Belehrungen?

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Die darauffolgenden Tage und Wochen sahen sich die Freunde mehr oder weniger nur im Unterricht oder beim Essen. Das war auch der einzige Zeitpunkt und Ort wo sie sich unterhalten konnten, da die Schwarzhaarige keinen Besuch empfangen durfte bis sie sich gebessert hatte. Natürlich war das auch immer das Hauptthema bei den Vieren am Essenstisch.

Was Maya irgendwann aber anfing zu nerven, weil Maddie immer der Meinung war ihre Sätze „Strafe muss sein" und „Nur so lernst du aus Fehlern" wiederholen musste.

In diesen Momenten war die junge Snape wirklich froh wenn sie wieder in den Kerkern war. Sie war der Meinung das wenn dann Snape das Recht hatte ihr sowas zu sagen, aber nicht ihre beste Freundin. Sie beschloss mit ihm darüber zu reden und vor allem endlich mal wieder mit ihm zu reden.

Gerade als Maddie wieder zu einer Moralpredig ansetzen wollte stand Maya.

„Bevor du wieder damit anfängst verschwinde ich" mit diesen Worten ließ sie ihre Freunde sitzen und verschwand in die Kerker, auf dem Weg dorthin lief sie auch noch in Draco rein, der durch einen Unfall mit dem Hippogreif Seitenschnabel eine Armschlinge trug.

„Aua! Hast du keine Augen im Kopf verdammt?!" fuhr er sie an und rieb sich seinen Arm.

„Entschuldigung das du mir auf einmal im weg warst, kommt nicht wieder vor" fauchte sie zurück und sah ihn auch dementsprechend an woraufhin Draco natürlich zurückzuckte.

Die junge Snape gab ihn keine Chance zu antworten und setzte wortlos ihren Weg fort, Draco hatte seit kurzem einen ganz seltsamen Einfluss auf ihre Reaktionen. Sie wollte deshalb nicht länger in seiner Nähe sein.


Draco hingegen sah ihr etwas verdutzt hinterher, seitdem Maya Kerkerarrest hatte benahm sie sich sehr eigenartig, nicht das ihn das wirklich interessieren oder auffallen würde. Sie war ja schließlich nur die Tochter seines Lehrers und des Lebensgefährten seiner Mutter....oder?

Kopfschüttelnd verwarf er diese Gedanken wieder und widmete sich schließlich seinen eigentlichen Weg.


Währenddessen saß Severus Snape in seinem Büro über einen Haufen Aufsätzen des ersten Schuljahres. Nach den ersten drei Aufsätzen brauchte er eine Pause, er hatte das Gefühl das die Erstklässler immer schlechter wurden. Kopfschüttelnd machte er schließlich weiter bis es an seiner Tür klopfte. Ihm entfuhr ein genervtes „Herein" und die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren. Erst ein leises räuspern ließ ihn stirnrunzelnd aufblickend, sein genervter Gesichtsausdruck änderte sich in einen überraschenden als er seine Tochter sah. Die einzigen Sätze die er und sie miteinander gewechselt hatten waren im Unterricht und das waren auch eher mahnende Worte seinerseits weil sie, aufgrund dessen das er ihr Kerkerarrest erteilt hatte, ziemlich sauer auf ihn war und im Unterricht Blödsinn angestellt hatte.

„Was kann ich für dich tun?" wollte er schließlich wissen.

„Ich wollte mit dir reden...Hast du Zeit?" sie sah ihn fragend und unsicher an als ihr Blick auf den Stapel Aufsätze fiel.

„Im Moment habe ich Aufsätze zu korrigieren. Ich wollte aber gerade eine Pause machen. Setz dich" er deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch auf den sie sich setzen sollte, zurückhaltend tat sie wie ihr gesagt und setzte sich.
„Also? Worum geht es?" abwartend sah der Schwarzhaarige seine Tochter an, die etwas nervös auf ihren Stuhl rumrutschte bevor sie anfing.

„Das Theater neulich im Unterricht tut mir leid...ich weiß das es unterste Schublade war deine Qualitäten anzuzweifeln und dich vor allen lächerlich zu machen..." murmelte sie und sah ihn entschuldigend an.

Der düstere Professor hob eine Augenbraue und wartete denn sie schien noch nicht fertig zu sein.

„Ich weiß das ich die letzten Tage respektlos zu dir war, aber ich war sauer weil du mir den Kontakt zu Onkel Pitch verbietest und mir noch nicht mal einen Grund nennen kannst. Das du ihm nicht traust ist für mich kein Grund Dad, er hat mich vor dem Werwolf gerettet und somit ist er für mich sehr vertrauenswürdig. Ich bitte dich diese Tatsache zu berücksichtigen...aber deswegen bin ich gar nicht hier. Nicht nur"

„Weswegen dann?" nun war er gespannt was noch kommen würde. Er war sich sicher das sie mehr oder weniger nur hier war um sich zu beschweren das sie ihren Onkel nicht sehen durfte. Er musste sich dennoch eingestehen das er was bei Pitch gut hatte, er hatte seine Tochter vor einem Werwolf gerettet. Er sollte ihm wirklich eine Chance geben, das hatte Narcissa ihm auch schon gesagt und er sollte Maya nicht so kurz halten. Nicht nachdem er ihr in der Vergangenheit so viel Freiraum gelassen hatte...Natürlich wusste Narcissa das ihr Liebster seiner Tochter Kerkerarrest aufgebrummt hatte und sie war alles andere als begeistert weil er so übertreiben musste...

„Ich will mich eigentlich nicht beschweren wenn es um meine Freunde geht. Aber Maddie geht mir momentan auf den Zeiger. Weil sie ewig darauf rumreitet das ich an meinem Schicksal schuld bin. Das weiß ich selber. Bei jedem Essen bekomme ich das zu hören. Deswegen wollte ich fragen ob ich, solange ich hier bin, in „meinem Zimmer" essen kann" Mayas fragender Blick traf den irritierten Blick von Snape.

Er hatte das ja schon einige Male mitbekommen das die beste Freundin seiner Tochter ihr Sachen mitteilte wozu sie kein Recht hatte. „Ich hab schon einiges mitbekommen und kann dich gut verstehen. Hast du ihr denn mal gesagt das sie es lassen soll?" wollte er von ihr wissen.

„Mehr als einmal. Jack und Antonio haben es auch schon versucht ja selbst von Draco kam ein verteidigender Satz. Aber auf ihn hörte Maddie ja sowieso nicht" antwortete die junge Snape und fuhr sich mit der Hand durch ihre Haare.

Severus wollte gerade was erwidern als ihm der eigenartige Tonfall seiner Tochter auffiel, er sagte nichts aber es wunderte ihn.

„Ich glaube unter diesen Umständen sollte es kein Problem sein" gab er ihrer Bitte seine Zustimmung.
„Danke Dad" lächelte sie, stand auf und wollte gehen.
„Bevor du gehst. Ich habe nach gedacht und mir von deiner Patentante den Kopf waschen lassen...Sie ist der Ansicht das zwei Monate Kerkerarrest zu viel sind und ich habe ihr recht geben müssen. Sobald die nächsten Arbeiten geschrieben sind und diese gut ausfallen bist du aus dem Arrest entlassen" erklärte er ihr und bemerkte das wie das Strahlen seiner Tochter zurück kam und er sie im nächsten Moment um seinen Hals hängen hatte.

Wie der Vater so die TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt