Kapitel 27

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Sobald sie mit dem Kahn weit genug in die Stadt hineingefahren waren, hielt Bard an und trat gegen eines der Fässer, sodass es umfiel. Ein hustender und nach frischer Luft schnappender Nori kam zum Vorschein. Bard kippte ein Fass nach dem anderen um und die Zwerge standen, sich schüttelnd, auf. Als der Seemensch jedoch zu Dwalins Fass kam, tauchte der Kopf des Zwerges bereits auf bevor er ihn umkippen konnte. „Nehmt ja die Hände weg!“, knurrte Dwalin ihn böse an, zu stolz sich wie ein Stück Ladefracht behandeln zu lassen. Bard wand sich an einen der Fischer, der am Steg stand und überreichte ihm eine silberne Münze. „Du hast sie nicht gesehen“, murmelte er ihm zu, „sie waren niemals hier!“ Er wollte gerade gehen, hielt dann aber nochmal inne: „Den Fisch kannst du umsonst haben!“

Die Zwerge drängten sich alle in einer Reihe auf den schmalen Steg. Bard lief an ihnen vorbei und sah kurz prüfend um die Ecke, ehe er ihnen riet dicht hinter ihm zu bleiben. „Folgt mir!“, brummte er mit gerunzelter Stirn und führte so die Zwerge durch die Stadt. „Wo sind wir hier?“, fragte Bilbo und sah sich wachsam um. „Das Meister Beutlin, ist die Welt der Menschen“, erwiderte Thorin grimmig und schritt an ihm vorbei. Sie passierten einen Art Marktplatz. Überall tauschten Fischer ihre Waren, übergaben Kisten oder Flaschen. Es wimmelte nur so von Stimmen und Gelächter. Hier und da standen Marktstände, die allerlei Dinge verkauften. „Kommt! Zieht die Köpfe ein und geht weiter“, sagte Bard, während sie sich durch die Menge schoben. „Schnell jetzt!“

„Halt! Hey!“, rief plötzlich jemand durch das Stimmengewirr hinweg. Eine Wache hatte die Gruppe entdeckt. „Kommt! Weg hier!“, sagte Thorin und schob seine Kameraden voran. „Im Namen des Bürgermeisters der Seestadt!“, hallte die Stimme des Wachmannes ihnen hinterher, während sie durch die Menschen rannten, „haltet sie!“ Andere Wachen verfolgten die Zwerge nun zusätzlich. Thorin führte seine Kameraden in einen Marktstand, wo ihnen jedoch bereits ein Wachmann zuvorkam. Er schnitt ihnen den Weg ab. „Zurück!“, brüllte Thorin, doch es war schon zu spät. Sie saßen in der Falle. Ohne zu überlegen griffen die Zwerge zu Waffen. Ori schlug einen Wachmann mit einem Holzbrett nieder, während Óin einem das Bein stellte und dieser dann in einen der Pfeiler krachte. Bard verfolgte das Schauspiel mit erstaunter Miene. Balin packte sich ein Paddel, das nahe dem Steg gelegen hatte und beförderte es direkt in den Magen einer Wache. Fili und Kili griffen sich ein Seil und spannten es am Eingang des kleinen Marktstandes. Damit ging auch der letzte Wachmann zu Boden. Weiter hinten verpassten Dwalin und Bifur den schon am Boden liegenden Männern noch ein Schlag auf den Kopf, denn sie schrien ihnen zu laut. Als hätten sie für solch einen Moment geprobt, packte jeder Zwerg sich einen der bewusstlosen Männer und schob sie unter einen Tisch, Kiste oder sonstiges Gerümpel. „Was geht hier vor?“, fragte der Hauptmann, der nun mit einem Trupp Verstärkung auf dem Platz auftauchte. Misstrauisch über die plötzliche Ruhe unter den Leuten sah er sich um. In dem kleinen Marktstand versteckten die Zwerge sich hinter den Pfeilern und hoben ihre Waffen drohend. Thorin und Balin tauschten einen Blick, bereit zum Kampf. „Bleibt wo ihr seid! Niemand rührt sich vom Fleck!“, schrie der Hauptmann schroff über den Platz. Auch Bard stand dich an einen Pfeiler gepresst da und wartete ab. Langsam gingen die Wachen zwischen den Menschen umher und suchten nach dem Aufruhr, zu dem sie gerufen worden waren. Bard hatte unterdessen einen Plan. Er löste sich von seiner Stelle und ging dem Wachmann entgegen. „Seid gegrüßt Bragar!“, sagte er freundlich und nickte den Männern zu. „Du“, zischte der Wachmann misstrauisch, „was heckst du hier wieder aus Bard?“

„Ich?“, erwiderte er möglichst unschuldig, „nichts! Ich hecke gar nichts aus!“

Ihm nicht glaubend marschierte der Wachmann an ihm vorbei. Überraschender Weise begannen die anderen Seeleute noch mehr Sachen vor die am Boden liegenden Wachen zu schieben, sodass niemand sie entdeckte. „Hey Bragar!“, Bard rief den Wachmann und hielt ein Spitzenkorsett in den Händen, es war weiß und zeigte getragen sicher sehr viel Haut. „Darin würde deine Frau sehr schön aussehen“, stellte er fest und grinste schelmisch. „Was weißt du von meiner Frau?“, fragte Bragar verwirrt und zog die Augenbrauen zusammen. Bard zuckte mit den Schultern: „So viel wie jeder Mann in der Stadt!“ Für einen kurzen Moment hielt er inne, vermutlich versuchte er zu verstehen, was Bard damit zu sagen versuchte. Erst nach ein paar Sekunden schien ihm ein Licht aufzugehen. Wütend riss der Hauptmann Bard das Stück Stoff aus der Hand und stampfte davon.

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Ich liebe die Zwerge xD Sie sind manchmal so schön dramatisch!

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Fire Princess (Hobbit FF: Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt