Kapitel 1 🌷

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Heute ging es zurück nach Hogwarts.

Der Krieg war nun zwei Jahre her. Der Wiederaufbau von Hogwarts hatte mehr Zeit in Anspruch genommen als erwartet.
Die meisten Schüler hatten beim Aufbau geholfen. Nach der endgültigen Freigabe des Hogwarts-Schlosses fuhren die Schüler und ehemaligen Schüler vor drei Wochen wieder nach Hause, bevor es wieder nach Hogwarts ging. Die Schüler hatten die Möglichkeit bekommen, ihren Abschluss nachzuholen, wenn sie dies wollten.
Am Gleis 9 3/4 hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Es war Harry Potter.
„Hey“, begrüßte ich ihn und umarmte ihn. Ich hatte Harry, Ron, Ginny und Hermine das letzte Mal vor drei Wochen gesehen. Natürlich hielten wir über Eulenpost Kontakt. Ginny würde dieses Jahr in unserem Jahrgang sein. „Wie geht es dir?“, fragte er mich, als er sich von mir löste. „Super und dir?“, fragte er mich und lächelte mich an. Von Weitem sahen wir schon Ron, Ginny und Hermine auf uns zukommen. Wir gingen ihnen entgegen und umarmten uns. Hinter den Dreien kam die Weasley-Familie zum Vorschein. Sie hatten es sich natürlich nicht nehmen lassen, die Kinder zum Hogwarts-Express zu begleiten, obwohl sie im Grunde genommen keine Kinder mehr waren. Zumindest nicht in der Gesellschaft. Bei Molly Weasley würden sie alle immer Kinder bleiben. Fred und George waren ebenfalls dabei. Ich umarmte auch die beiden zur Begrüßung. Wir waren wie eine große Familie geworden, vor allem während des Krieges.
„Wir würden auch gerne das Schuljahr in Hogwarts wiederholen“, sagte George. Molly gab ihrem Sohn einen Klaps auf die Schulter. „Ihr würdet nur Dummheiten anstellen.“ Wir lachten. „Ihr hättet keine Zeit für die Schule bei der ganzen Arbeit, die es bei Weasleys Zauberhafte Zauberscherze gibt“, sagte Ginny. „Da hast du ausnahmsweise mal recht, Schwesterherz“, antwortete Fred. „Aber wir werden uns bestimmt in Hogsmeade sehen“, zwinkerten die Zwillinge. Die Zwillinge hatten nämlich bereits einen Laden in Hogsmeade eröffnet. Zonko hatte seinen Scherzartikelladen kurz vor dem Krieg an die Zwillinge verkauft. „Na los, Kinder. Ihr müsst jetzt einsteigen. Der Hogwarts-Express fährt jede Minute los“, kam es von Mr. Weasley. Wir verabschiedeten uns und stiegen ein.
„Meint ihr, Malfoy kommt nach Hogwarts zurück?“, fragte Ron plötzlich. Harry und Hermine zuckten mit den Schultern.
„Kann gut möglich sein“, fing Ginny an. „Er war schließlich auch beim Aufbau beteiligt.“
„Aber...“, wollte Ron anfangen, aber Ginny unterbrach ihn.
„Ron... Er wurde freigesprochen und seine Eltern sind beide tot“, sagte die Rothaarige. „Warum sollte er nicht zurückkommen?“, fragte ich.
„Mal überlegen“, sagte Ron und machte eine kleine Pause, als würde er wirklich nachdenken. „Er war ein verdammter Todesser.“ „Harry, sag doch auch mal etwas“, forderte er seinen besten Freund auf.
„Ron“, mischte sich Hermine ein. Harry sah ihn einfach nur genervt an, denn sie hatten dieses Thema schon sehr oft. Sie kamen einfach, was Malfoy betraf, nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
„Ich würde einfach mal abwarten und sehen, ob er sich verändert hat“, sagte ich, war aber selbst nicht ganz davon überzeugt.
„Abwarten. Hört sich gut an“, sagte Ginny und damit war das Thema beendet.

Der Hogwarts-Express würde bald in Hogsmeade ankommen. Die Schüler zogen sich um und machten sich für den Ausstieg bereit. In den ersten Klassen waren dieses Jahr wie zuvor mehr Schüler nach Hogwarts gekommen als in den letzten Jahren. Es war etwas komisch, die Schuljahresrede von Professor McGonagall zu hören. Es war eine sehr kurze, aber schöne Rede. Ginny stupste mich an und zeigte mit einem Nicken auf den Slytherintisch.
Harry und Ron hatten es gesehen und sich auffällig umgedreht.
„Was ist?“, fragte ich sie leise. „Malfoy“, hauchte Ginny leise. Ich sah zurück zum Slytherintisch und sah zu Malfoy. Er unterhielt sich mit seinem Freund Blaise Zabini. Dann zuckte ich mit den Schultern und sah wieder zu McGonagall.
„Dass der sich traut, wieder zurückzukommen“, sagte Ron verachtend und drehte sich wieder um. „Nicht schon wieder, Ron“, sagte Hermine genervt.
„Ist doch wahr“, entgegnete Ron wütend.

