Park Seonghwa
Müde lehnte Seonghwa seine Stirn gegen die kalten weißen Fliesen seiner Dusche, während das beinahe schon zu heiße Wasser über seinen nackten Körper floss. Der Erdanziehungskraft gebunden zog das Wasser wie in kleinen Bächen seinen Weg am Nacken über den Rücken hinab. Seonghwa seufzte leise. Der Dunst umgab ihn wie ein wirrer Nebel. Seine Gedanken waren glücklicherweise dank der Dusche wie weggespült. Er schloss seine Augen und legte seinen Kopf in den Nacken. Das Wasser floss über sein Gesicht. Ein makabrer Gedanke stahl sich in seinen Schädel. Konnte man in seiner eigenen Dusche ertrinken?
Ruckartig legte sich seine rechte Hand an den Wasserhahn und stellte die Dusche ab. Kurz holte er tief Luft und öffnete die Schiebetür. Während er die Dusche verließ, griff er sich ein Badetuch und trocknete sich notdürftig ab. Sein Blick hob sich und landete auf dem Waschbeckenspiegel. Sein dunkler Ansatz wuchs bereits aus seinen blonden Haaren. Langsam war er diese Farbe leid. Er würde auf jeden Fall seine schwarzen Haare raus wachsen lassen. Zum Friseur konnte er sowieso nun nicht mehr gehen. Die Welt schien vor ihm unterzugehen.
Leicht strich er mit seiner Hand durch seine feuchten Haare und verließ barfuß das Badezimmer, um in sein anliegendes Schlafzimmer zu gelangen. Er hatte es schon immer gehasst in der Firma ein Zimmer beziehen zu müssen. Seit dem Tod seines Vaters kannte er es aber nicht anders. Egal wie sehr er von dem Luxus umgeben war, es zählte für ihn kein bisschen, dafür wurde er in diesem Gebäude zu sehr mit Hass gestraft.
Seonghwa wankte leicht und hielt sich kurz seinen Kopf. Ihm war ein wenig schwummrig. Er sollte wirklich aufhören so heiß zu duschen. Es tat seinem Kreislauf definitiv nicht gut. Sein Weg führte ihn zu seinem großen Bett, auf welchem bereits seine Kleidung bereitlag. Irgendwie hatte er ausgeblendet, dass er sie dort abgelegt hatte. Sich nicht weiter daran störend, löste er das Badetuch um seine Hüfte und schmiss dieses über eine Stuhllehne. Kurz streckte sich Seonghwa und begann sich anschließend langsam anzuziehen, bis er letztendlich damit endete, seine schwarzen Halbstiefel zu schnüren. Ein letztes Mal blickte er in seinen Spiegel und musterte die schwarze Stoffhose und das schwarze Jackett, darunter trug er einen ebenfalls schwarzen dünnen Rollkragenpullover. Leise seufzte er und öffnete die Tür seines Zimmers, um hinaus in den weißen Flur treten zu können.
Mit einem kaum hörbaren Laut ging die Tür hinter ihm zu und Seonghwa begab sich den leeren Gang entlang. Er wusste selbst nicht, wohin ihn seine Füße trugen. Sollte er mal wieder zu Chanyeol gehen und ihm ins Gewissen sprechen? Oder sollte er besser Baekhyun einen Besuch abstatten?
Letztendlich wurde Seonghwa die Entscheidung abgenommen, als er ein Klacken hörte und die Deckenlampen ausgingen. Der Flur wurde nur kaum beleuchtet, stattdessen erschienen rote Leuchtstrahlen vor ihm, wie aus einem Bankraub-Krimi. Was sollte das? War er in einem schlechten Film? Wollte sich da jemand einen blöden Scherz mit ihm erlauben? Oder träumte er noch? War er vielleicht wirklich in der Dusche eingeschlafen und ertrunken?
Weil Seonghwa aber wusste, dass solche Leuchtstrahlen immer ein schlechtes Zeichen waren, zog er einfach sein Jackett aus und warf es vor sich. Das Kleidungsstück flog durch die roten Linien, was zur Folge hatte, dass plötzlich Geschosse aus den Wänden abgefeuert wurden und in den gegenüberliegenden Wänden einschlugen. Weißer Putz flog in Brocken durch den Flur. Seonghwa hielt sich seine Hände vor das Gesicht und trat ungläubig einige Schritte rückwärts, bis er mit dem Rücken gegen eine Metallwand stieß. Seit wann war die denn plötzlich hinter ihm? So wie es aussah, wollte man ihn wirklich durch diese Laserstrahlen schicken. Das war definitiv kein Scherz, sondern todernst.
Skeptisch betrachtete Seonghwa das tödliche Hindernis vor ihm. Es war schon möglich, sich zwischen den Strahlen hin durchzuschlängeln. Würde er aber einen einzigen Fehler machen, wäre er in null Komma nichts Schweizer Käse.
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Contagious Pt. 2: Afterlife
FanfictionNach dem Opfer, welches San für seine Freunde gebracht hatte, war dieser praktisch vom Erdboden verschluckt und niemand konnte ihn ausfindig machen. Wooyoung schwor sich, seinen Freund irgendwie wiederzufinden. Doch die Freunde haben bald mit noch m...