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Die Unterrichtsfächer in den UTZ-Klassen waren insofern herausfordernder, dass die Lehrer ihnen immer eine Menge Hausaufgaben mit auf den Weg schickten.

Dakota hatte den Sinn hinter Hausaufgaben nie wirklich verstanden. Sie selbst arbeitete sowieso viel außerhalb der Stunde – teilweise mit komplexeren Themen, als in den Hausaufgaben behandelt wurden. Hausaufgaben waren für sie also nur leichte Übungen, die mehr Zeitverschwendung waren, aber trotzdem machte sie sie brav, wie es eine gute Schülerin nun einmal machte.

Der ruhigste Ort dafür war eigentlich die Bibliothek.

Madam Pince achtete immer darauf, dass ein angenehmes Arbeitsklima herrschte und niemand auch nur auf die Idee kam, auch nur laut zu atmen.

Normalerweise genoss Dakota also die Bibliothek, aber nicht, wenn sie gestört wurde.

Überraschender Weise waren es selten Erstklässler, Gryffindors oder irgendwelche Weasley – also zusammengefasst die Leute, die einige aus Dakotas Freundeskreis für alle ihre Probleme die Schuld gaben – sondern meist waren es Xavier oder Feli, die Dakota in die Bibliothek begleiteten, scheinbar mit dem einzigen Ziel, ihr das Leben schwer zu machen.

Da saß sie nun also und versuchte sich auf ihre Zaubertrank-Hausaufgabe zu konzentrieren, während Xavier mit ihren Haaren spielte, seine Hand auf ihren Oberschenkel legte, alle paar Minuten ihre Wange küsste und alle paar weiteren Minuten einen Kuss erwartete.

Zusammengefasst benahm er sich also wie ein kleines Kind, das nach der Aufmerksamkeit seiner Mutter lechzte – das machte er andauernd.

„Ich würde mich gerne auf meine Arbeit konzentrieren", sagte Dakota schließlich und ihr Blick huschte einen Moment lang zu Minerva Weasley. Natürlich war Weasley wieder in der Bibliothek, wenn sie es auch war. Dakota hatte ihre roten Haare gesehen und sofort bemerkt. Deswegen war ihr auch aufgefallen, dass Weasley direkt in Dakotas Blickfeld, hinter Xavier stehengeblieben war und immer wieder in ihre Richtung blickte.

„Ich würde gerne mit dir im Turm verschwinden – alleine", grinste Xavier und lehnte sich vor, um Dakota nahe an ihrem Ohr zu küssen.

Hin und wieder fand Dakota das angenehm – im Moment ging es ihr nur auf die Nerven.

„Nein." Eine kurze, präzise Antwort.

Offenbar zu kurz und präzise, denn Xavier zuckte zurück, als hätte sie ihn geschlagen und sah sie ungläubig an.

„Nein?", wiederholte er ungläubig. Vielleicht wollte er es auch nicht glauben, dass Dakota auf die Idee kam, ihm etwas zu verwehren.

„Ganz genau", bestätigte Dakota bestimmt, „Nein – ich habe Arbeit zu erledigen."

„Komm schon", jammerte Xavier und klang wieder wie ein kleines Kind. Dakota fragte sich, ob auch nur irgendeine Frau das irgendwie attraktiv fand. „Ich bin ganz angespannt."

„Mach's dir selbst", schlug Dakota gleichgültig vor und beugte sich wieder über ihr Pergament.

Xavier beugte sie zu ihr vor und seine Hand fand den Weg ihren Oberschenkel hoch und er schob ihren kurzen Rock etwas höher, ein selbstbewusstes Grinsen im Gesicht, als wüsste er ganz genau, was Dakota in diesem Moment eigentlich wollte.

„Aber du kannst das doch so viel besser, Baby", wisperte er in ihr Ohr. Vermutlich sollte sie das erregen. Tat es aber nicht.

„Ich weiß", sagte Dakota nur schlicht, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen, „Das denke ich mir bei mir selbst auch immer."

Es war offensichtlich, dass Xavier nicht verstand aber Weasley begann auf einmal zu husten, mit hochrotem Kopf und offenbar versuchte sie, ein Lachen zu unterdrücken.

Femme Fatale | Minerva WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt