Mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck musterte ich ihn und gab mir Mühe meine Neugier in Schach zu halten. Shikamaru tat gerade so sehr auf geheimnisvoll, dass ich das Bedürfnis bekam ihn an den Schultern zu packen und die Worte aus ihm raus zu schütteln.
"Das wird keine normale Mission sein.", fing er an. "Wer weiß wie viel von uns da überhaupt rauskommen."
Es war nahezu angsteinflößend ihn derart niedergeschlagen zu erleben und ich legte mit einem ermutigenden Blick meine Hand auf seine. Normalerweise war ich ja die Jenige mit der Weltuntergangsstimmung.
"Sag so etwas nicht. Wir werden uns gegenseitig den Rücken freihalten und aufeinander aufpassen.", antwortete ich zuversichtlich und mit einem Ton, der keine Widerrede duldete.
Das brachte ihn zum Schmunzeln.
"Und was machst du wenn nicht?", fragte er herausfordernd und ich hob gespielt arrogant den Finger.
"Wenn du stirbst, bring ich dich um."
Bei meiner Antwort prustete er los und hielt sich den Mund zu, um nicht allzu laut zu sein. Schließlich war es mitten in der Nacht und das ganze Dorf lag im Tiefschlaf.
Seine Belustigung wurde jedoch von der vorherigen Ernsthaftigkeit ersetzt und er zog seine Hand weg.
"Weißt du, (Y/N). Wir sind unglaublich verletzlich. Das habe ich bei Asuma bemerkt."
Er sprach mit mir so selten über seinen verstorbenen Lehrer, sodass er mich mit dieser Aussage regelrecht überrumpelte. Mir blieben die Worte im Hals stecken.
"Noch jemanden, der mir so nahe steht zu verlieren, könnte ich glaube ich nicht ertragen."
In seiner Stimme schwang so viel Trauer mit, dass es mich automatisch mit in den Abgrund zog. Ohne groß darüber nachzudenken, legte ich die Hand auf seine Wange und drehte sein Gesicht in meine Richtung.
"Uns wird nichts passieren. Dafür werde ich persönlich sorgen.", versicherte ich ihm, fest entschlossen mein Versprechen in die Tat umzusetzen.
Verdammt, wenn ich schon Itachi zurück geholt hatte, dann war ich doch wohl in der Lage meine Freunde zu beschützen.
Lange verharrten wir ohne mit der Wimper zu zucken in dieser Position und starrten uns schweigend in die Augen.
"Was ich dir eigentlich sagen wollte...", murnelte er so leise, dass ich ihn kaum verstand.
"Ja?"
Shikamaru atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Der Moment war ruiniert.
"So emotional zu sein ist echt nervig. Wie bekommst du das nur hin?", fragte er mit einem provokanten Grinsen und ich boxte ihn spielerisch in die Schulter.
"Du bist so doof. So emotional bin ich gar nicht!"
"Das sagst du."
"Ach, halt den Mund."
Wir neckten uns eine ganze Weile bis ich wieder von der selben Müdigkeit erfasst wurde wie vorhin nach der Konferenz.
"Reiß weiter den Mund so auf und du verschluckst noch eine Fliege."
"Ja, mach ruhig weiter so, Nara. Ich kick dich noch vom Dach."
Ächzend rappelte ich mich auf und klopfte mir den Staub von der Kleidung. Hoffentlich hatte das Dach sie nicht allzu sehr beschmutzt, sonst würde Tenjin mich mit seinem Erddrachenjutsu durch die Wohnung hetzen.
"Du hast dich wirklich sehr verändert.", riss Shikamaru mich aus meinen Gedanken und ich sah ihn verwirrt über die Schulter an.
"Wie meinst du das?"

DU LIEST GERADE
Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)
FanficDu bist eine Kunoichi aus Konoha und als du eines Tages auf eine Mission mit deinem Team gehst und dein Kekkei Genkai versehentlich freisetzt, merkst du schnell, dass du doch keine normale Jonin bist wie alle anderen. Ungewollte Augen richten sich a...