3. Dezember

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Der Wecker reißt Robin aus einem erholsamen Schlaf.

"Fuck, verschlafen" , flucht sie und hüpft aus dem Bett. Scheinbar hat sie schon wiederholt auf die Schlummer-Taste gedrückt. Sie muss heute auf jeden Fall pünktlich kommen, sonst wäre es mit dem neuen Job direkt wieder vorbei. Sie zieht sich an und nimmt sich einen Apfel von der Obstschale, den sie im Herausgehen isst. Sie hat nun keine Zeit mehr für das Frühstück. Das Motorrad hatte sie immer noch nicht abgeholt. Inzwischen hatte sie vielleicht schon einen Strafzettel bekommen. Sie hofft, dass dies nicht der Fall ist. Sie würde es heute Nachmittag nach dem Dienst abholen. Gestern hatte sie daran gar nicht mehr gedacht. Sie steigt in die U-Bahn und macht sich noch gar keine Gedanken, um ihr anstehendes Date, welches eigentlich in dieser Minute stattfinden soll. Sie hatte viel zu viel andere Sorgen im Kopf.

Nach ungefähr einer halben Stunde ist sie an der Feuerwache angekommen und läuft zum Sekreteriat, um sich vorzustellen und zu fragen, wo sie nun hinsollte.

"Dein erster Tag?" , fragt die Frau sie lächelnd. Robin nickt einfach nur.

"Sehr aufgeregt?" , versucht die Frau noch einmal, ein Gespräch mit Robin anzufangen, doch sie ist völlig in Gedanken und nimmt bloß die Unterlagen entgegen. Sie ist auf Autopilot geschaltet. Sie läuft fast in einen Feuerwehrmann hinein, als sie sich im Gehen umsieht, um den Aufenthaltsraum zu finden, zu dem sie muss.

"Tut mir Leid" , murmelt dieser und geht einfach weiter.

"Tschuldige, wissen Sie, wo der Aufenthaltsraum ist?" , fragt Robin ihn.

"Da will ich gerade hin. Komm doch mit. Dann bist du bestimmt Robin, oder?" , fragt er lächelnd.

"Ja, die bin ich" , sagt sie und hält ihm die Hand hin, um sie zu schütteln. Die beiden trotten in den Aufenthaltsraum, wo schon drei andere Feuerwehrmänner stehen, die ebenfalls neu sind. Meistens übernimmt diese Wache die fertigen Azubis. Es wird ihnen erst einmal alles gezeigt, bis es schließlich mit dem Arbeiten losgeht. Die ersten zwei Stunden dürfen sie allerdings chillen, denn es kommt kein Einsatz herein. In der dritten Stunde wird es schließlich ernst.

Es kommt ein Notruf durch. Es gab einen Autounfall auf der Autobahn, bei dem es zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei Fahrzeugen gekommen ist. In Folge des Unfalles hat sich ein Transporter überschlagen. Die Feuerwehrmänner und Frauen machen sich auf den Weg. Robin ist ein wenig aufgeregt. Auch wenn sie in der Ausbildung bestimmt über tausend Mal Übungen gemacht hat, ist diese Situation jetzt eben doch ganz anders. Ihr Einsatzleiter fährt den Wagen. Sie und ihre Kollegen sitzen daneben. Sie fahren mit Blaulicht in Richtung der Unfallstelle. Als sie dort ankommen ,sieht Robin, dass die beiden Autos im Graben zum Stehen gekommen sind. Der Transporter ist auf der Fahrerseite liegen geblieben.

Zum Glück sind die Personen bei der Ankunft von Robin schon aus den Fahrzeugen befreit und zwei der Patienten sind inzwischen in die umliegenden Krankenhäuser abtransportiert wurden. Nun sind Robin und ihre Leute an der Reihe. Sie müssen die auslaufenden Betriebsstoffe bergen, sodass es keine weiteren Verletzten gibt.

Als Robin und ihr Fahrzeug die Wache erreicht hatten, werden sie erneut zu einem Einsatz alarmiert. Bei diesem Alarm geht es um einen Kellerbrand. Die Einwohner berichten , dass es zu einem Brand in einem Keller gekommen sei, denn sie allerdings schon selbst gelöscht hatten, da sie es rechtzeitig in der Entstehungsphase des Brandes gemerkt und gehandelt hatten. Robin und die anderen müssen nun nur noch die Lüftungsmaßnahmen vornehmen. Der Notarzt, der nun ebenfalls am Einsatzort angekommen ist, untersucht die Bewohner, die den Brand gelöscht haben, auf eine mögliche Rauchgasintoxikation.

Die nächsten Stunden sind wieder etwas ruhiger, bis ein weiterer Einsatz alle Kräfte der Umstehenden fordert. Ein weiter Brand wird gemeldet. Alle machen sich bereit und fahren mit Blaulicht an den Einsatzort.

Feurige WeihnachtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt