das eine oder andere Wesen. So war es auch kein Wunder dass sie die Zeit nicht mehr im Blick hatten und demnach nicht merkten dass es immer dunkler wurde. Außer dem Vollmond spendete ihnen nämlich nichts mehr Licht.

Sie beschlossen den Rückzug anzutreten, doch dazu kam es gar nicht erst. Denn sie hörten hinter sich ein seltsamen Knurren und drehten sich zur Geräuschquelle um. Dort sahen sie eine Hundeähnliche Gestalt, die nicht ganz so freundlich aussah.

„Leute...was ist das...?" wollte Maddie wissen und schluckte als sich die Gestalt auf sie zu bewegte.

„Ich habe keine Ahnung...aber wir sollten laufen..." antwortete Antonio und wollte gerade zum laufen ansetzen als noch eine Gestalt auftauchte, die sich allerdings um die Hundeähnliche Gestalt kümmerte und sie in schwarzen Schatten tauchte damit diese die Orientierung verlor.

Irritiert beobachteten die vier Freunde das Ganze und verschwanden dann auf seinen Befehl hin, Richtung Ausgang.

Nachdem die schwarze Schattengestalt sich um die Gefahr gekümmert hatte, suchte sie die vier Freunde auf. Natürlich hatte sie einen finsteren Blick, allen voran weil die Schüler die Schulregeln missachtet haben.

Maddie bemerkte die Gestalt vor Maya, Jack und Antonio und stupste sie an.

Die Schwarzhaarige sah auf und entdeckte erst nur glühende Augen bis er dann direkt vor ihnen stand.

„Onkel Pitch..." murmelte sie kleinlaut.

„Was habt ihr euch dabei gedacht? Ihr wisst doch das es verboten ist!?" maßregelte er sie.

„Wir wollten uns etwas für unsere Hausaufgaben ansehen" antwortete Jack ließ aber auch den Kopf hängen.

„Ich bring euch hier raus und dann sehen wir weiter" erwiderte der schwarze Mann nur und sah Maya besonders finster an.

Gefühlte Ewigkeiten später waren sie wieder aus dem Wald und durften gleich weiter zum Lehrer und wie sollte es auch anders sein? Snape hatte die Aufsicht.

Maddie, Jack und Antonio durften ihr Donnerwetter als erstes abholen und bekamen auch eine Strafarbeit die sich gewaschen hatte.

Maya sollte es allerdings dieses Mal härter erwischen als sonst. Sie hatte nicht nur gegen die Schulregeln verstoßen, nein sie hatte auch die Regeln Ihres Vaters missachtet. Nachdem Maddie, Jack und Antonio aus dem Büro von Snape kamen, warfen sie Maya noch einen mitleidigen Blick zu bevor diese schließlich hinein ging.

Die Schwarzhaarige traute sich kaum ihren Vater anzusehen sie konnte seinen Ärger auch so riechen und fast schmecken.


„Du weißt dass es verboten ist, sich im verbotenen Wald aufzuhalten. Auch weißt du dass du dich nach neun außerhalb deines Schlafsaals rumgetrieben hast" zählte Snape mit gefährlich ruhiger Stimme auf.

„Und du weißt ganz genau das ich es nicht für gut heiße wenn du dich mit dem Schattenmonster abgibst" wetterte er nun los, was Maya zusammen zucken lies.

Wie auf Kommando erschien das „Schattenmonster" aus dem nichts und funkelte Snape an.

„Das ist der Dank das ich deine Tochter vor einen Werwolf gerettet habe?!" polterte das Schattenwesen ihn entgegen.

Snape ignorierte den Einwand und wandte sich wieder an seine Tochter.

„Du wirst fürs erste Kerkerarrest bekommen. Das heißt du wirst eine Woche bei mir in den Kerkern bleiben und nur fürs Essen und den Unterricht rausdürfen. Ausflüge nach Hogsmeade sind gestrichen und was das brechen der Schulregeln angeht, wirst du einige Aufsätze schreiben und zwar in den Fächern in denen du hinterher hängst"

Entgeistert sah Maya ihren Vater an.

„Das ist ein schlechter Scherz oder?!" hakte sie entgeistert nach.

„Sehe ich aus als würde ich Scherze machen?!" antwortete der Zaubertränkemeister und man sah ihn deutlich an das er wütend war.

„Ich finde das unfair. Maddie, Jack und Antonio haben sicher nicht so eine Strafliste!" fauchte Maya ihren Vater an, das sollte sich allerdings als Fehler rausstellen wie sie gleich zu spüren bekommen sollte.

„Das könnte daran liegen dass sie „nur" die Schulregeln verletzt haben und nicht noch die Regeln die ich dir aufgestellt habe" erwiderte Snape wieder ruhig, zu ruhig, bevor er hinzufügte.

„Und deinen Kerkerarrest erhöhe ich hiermit auf zwei Wochen"

Ungläubig sah die junge Snape ihren Vater an und fragte sich gedanklich ob Snape zu viele Tränke gebraut hatte weil er so reagierte, böser Fehler....

Snape sah seine Tochter mit einem tödlichen Blick an, natürlich wusste er was sie gerade gedacht hatte.

„Mach nur so weiter und du hast gleich drei Wochen" erwiderte er.

„Mach doch direkt zwei Monate draus" zischte sie und funkelte ihn wütend an.

„Der Blick zieht nicht und wenn du dich nicht endlich zusammenreißt denke ich gerne über zwei Monate nach, Severina!"

Nun war Snape wirklich mit seiner Geduld am Ende, sonst würde er seine Tochter nämlich nicht bei ihren Zweitnamen nennen. Maya sah das nun auch ein, grummelt etwas Unverständliches vor sich hin und verschwand ohne noch ein Wort zu sagen aus dem Büro.

Wie der Vater so die TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt