7. Von einem Orkkönig und einer Höhle.
Maylya schaute den weisshaarigen Zwerg lächelnd an. »Ich kann nicht schlafen. Ich habe unschöne Dinge geträumt.«
Der alte Zwerg schaute sie mitleidig an, schaute dann zu Thorin und sagte: »Ich danke dir, dass du unseren König gerettet hast. Er selber würde sich glaube ich nicht bedanken. Sein Stolz steht ihm im Weg.«
Maylya schaute ebenfalls zu Thorin und fing an zu lächeln. »Da hast du womöglich recht.«
Balins Blick schweifte hinüber zu der kleinen Hautwechslerin und als er sah wie sie seinen König betrachtete wurde ihm etwas klar. Sie hatte sich verliebt. Das merkte man an den Blicken und ihrer Körperhaltung.
»Du magst ihn, nicht wahr? Sehr sogar.«
»Scheint das so offensichtlich zu sein?«, fragte sie ihn und schaute beschämt zu Boden. »Es wird sowieso nichts werden. Er würde niemals etwas mit mir, einem einfachen Mädchen, anfangen wollen, geschweige denn das er sich auch in mich verlieben würde«, Maylyas Blick flog hinüber zu Thorin der langsam mit seinen Augen blinzelte und sie hoffte das er nichts von ihrem Gespräch mitbekam.
»Habe keine Vorurteile. Du musst auf die Situation mit offenen Armen zugehen.«
»Ich danke dir, Balin.«
Ihr Gespräch wurde durch ein leises, aber dennoch hörbares Klirren unterbrochen.
Bilbo tastete sich leise zum Eingang vor, als Bofur ihn aufhielt.
Die leise Stimmen drangen bis zu Maylya durch und sie entschied sich dazu aufzustehen und zu den Beiden zu gehen.
»Wohin willst du, Bilbo? Du kannst jetzt nicht gehen, du gehörst zu uns«, sagte Bofur verzweifelt.
Bilbo schaute ihn verletzt an und sagte dann: »Das ist doch nicht wahr. Ihr habt doch Beide gehört was Thorin gesagt hat, ich gehöre nicht zu euch und ich schätze damit hat er recht.«
Maylya schüttelte den Kopf. »Wenn du nicht dazu gehörst, dann will ich auch nicht dazu gehören, denn ich bin genauso wenig wie du ein Zwerg, aber sie brauchen unsere Hilfe. Egal was Thorin sagt, er braucht jede Hilfe die er bekommen kann und dazu gehört auch deine.«
Für einen Augenblick schien Bilbo mit sich zu kämpfen. Er wusste das sie recht hatte, aber er wusste auch das Thorin ihn nicht dabei haben wollte und das schon von Anfang an.
»Ich verstehe dich. Du hast Heimweh«, flüsterte Bofur und schaute Bilbo dabei eindringlich an.
Dieser stemmte seine Hände in seine Hüften und rief leise: »Nein das versteht ihr eben nicht. Ihr seid es gewohnt keine Heimat zu haben, auf der Straße zu leben, nirgendwo sesshaft zu sein. Einfach immer weiter zu wandern!«
Die kleine Hautwechslerin zog scharf die Luft ein.
Oh Bilbo das hättest du nicht sagen sollen, dachte Maylya.
Als hätte er das selbe gedacht, stotterte er: »Eh-Ehm, es tut mir Leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.«
»Du hast ja recht«, fing Bofur an zu reden und zeigte in der Höhle herum. »Wir alle wissen nicht wie es ist, ein Zuhause zu haben, denn es wurde uns genommen.«
»Und wir werden euch dabei helfen eure Heimat wieder zu erlangen«, flüsterte Maylya und schaute dabei zu Thorin. Sie bemerkte noch wie er schnell die Augen schloss, was sie zum lächeln brachte.
Bilbo drehte sich schon mit einem entschuldigen Blick zum Gehen um als Bofur sagte: »Warte was ist das?«, dabei zeigte er auf den Dolch an Bilbos Gürtel. Die Klinge schimmerte blau, als Bilbo den Dolch langsam hinaus zog.