Einige Tage später saßen wir im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Neben Harry und Ginny, die gefühlt nur Augen für sich hatten, saßen Ron und Hermine. Hermine hatte ein Buch aufgeschlagen und Ron aß einen Schokofrosch.
„Y/N“, hörte ich jemanden meinen Namen sagen. Als ich aufsah, sah ich Dean Thomas. Der etwas verlegen aussah. „Ja?“, fragte ich und lächelte ihn etwas an. Harry, Ginny, Ron und Hermine sahen sofort auf. Er knetete nervös seine Finger.
„Hättest du eine Minute?“, fragte er schließlich und ich sah mich um. Ginny nickte kaum merklich und alle anderen sahen mich gespannt an. „Klar“, sagte ich und stand auf. Dean pustete erleichtert aus. Wir gingen etwas zur Seite. Außer Hörweite der anderen. Aber immer noch in Sicht. Dean war ein Freund. Es war mir klar, dass er aus einem bestimmten Grund mit mir sprechen möchte, denn er benahm sich anders. Ich sah ihn an. Er sah sich etwas um und sah mir dann in die Augen. Ich lächelte ihn an. „Also, was gibt es?“
„Ich.. mm...“, fing er unsicher an. „Ja?“, fragte ich gespannt.
„Hast du vielleicht Lust, das nächste Wochenende mit mir nach Hogsmeade zu gehen?“, fragte er schnell und sah mich gespannt an. Dean war immer sehr nett. Wir verstanden uns sehr gut. Ein Date. Mit Dean? Wieso eigentlich nicht? „Gerne“, antwortete ich. „Aber nicht in das grässliche Café.“ „Nein, keine Sorge“, lachte Dean. „Dann sehen wir uns“, sagte er glücklich. „Ja“, lächelte ich. „Wir sehen uns.“ Ich drehte mich um und alle meine Freunde drehten auffällig ihre Köpfe weg. Ich schüttelte lachend den Kopf und setzte mich wieder auf meinen Platz.
„Uuuuund?“, fragte Hermine und alle Blicke waren auf mich gerichtet. „Was?“, fragte ich. „Hast du ja gesagt?“, fragte Harry und ich sah ihn skeptisch an. „Woher wusstest du denn, was Dean wollte?“, fragte ich Harry gespannt. „Das weiß doch jeder“, sagte Ron und Hermine stieß ihn an. „Was weiß jeder?“, fragte ich in die Runde. Alle sahen sich gegenseitig an, bis Ginny sich räusperte und sich zu mir drehte. „Schau mal, Süße, Dean ist. Wie sage ich es am besten?“, erklärte sie und überlegte kurz, um die richtigen Worte zu finden. „Hey Leute“, begrüßte uns Neville, der sich gerade zu uns gesetzt hatte. Aber niemand antwortete ihm. „Worum geht's hier?“, fragte er Ron flüsternd. „Also, es ist so“, startete Ginny noch einen Versuch. Dabei lehnte sich Ron etwas zu Neville und sagte nur: „Dean.“
„Ah, er hat sich endlich getraut, Y/N nach einem Date zu fragen?“, fragte Neville nun nicht mehr geflüstert. „Was?“, fragte ich, drehte mich zu ihm. Ginny rollte mit den Augen und klatschte mit den Handflächen auf ihre Oberschenkel.
„Dean steht auf mich?“, fragte ich und fuhr mir durch die Haare. „Ja, und das seit Slaghorns Partys“, bestätigte Ginny und zuckte mit den Schultern. „Es war unter anderem ein Grund, weshalb wir Schluss gemacht haben“, sagte die Rothaarige und lehnte sich nach hinten. „Und das wisst ihr alle?“, fragte ich ungläubig.
„Nun ja“, sagte Hermine. „Es war nicht schwer festzustellen.“ „Anscheinend haben es alle bemerkt, außer mir. Sogar ich habe es gemerkt“, gluckste Ron. Neville hingegen sah mich traurig an. „Tut mir leid, Y/N. Ich wollte nicht...“ „Schon okay, Neville. Alles gut“, sagte ich schnell, denn es war wirklich nicht seine Schuld. Jetzt hatte ich ein Date mit Dean.

Draco Malfoy × Reader (y/N)/ Anziehung *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt