Kapitel 1: Liebe aus Angst (1)

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Am Morgen schliefen Florian und ich aus, den Samstag sollte man ja sinnvoll nutzen. "Helene? Aufstehen", sanft weckte er mich und verschlafen öffnete ich die Augen. Er lag neben mir und sah mich einfach nur an. Am Liebsten würde ich so jeden Morgen geweckt werden."Guten Morgen", murmelte ich und gähnte. "Ich bin im Bad", rief er, sprang förmlich aus dem Bett und rannte in den Flur, kurz danach knallte die Tür ins Schloss. Ich war zu müde um aufzustehen. Die Talkshow gestern ging länger als erwartet und draußen wollte ich meine lauernden Fans nicht wortwörtlich im Regen stehen lassen. Das Wetter hatte sich immer noch nicht beruhigt, die Regentropfen prasselten ans Fenster und man hörte wie der Wind gegen das Haus pfiff. Unwetter beschrieb die Lage wohl passender. "Ich gehe Frühstück machen", ein gut gelaunter Florian schoss aus dem Bad und sprang die Treppenstufen hinunter. Seine Laune und Energie am frühen Morgen konnte man sich nur wünschen. Ich setzte mich aufrecht hin, streckte mich kurz und taumelte dann ins Bad. Die Müdigkeit steckte noch in meinen Knochen.

Einige Minuten später stieg mir der Geruch von frisch gebackenen Brötchen in die Nase und auch das Poltern der Kaffeemaschine war zu vernehmen. Ich lief die Treppe runter und in der Küche fand ich Florian vor, der damit beschäftigt war Orangen zu Saft zu pressen. Sein Kopf war rot und scheinbar gelang es ihm nicht wirklich. "Gut geschlafen?", fragte er, nahm seine Kraft zusammen und drehte die Orange an der Saftpresse aus."Ich hab fantastisch geschlafen, nur wieder zu kurz", schmunzelnd betrachtete ich ihn und er zog amüsiert eine Augenbraue nach oben:" Wer abends spät ins Bett gehen kann, kann auch morgens wieder aufstehen". "Soll ich dir helfen?", lachte ich als ich sah, dass aus dem geplanten Orangensaft eher Matsch wurde. Er schüttelte seinen hochroten Kopf und ich verdrehte die Augen. Dafür war er dann doch zu stolz. Ich stattete mich mit einem Messer aus und schnitt die warmen Brötchen an. Ich nahm den Korb, küsste Florian auf die Wange und trug den Korb in das geräumige Wohnzimmer.

Der Frühstückstisch war reichlich bedeckt mit Marmelade, einer Belagplatte und nicht zu übersehen: Erdbeeren. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, er wusste doch zu gut wi man mir eine Freude macht. Anscheinend hatte Florian es geschafft einen einigermaßen guten Saft hinzukriegen und trug eine Kanne und zwei Gläser an den Tisch. "Irgendetwas habe ich doch vergessen", sein Blick schweifte über die gedeckte Tafel. Ein Piepsen des Eierkochers ließ uns beide hochfahren. Seine Miene hellte sich auf und er schob den Stuhl zurück, huschte in die Küche und wickelte die dampfenden Eier in ein Handtuch ein.

"Sieht das alles lecker aus, du bist der Beste", schwärmte ich und nahm mir ein Brötchen aus dem Korb. "Ich weiß", grinste Florian:" Quatsch, ich weiß doch wie man dir eine Freude bereiten kann".

Ich will immer wieder ... deine Liebe spüren♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt