"Jetzt erzähl schon. Wie liefs noch mit dem Typen?" Maras schrille Stimme tat mir im Ohr weh. Was muss sie auch so neugierig sein?
"Lief gut. Wir haben Handynummern getauscht."
"Nur Handynummern getauscht?"
"Ja, nur Handynummern getauscht." Sie seufzte laut hörbar. Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?
"Der Kerl war mehr als nur 'ne 10 und ihr tauscht nur Handynummern?! Was soll der Mist?", kreichte sie. Ich hielt mein Handy von meinem Ohr weg. Meine Güte, warum rastet die denn jetzt so aus?
"Mein Gott ey, nur weil ich jetzt nicht direkt mit dem in die Kiste gesprungen bin. Ich bin halt nicht so. Und außerdem, er hat zwar mit mir geflirtet, aber er hat eindeutig keine Andeutungen gemacht, dass ich ihm auf den Schoß hüpfen soll!"
"Schrei mich nicht so an."
"Dann rede nicht so ein Mist. Anstatt du dich nicht einfach mal für mich freust."
"Ich freu mich doch."
"Ich merke nichts."
"Laura." Zu hundert Prozent verdreht sie jetzt die Augen. Aber es ist doch so. Ich habe keine Lust, mir das immer wieder anzuhören.
"Ich muss aber jetzt auch auflegen. Ciao, bis dann." Ich wartete keine Antwort mehr ab und legte einfach auf. Immer wieder das Gleiche. So nervig.
Ich legte mein Handy beiseite und stand aus dem Bett auf. Meine Klamotten lagen verteilt im Schlafzimmer, ich war viel zu müde um heute Nacht noch alles ordentlich wegzuräumen. Völlig müde stapfte ich in die Küche und setzte mir einen Kaffee auf. Ich dachte an gestern Abend. Es war absolut neu, ich hab geflirtet wie verrückt. Nico hieß der Mann und er sah nicht nur gut aus, er war auch noch unverschämt Intelligent. Außerdem war er ein richtiger Gentleman, er hat mich bis zur Haustür begleitet und gewartet bis das Licht in der Küche an war. Traumhaft. So stellt man sich Männer mit Klasse doch vor. Hoffentlich meldet er sich heute noch. Wenn ich mich bei ihm melden würde, hätte ich Angst, dass ich Ihn nerven könnte. Das will ich vermeiden. Ich hoffe nur, ich habe ihn weitesgehend beeindruckt, sodass er sich auch meldet. Völlig im Delerium erschreckte ich, als es plötzlich klingelte. Ich schüttelte mich einmal kurz und schlürfte dann zur Tür. Ich öffnete meine Tür und machte große Augen. "Hey.", strahlte Nico mich an. "Ehm.. Hey.", sagte ich verwundert. Er lachte kurz auf. "Frühstück?", fragte er und hielt eine Bäcker Tüte hoch. Ich war immernoch nicht fähig ihm zu antworten. Er muss wohl an mir interessiert sein. Warum würde er sonst hierhin kommen? "Laura?", fragte er vorsichtig. "Äh ja?" Er grinste schief. "Willst du nicht frühstücken?" Ich schüttelte mich wieder. "Doch klar. Sorry, ich bin noch ein bisschen müde." "Ich merks.", lachte er. Ich trat einen Schritt zur Seite und ließ ihn rein. "Schön hast du's." "Danke.", lächelte ich. Ich ging vorweg in die Küche und suchte Teller, Besteck und Belag raus. "Willst du auch einen Kaffee?", fragte ich. Er nickte. "Sehr gerne." Ich stellte eine andere Tasse unter die Maschine. "Milch oder Zucker?" "Zucker bitte. Wenn's geht, mach ihn beim durchlaufen rein. Dann karamelisiert er und gibt dem Kaffee eine andere Note." Ich hielt in meiner Bewegung inne. Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Vorsichtig löffelte ich Zucker in die Tasse und hoffte, dass er karamelisiert. "Setz dich.", sagte ich und stellte die Tasse gegenüber von meinem Platz hin. "Danke." Mit einem Lächeln setzte er sich mir gegenüber. "Danke übrigens, dass du Brötchen gekauft hast." "Kein Problem.", lächelte er. Ich musterte ihn genau. Er hatte einen grauen Pullover an und eine dunkelblaue Jeans. Dazu noch eine braune Lederjacke die über dem Stuhl hang. Seine Haare waren leicht nach oben gegelt und sein stoppeliges Kinn gab ihm den Rest. Er war heiß. Und zwar richtig. "Hast du heute noch was vor?" Ich schüttelte den Kopf. "Bis jetzt nicht." "Gut, dann hast du jetzt was vor?", grinste er. "Ach wirklich?" Er nickte. "Und was hast du geplant?" "Eine kleine Spritztour mit meinem Auto so das wir in einem richtig guten Restaurant Mittagessen können." "Wir essen doch gerade." "Ich habe in 3 Stunden bestimmt wieder Hunger." Ich lachte auf. "Bist du so verfressen?" Er guckte mich genau an. Seine Augen wurden dunkler und ein minimales Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Man kann meinen Hunger nie wirklich stillen." Wow. Wie erotisch das klang. "Ähh ja also, wenn du magst dann kann ich uns Spiegelei braten?" Seine Augen hellten sich sofort auf und er grinste noch breiter. "Wie alt bist du Laura?" "23, wieso?" Wieder grinste er kurz in sich hinein und stand dann auf. Er lehnte sich neben mich an den Tisch und stützte sich auf seinen Händen ab. Dann lehnte er sich zu mir vor, sodass sein Mund nah an meinem Ohr war. "Dann bist du ja alt genug zum ficken."
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Forever is a long time
ChickLitLaura lebt seit Jahren ein stinknormales, langweiliges Leben. Nichts ahnend geht sie wie jedem Dienstag Ihrem wöchentlichen Einkauf nach, als sie bei Ihrem Lieblingsregal im Supermarkt hängen bleibt. Doch an diesem Dienstag schnappt mir ausnahmsweis...