Hogwarts- Express

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Ja, in der Tat konnte das anschließende Gespräch mit Tom Harry in keinster Weise mehr schocken. Eigentlich fand er die Idee, die Tom und den anderen ihres inneren Kreises zu seiner Sicherheit kommendes Schuljahr betreffend eingefallen war, ausgesprochen gut.
Er hatte keinen einzigen Einwand gehabt, was Tom zu Harrys Belustigung anscheinend fast regelrecht schockiert hatte und so konnten sie ihr Gespräch ziemlich schnell beenden und mit der Familie Malfoy nach Frankreich flohen um shoppen zu gehen.
Zwar hatte Harry dieses Jahr keinen Brief bekommen, was wohl daran lag, das Posteulen Riddle Manor nicht fanden, aber den Zaubereiminister im inneren Kreis zu haben konnte ja nur Vorteile haben.

Und nun war es soweit. Harry stand neben Narcissa, Lucius und Draco Malfoy vor dem Hogwarts- Express am Bahnhof Kings Cross Gleis 9 3/4 in London und beobachtete die Erwachsenen dabei, wie sie sich von ihrem Sohn verabschiedeten. Sie hatten noch vor wenigen Stunden darüber diskutiert, wie Harry am besten nach Hogwarts reisen sollte und sich schließlich für die Anreise mit dem Zug entschieden. Zum Bahnhof gebracht von niemand geringerem als der Familie Malfoy. Denn so hätte der junge Lord gleich eine plausible Antwort parat, falls jemand fragen sollte, wo er die letzten Wochen gesteckt hatte und warum er wie selbstverständlich im Abteil der Slytherins saß.
Das würde zwar für einige Aufregung und Getuschel sorgen, wenn sich unter den Schülern rumsprechen sollte, dass Harry Potter, der Auserwählte, seine Ferien anscheinend im Manor der Malfoys verbracht hatte. Allerdings würde es auch erklären warum niemand imstande war ihn zu finden.
Sie hatten sich jedoch für eine sehr frühe Anreise am Bahnhof entschieden, damit sie trotz allem von so wenigen wie möglich gesehen wurden. In der Hoffnung kein Chaos bereits auf dem Bahnsteig auszulösen und ihren jungen Herren damit in so wenig unangenehme Situationen wie möglich zu bringen.
Der dunkle Lord hatte die Todesser, deren Kinder bereits mehr mit Harry zu tun hatten, außerdem angewiesen, diesen aufzutragen, dass sie sich um seinen Gemahl kümmern und ihn so gut es ging abschirmen sollten.
Und so kamen nach bereits wenigen Minuten Wartezeit auf dem Bahnsteig die ersten Slytherins auf sie zu. Sie begrüßten sich alle kurz höflich, verabschiedeten sich jedoch ziemlich schnell wieder von Lucius und Narcissa Malfoy, um sich ein leeres Abteil suchen zu können.
Der Bahnsteig füllte sich bereits mit den ersten Schülern aller Jahrgangsstufen und ihrer Familien. Blaise Zabini, Draco, Pansy und Millicent Bulstrode nahmen Harry wie selbstverständlich in ihre Mitte und machten sich zielstrebig auf den Weg zur nächsten Tür des Zuges.
Allerdings konnten sie es nicht ganz verhindern, dass ihre Gruppe einigen Anwesenden ins Auge fiel, mit den Fingern auf sie gezeigt wurde und bereits erstes Getuschel hinter vorgehaltener Hand anfing. Doch das war ihnen allen herzlich egal und schon nach wenigen Minuten betraten sie ein großen Abteil, welches der Grünäugige mit einem Zauber versiegelte und seufzten erleichtert auf während sie sich setzten. Zumindest das hatte schon mal reibungslos funktioniert.
Harry saß am Fenster und streichelte Kalani, die sich bereits unter seiner Robe hervor gewagt hatte und nun zusammengerollt in seinem Schoß lag, gedankenverloren über den schuppigen Kopf, während er etwas versteckt hinter einem Vorhang das Treiben draußen beobachtete.
Zum Glück konnte seine treue tierische Gefährtin ihre Größe verändern und ihn somit begleiten. Harry lächelte, als er an das erst kürzlich geführte Gespräch mit seinem Ehemann denken musste. Irgendwie hätte es ihn auch gewundert, wenn der Erbe Salazar Slytherins etwas dagegen gehabt hätte, dass sein Partner seine Schlange mit in die Schule nahm. Das Lächeln in seinem Gesicht wurde sogar noch etwas breiter, wenn er an die andere Überraschung dachte, die seinen Mitschülern wohl schon sehr bald einen gewaltigen Schrecken einjagen oder sogar Angst machen würde.
Der Schwarzhaarige hatte gar nicht mitbekommen, dass er beobachtet wurde, bis Pansy die Stille durchbrach, „ Mylord...  was ist denn so lustig?", Harry riss seinen Blick etwas perplex von der Scheibe los, sah in Pansy Parkinsons Richtung und schüttelte leicht mit dem Kopf, „... lasst das bitte mit dem 'Mylord', wenn wir unter uns sind. Wir sind Freunde, also bin ich für euch auch weiterhin Harry."
Sofort schlich sich in alle Gesichter ein breites Grinsen und Zabini wiederholte erneut Pansys Frage, immer noch grinsend, „...  also...  Harry...  was ist so lustig?"
Der Auserwählte kicherte leise, doch dann verschwand plötzlich sein belustigter Ausdruck auf seinem Gesicht und wurde durch einen etwas traurigeren ersetzt. Er ließ die Luft aus seinen Lungen geräuschvoll durch die Nase entweichen und schluckte hörbar, bevor er schließlich doch antwortete, „ ich hatte doch all die Jahre eine weiße Schneeeule...  Hedwig...  sie war ein Geschenk von Hagrid zu meinem 11. Geburtstag und seitdem meine treue Gefährtin. Nun ja...  sie ist...  sie ist Anfang der Sommerferien der Wut meines Onkels zum Opfer gefallen. Ich habe es nicht geschafft sie zu retten... ", Harry schluckte erneut einen Kloß, der sich bei ihm im Hals gebildet hatte, hinunter und Milli wischte sich sogar eine Träne aus den Augen und meinte leise, „..  Oh Harry..!"
Der Grünäugige atmete einmal tief durch und erneut breitete sich ein kleines liebevolles Lächeln in seinem Gesicht aus, was alle Anwesenden etwas zu verwundern schien und sprach weiter, „...  naja...  Tom hat mich während unserer Shoppingtour auch auf Hedwig angesprochen, irgendwie kamen wir auf das Thema, schließlich hat er auch schon mal was von ihr gehört. Ich habe ihm erzählt was passiert ist...  und...  wie soll ich es sagen...  er hat mir doch tatsächlich Carax geschenkt, als wir wieder zu Hause waren."
Die Augen aller Slytherins wurden noch größer, als Harry das sagte.
Blaise keuchte laut und Draco flüsterte ehrfürchtig, „... Carax..  der Dämonenfalke des dunklen Lords... er hat ihn dir einfach geschenkt?"
Harry kicherte und nickte bestätigend, „... einen Dämonenfalken, Draco. Tom hat zwei. Allerdings schickt er meist den größeren, Höllenfürst, seinen Lieblingsfalken, mit Briefen los...  oder eben Hauselfen.
Darum hatte er sich in den Kopf gesetzt, dass der Jüngere, Carax, von nun an mir gehören soll..
Ich musste vorhin bloß daran denken, was wohl in der großen Halle für Chaos ausbrechen könnte, wenn ein schwarzer Falke mit leuchtend roten Augen und einer Flügelspannweite von über einem Meter auf mich zugeflogen kommt und Post bringt.."
Daraufhin konnte keiner mehr an sich halten und alle brachen in schallendes Gelächter aus, während sich der Hogwarts-Express mit einem Ruck in Bewegung setzte.

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