{Jungkook}
Ermüdet meiner eigenen Gedanken betrete ich mein Haus und lasse die Tür danach ziemlich laut ins Schloss fallen. An nichts anderes habe ich die ganze Zeit gedacht als Jimin.
Er übernahm die komplette Kontrolle meines Kopfes und ließ das Schmerzen in meiner Brust immer stärker werden. Obwohl er nicht mal da ist. Er ist nicht hier. Nur sein verlorener Geist haust in meinem Gehirn und stiftet Unruhen, an denen ich zerbreche.Doch etwas lenkt mich ab. Etwas in der Luft lasst mich andere Sorgen verspüren. Der miefende Gestank von Alkohol.
Wie ich es hasse.
Mit gesenktem Kopf spaziere ich durchs Wohnzimmer und laufe so schnell es geht auf meine Zimmertür zu, denn er befindet sich wahrscheinlich in seinem Arbeitszimmer und übergießt dort seinen Frust mit dem flüssigen Gift.Aber als ich schon die Tür öffne - und dies nur einen Spalt - ertönt die säuselnde Stimme von ihm. Meinem Vater.
„Kannst du nicht mal Hallo sagen?"
Krampfhaft presse ich meine Augenlider zusammen und habe dabei meinen Körper noch zur Tür gerichtet. Doch nach der etwas lang anhaltenden Stille drehe ich mich um und sehe ihn seine schläfrigen Augen, welche eine rote Farbe angenommen haben. Auch seine tiefen Augenringe deuten mir, dass es mal wieder ziemlich schlimm ist.„Tut mir leid...", murmle ich und blicke zu Boden, meine Hände um die Riemen meines Ranzens gedrückt.
„Ist... schon okay", brabbelt er, „Ich habe eh... super Neuigkeiten!"
Verwirrt gucke ich wieder zu ihm. Neuigkeiten?
„Lass mich raten, Eomma hat dir wieder das Jugendamt auf den Hals gehetzt?"
„Nein!", sagt er sofort und blick an sich herunter, während er ein wenig schaukelt, da er ziemlich angetrunken ist. „Besser", grinst er.Erwartungsvoll mustere ich ihn, wobei ich eben auf nichts vorbereitet wäre. Einfach weil gerade viel zu viel meine Gedanken belastet.
„Ich möchte uns Beiden ein besser... Le... Leben bescheren", meint er.
Völlig durcheinander und kopfschüttelnd betrachte ich die Gestalt vor mir, die anscheinend selbst kaum Ahnung hat, was sie da redet.
„Hör mir zu, ja?", setzt er weiter fort und versucht beständig seinen Blick auf mir zu behalten. „Dein Onkel hat ein Haus in Bucheon..."Verstehend nicke ich. Zwar weiß ich von einem Onkel, aber Appa hat nie wirklich von ihm erzählt, da er meinte, mein Onkel sei ein reicher Geschäftsmann, aber eingebildet und egoistisch, weshalb sie seit er ausgezogen ist, keinen Kontakt mehr haben.
„Aber er hat seinen Hauptwohnsitz in Seoul... Gleich daneben", sagt er, doch ich weiß immer noch nicht, worauf er hinaus möchte.„U-Und... die Mieter sind anscheinend ra... raus, weshalb es frei ist!", lächelt er und wirkt plötzlich so selbst überzeugt.
„Mein Onkel, Bucheon, Seoul, freies Haus... Worauf willst du hinaus, Appa?", lasse ich nun die Riemen los und lege meinen Rucksack auf den Boden.
Kurz zögert er, als würde er seine Worte noch einmal überdenken, wobei ich aber der Überzeugung bin, dass er in diesem Zustand wohl kaum richtig denken kann.Doch bevor er überhaupt weiterreden kann, stützt er sich kraftlos an der Lehne der Couch mit den Händen ab und zeigt Bewegungen, die sichtlich darauf deuten, er übergebe sich gleich.
„Nein, Appa! Nicht schon wieder auf den Teppich!", schreie ich schon fast und gehe zügig auf ihn zu. Mit aller Kraft lege ich meinen Arm unter seine Arme und führe ihn vorsichtig ins Badezimmer.Am selben Tag noch hat er sich übergeben, weshalb ich mich noch den restlichen Abend um ihn gekümmert habe.
Ohne mich wäre er nichts, er wäre hilflos seinen Problemen ausgeliefert.
Er braucht mich auf irgendeine Weise, doch ich weiß nicht, ob mir das weiterhin noch gut tun wird.
Ich fühle mich dazu noch irgendwo verpflichtet, ihm zu helfen, doch das geht nun mal nicht immer und irgendwann möchte ich auch mein eigenes Leben leben.Nun sitze ich hier. Allein in meinem Zimmer und starre die kahle Wand gegenüber von mir an. Und an was ich denke, möchte ich am liebsten aus mir rausschreien. Ich möchte es loswerden, denn es scheint mich plötzlich alles zu verfolgen, das nicht sein sollte.
Mein ganzes Leben steht an der Kante und droht hinunterstürzen in ein tiefes, bodenloses Loch.Wie sich Jimin wohl jetzt fühlt? Was denkt er jetzt nur von mir? Wir Taemin meine Rolle ersetzen und das erfüllen, was ich nicht konnte? Wird er mir überhaupt jemals wieder zuhören?
All das könnte ich klären, ich könnte alles wieder so hinbiegen wie es vorher war. Doch ich sehe einfach keinen Sinn mehr darin, es macht mich kaputt. Egal was ich mache. Egal auf welche Weise.
Ich könnte jetzt theoretisch zwei Häuser weiterlaufen und bei ihm klingeln und ihm alles sagen.
Doch wie schon des Öfteren wiederholt: Ich bin ein Feigling.Und das in jeglicher Hinsicht.
~~~
Bucheon? Was meint er damit? Oder hat er nur irgendeine Scheiße verzapft, da er so betrunken war?
Und wie steht es wirklich um Jimin? Trauert er Jungkook nach oder... findet er sein Glück doch in jemand anderen wie... unserem geliebten Taemin?
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Let's talk about SEX⇴{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦}
Fanfiction» 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒕𝒆𝒍𝒍 𝒎𝒆 𝒔𝒆𝒙 𝒊𝒔 𝒐𝒏𝒍𝒚 𝒑𝒉𝒚𝒔𝒊𝒄𝒂𝒍 « Die beiden Schüler Jungkook und Jimin führen eine unzertrennliche Freundschaft und das schon seit dem Kindergarten. Jedes noch so kleine Geheimnis ist dem anderen offenbart, sodass e...