Ich spürte den harten Boden unter mir. Ich öffnete meine Augen kurz, nur um sie, geblendet von der Sonne, wieder zuzukneifen. Mein Atem ging schnell und mein rechtes Schienbein schmerzte. Plötzlich erinnerte ich mich, was passiert war. Tony's Café. Isabell. Meine Tränen. Die Straße. Das Auto. All die Bilder stürzten mit solcher Heftigkeit auf mich ein, dass ich kaum Luft bekam. Ich riss die Augen auf und setzte mich auf. Ich war nicht mehr auf der Straße. Ich saß auf dem Bürgersteig. Rechts von mir fuhren Autos wie gewohnt und links liefen die Leute. Ich bemerkte beiläufig, wie sie einen Bogen um mich machten. ‚Sie wollen nichts zu tun haben mit einem Mädchen, das im Dreck liegt', bemerkte die Stimme in meinem Kopf. Könnte ich wie Wanda in meinen Geist eindringen, würde ich diese Stimme finden und sie erwürgen. Aber war das überhaupt möglich? Ich nahm mir vor, Wanda danach zu fragen. Doch jetzt musste ich mich erstmal auf das hier und jetzt konzentrieren. Ich sah nochmals zur Straße. Das schwarze Auto war verschwunden und der Verkehr lief weiter wie gewohnt. Doch wie war ich auf den Bürgersteig gekommen? Das letzte was ich wusste was, dass das Auto nur noch wenige Meter vor mir gewesen war. Und dann? Ich überlegte, ob mir vielleicht irgendwas entgangen war. Hatten meine Kräfte mich noch einmal gerettet? Aber dann wäre mehr passiert, als dass ich nur auf dem Bürgersteig gelandet wäre. Da fiel es mir plötzlich wieder ein. Etwas, das ich gespürt hatte, als das Auto mich schon beinahe mitgerissen hätte. Ich hatte etwas an meiner Taille gespürt. Einen Arm. Und plötzlich spürte ich jemanden hinter mir. Ich wusste nicht wie, doch ich wusste instinktiv das jemand hinter mir war und mich beobachtete. Schnell wandte ich mich um, nur um in ein paar grüner, besorgt funkelnde Augen zu sehen.
Ich starrte Loki an. Er hockte auf den Zehenspitzen hinter mir hatte die Arme auf den Knien abstützt. Ernst blickte er mich an. Doch er sah mir nicht in die Augen, sondern musterte eine Stelle rechts von meinem Auge. ‚Nicht schon wieder', schoss es mir durch den Kopf. Ich tastete nach der Stelle, während ich mich ganz zu Loki umwandte. Ich spürte unter meinen Fingern keine offene Wunde, doch als ich etwas fester drückte spürte ich einen stechenden Schmerz. Lokis Finger legten sich um mein Handgelenk und zogen es sanft aber bestimmt von meinem Gesicht weg. „Das gibt wahrscheinlich ne Beule", sagte er. Seine Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. „Oder mindestens nen blauen Fleck." Ich lächelte. „Damit kann ich leben." Doch dann fiel mir noch etwas ein. „Hast du mich von der Straße gezogen?" Loki nickte leicht. Ich atmete tief durch. „Danke", sagte ich dann. „Das wäre nicht nötig gewesen, hättest du gemacht was ich gesagt habe", sagte Loki, augenblicklich wieder ernst. Ich musste zweimal blinzeln, um die Verwunderung und Empörung loszuwerden, die mich übermannte. „Wie bitte?", fragte ich entrüstet. Loki sah mir Ernst in die Augen. „Ich habe dir gesagt, bleib im Tower. Und was machst du? Rennst hier auf der Straße rum und lässt dich anfahren. Ich dachte du wärst vernünftiger." Ich blickte ihm hart ins Gesicht. „Du hast doch keine Ahnung!", sagte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. Ich wollte aufstehen, doch mein rechts Beine gab nach und explodierte vor Schmerz. Ich verlor das Gleichgewicht und viel rückwärts, doch zwei Arme fingen mich auf, bevor ich auf dem Boden aufschlug. „Was zum Teufel...", raunte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. „Bevor ich dich von der Straße ziehen konnte hat das Auto dich gestreift. Es ist zwar nichts gebrochen aber du wirst trotzdem zum Arzt gehen müssen", bemerkte Loki. „Und das fällt dir erst jetzt ein?", zischte ich und befreite mich aus Lokis Griff. Ich setzte mich aufrecht hin, da ich offensichtlich nicht fähig war zu laufen. Dann besah ich mir meine Beine näher. Bis zu den Knien schien nichts passiert zu sein, doch als ich meine Finger leicht auf mein rechts Schienbein drückte schoss mir ein stechender Schmerz durch das Bein. Ich zog scharf die Luft ein. „Scheiße!" Loki schnappte sich wieder mein Handgelenk. „Also das bringt dich jetzt auch nicht weiter", sagte er trocken. Ich funkelte ihn an. „Von deinen Ratschlägen kann ich mir auch echt was kaufen", zischte ich. Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Dann stand er auf und blickte suchend die Straße entlang. „Er sollte doch eigentlich längst hier sein", murmelte er. Ich sah ihn skeptisch an. „Wer?" Doch Loki ging nicht weiter darauf ein, sondern hockte sich wieder neben mich. Jetzt hatte ich endlich die Zeit, die Frage zu stellen, die mir eh schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte. „Was machst du hier?" Loki sah mich an. „So weit ich weiß ist das hier eine öffentliche Straße, oder?" Ich zog die Augenbrauen hoch. „War das ein Scherz? Du machst jetzt also Scherze?" Loki zuckte mit den Schultern und grinste. „Man Loki! Ich liege hier auf der Straße und kann nicht laufen. Was fällt dir eigentlich ein darüber Witze zu machen?", rief ich. Doch Loki schien keinerlei Mitleid zu haben, denn sein Grinsen verstärkte sich nur. „Tut mir leid", sagte er, doch ich sah ihn wenig überzeugt an. „Is klar." Ich verdrehte die Augen. In dem Moment hielt ein schwarzer Wagen neben uns an der Bordsteinkannte. Die Fahrertür ging auf und ein Mann mit dunklen Haaren und drei-Tage Bart stieg aus. Er trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte und kam auf uns zu. „Loki, was hast du wieder angestellt?", fragte er, noch bevor er uns erreicht hatte. Ich sah, wie Loki die Augen verdrehte. „Darf ich vorstehen? Happy Hogan. Assistent von Tony Stark." Ich sah zwischen Loki und Happy hin und her. „Und jetzt?" „Jetzt bringen wir dich zurück zum Tower", sagte Loki. Bei dem Gedanken an den Tower, an Wanda und Pietro, zog sich mein Magen zusammen. Ich wusste nicht, ob ich den Blick von Pietro noch einmal ertragen konnte. Ganz zu schweigen davon, dass alles den anderen dort zu erklären. „Nein", sagte ich. Loki und Happy sahen mich an. Dann zog Loki eine Augenbraue hoch. „Nein?" „Ich habe eine Wohnung, dorthin kann ich. Aber nicht zurück in den Tower." Ich sah Loki in die Augen. „Bitte." Doch er ließ sich nicht erweichen. „Vergiss es, Kleines", grinste er. Ich sah Happy an, doch der zuckte nur mit den Schultern. Plötzlich schob sich ein Arm unter meine Beine und hinter meinen Rücken. Dann spürte ich, wie der Boden unter mir verschwand. Ich erschrak und völlig perplex hielt ich mich an Lokis Schultern fest. „Keine Sorge, ich lass dich schon nicht fallen", grinste er. Ich verdrehte nur die Augen. Dann trug er mich zum Auto.
Auf der ganzen Fahrt sprach niemand ein Wort. Und während Happy die Straßen entlang fuhr dachte ich an Wanda und Pietro. Ich wusste nicht, wie ich den beiden wieder unter die Augen treten sollte. Ich schloss die Augen, doch sofort blitzten Erinnerungen hinter meinen Liedern auf. Ich sah Pietro, der mich mit einem Blick ansah, dem ich noch nicht einmal jetzt standhalten konnte. Und ich sah Wanda, die mich in den Arm schloss. Ich öffnete meine Augen wieder und spürte, wie mir eine Träne über die Wange lief. Konnten die beiden mir verzeihen, dass ich so überstürzt aufgebrochen war? Und was, wenn ich es nicht schaffte, meine Kräfte zu kontrollieren, wenn ich Pietro wieder sah. Was, wenn ich die Kontrolle verlor? Was könnte ich anrichten? Könnte ich Menschen verletzen? Und wenn, was würde dann mit mir passieren?
Gerade als mich die Fragen und Selbstzweifel zu verschlingen drohten, hielt das Auto an. Happy und Loki, der sich auf den Beifahrersitz gesetzt hatte, stiegen aus. Auch ich öffnete die Tür und wollte aussteigen, als Loki mir den Weg versperrte. „Was machst du?", fragte ich verwirrt. „Sollte ich dich das nicht fragen?" „Ich kann laufen", sagte ich. „Ja klar! Dann beweis es!" Loki beobachtete, wie ich langsam aus dem Auto stieg und mich auf mein linkes Bein stellte. Ich traute mich kaum, das rechte zu belasten, doch als ich Lokis amüsierten und selbstgefälligen Blick sah entschied ich es zumindest zu versuchen. Doch wieder schoss mir ein stechender und brennender Schmerz das Bein hinauf. Ich schnappte nach Luft. „Scheiße", fluchte ich. „Na komm schon, jetzt sei nicht so stur. Es gibt schlimmeres als das hier." Und mit diesen Worten hob er mich erneut hoch und trug mich zum Tower. Ich hörte, wie Happy hinter uns die Autotür schloss. Ich hielt mich an Loki fest während er auf den Fahrstuhl zulief. „Was meinst du halten die anderen davon, dass du mit in meine Unfall verwickelt warst?", fragte ich Loki, nur um ihn zu ärgern. „Was meinst du halten die anderen davon, dass du dich fast von einem Auto hast anfahren lassen hast und ohne mich jetzt platt wie ein Pfannkuchen auf der Straße lägst?", bemerkte er völlig entspannt. Ich verzog das Gesicht. Bei dem Gedanken an Pfannkuchen machte sich mein leerer Magen bemerkbar. Wir erreichten den Fahrstuhl und Happy, der uns mittlerweile eingeholt hatte, öffnete ihn. Wir stiegen ein und Loki stellte mich wieder auf dem Boden ab. Ich hielt mich an ihm fest, um nicht umzufallen, da ich mein rechtes Bein nicht noch einmal belasten wollte und es keine Halterungen an den Wänden gab. Loki legte einen Arm um mich und stützte mich damit zusätzlich. Happy betätigte eine Knopf. Es war der selbe Knopf, den auch Clint gedrückt hatte, als ich das erste mal in diesen Tower gekommen war. ‚Das war erst heute Vormittag', schoss es mir durch den Kopf. Die Fahrstuhltüren schlossen sich und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. „Ich hasse Fahrstühle", murmelte ich an Lokis Schulter, während wir, für meinen Geschmack, viel zu schnell nach oben fuhren. Ich spürte, wie Loki mich etwas näher an sich drückte. „Du hast es gleich geschafft", flüsterte er zurück. Eigentlich hatte ich ja mit mir selbst geredet, doch Lokis Bemerkung brachte mich zum schmunzeln.
Als der Fahrstuhl anhielt und die Türen sich öffneten bereitete ich mich auf die Blicke vor, die wir zweifellos ernsten würden. Loki trat aus dem Fahrstuhl, doch Happy hielt ihn auf. ,,Ich denke es ist besser wenn ich die anderen vorwarne." Loki nickte nur und Happy ging davon. „Also los, Prinzessin", grinste Loki, als er mich wieder hochhob. „Ich kann auch laufen", versuchte ich es noch einmal. „Nein, kannst du nicht", stellte er kategorisch fest. Ich wollte gerade ansetzen etwas zu erwidern, da winkte Happy uns vom anderen endendes Flures zu sich. Loki lief zu ihm, während sich in meinem Magen einen beklemmendes Gefühl ausbreitete. „Ganz ruhig", raunte mir Loki zu. Doch richtig helfen tat das nicht. Das beklemmende Gefühl breitete sich immer weiter aus, je näher wir Happy und somit dem Raum kamen, in dem alle anderen waren. Und als wir durch die Tür traten, trat genau das ein, was ich befürchtet hatte. Alle unterbrachen ihre Gespräche und blickten uns an. Eigentlich hatte ich kein Problem mit Aufmerksamkeit, doch nach allem was heute passiert war wollte ich nur noch in mein Bett. Loki trug mich unbeeindruckt von den anderen zu einem Tisch und setzte mich darauf. ‚Wanda?', fragte ich in Gedanken. Ich meinte aus dem Augenwinkel zu sehen, wie Loki mir einen Blick zuwarf, doch ich ignorierte ihn. ‚Wanda?', fragte ich nochmal. Dann hörte ich Schritte die Treppe herunter kommen und als ich mich umsah kam Wanda auf mich zu geeilt, gefolgt von Pietro. Ich schluckte schwer, dann sah ihm in die Augen. Sein Blick traf meinen für einen kurzen Moment. In seinem Blick war nichts mehr von der Verwirrung oder Verzweiflung zu sehen, die mich zuvor so erschreckt hatten. Ich nahm an, dass Wanda ihm alles erzählt hatte. In dem Moment erreichten die beiden mich und Loki, der noch immer neben mir stand. Wanda blieb vor mir stehen und nahm meine Hände. „Oh Gott sei Dank", sagte sie. „Ich hab mir so Sorgen gemacht." „Mir geht's gut", sagte ich und drückte ihre Hände. Loki räusperte sich. Es war zu laut und aufdringlich, als dass es keine Absicht war. Ich sah ihn genervt an. „Dann komm, ich bring dich auf dein Zimmer." Wanda legte mir eine Hand auf den Rücken, doch ich rührte mich nicht. „Ich kann nicht laufen. Ich wurde fast von einem Auto angefahren, aber es hat mich noch am Bein erwischt. Aber währe Loki..." „Loki!" Der Ruf, der von der anderen Seite des Raumes kam, unterbrach meine Erzählungen. Ich schaute dort rüber und entdeckte Tony. Sein Gesicht war vor Wut verzehrt und er kam mit schnellen, energischen Schritten näher. „Oh oh", murmelte Loki, bevor er sich Tony zuwandte. „Stark!", rief er ihm entgegen. „Ich habe dir gesagt komm nie wieder hierher. Und trotzdem bist die wieder hier. Und du bist offensichtlich daran beteiligt, dass Jyn verletzt ist. Willst du mir wieder erzählen das das ein Unfall war?" Tony hatte Loki erreicht und schrie ihm den letzten Satz geradezu ins Gesicht. „Ich habe Jyns Verletzungen nicht verschuldet", sagte Loki. „Du bist ein elender Lügner, Odinson! Du lügst mit jedem Wort. Du hast vor Jahren gelogen, warum solltest du es jetzt nicht wieder tun?" „Sei vorsichtig was du sagst, Stark", zischte Loki gefährlich ruhig. Ich sah Tony schlucken, doch er wich nicht zurück. „Ich werde dich immer einen Lügner nennen, bis das Gegenteil glasklar bewiesen ist. Doch leider kann das niemand beweisen. Leider war ja niemand anderes dabei." Loki zuckte nicht mit der Wimper, während Tony ihm vor die Füße spuckte. Loki wollte gerade etwas erwidern, da reichte es mir. Ich sprang von dem Tisch, auf dem ich saß, herunter. Ich landete auf meinem linken Bein, doch musste, um das Gleichgewicht zu behalten, auch mein rechtes kurz absetzten. Ein stechender Schmerz durchzuckte mein Bein. Meine Beine gaben nach. Ich viel vorne über und währe auf dem Boden aufgeschlagen, hätten sich nicht zwei Arme von hinten um mich geschlungen. Bevor ich reagieren oder mich umwenden konnte, schob sich ein Arm unter meine Beine und ich wurde schon wieder hochgehoben. Doch diesmal war es nicht Loki. Ich sah in ein, von einem Bart umrahmtes Gesicht mit eisblauen Augen. Pietro sah mich nicht an, sondern setzte mich wieder auf dem Tisch ab. Einige Strähnen seines platinblonden Haares fielen ihm in die Stirn und er strich sie mit der Hand zurück. Dabei fiel mir ein Lederband auf, das um sein Handgelenk gewickelt war. Ich wollte mich bei ihm bedanken, doch Loki unterbrach mich. Er stand jetzt wieder neben mir. „Was sollte das?", fragte er leise. „Bessere Frage", sagte ich in vollkommen normaler Lautstärke. „Was sollte das hier. Euch ist bewusst, dass mein Bein so nicht bleiben kan, wenn ich jemals wieder laufen möchte, oder?" Ich sag Tony und Loki abwechselnd an. „Ganz richtig. Und darum werde ich sie jetzt mal untersuchen", kam eine Stimme von rechts. Ich wandte mich um, als ein Mann mit dunklen, an den Schläfen ergrauten, Haaren auf uns zu kam. Er trug ein dunkelblaues Hemd und lächelte mich warm an. „Doktor Bruce Banner", sagte er und streckte mir die Hand entgegen. Ich ergriff sie ebenfalls lächelnd und sagte: „Jyn Campbell." Etwas in mir zog sich zusammen, als ich meinen Namen aussprach. Ich war nicht mehr die, als die ich mich jahrelang vorgestellt hatte. Und eine kleine, energische Stimme in mir weigerte sich diese Lüge weiter aufrecht zu halten. Doch ich beschloss diese Stimme für den Moment zu ignorieren. „Ich weiß", sagte Doktor Banner lächelnd. „Könnte jetzt jemand Jyn bitte in mein Labor bringen?" Ich zog meine Augenbrauen hoch. ‚Labor' klang nicht gerade nach einem Arzt. „Keine Sorge", sagte Wanda, während Doktor Banner davon ging. „Bruce ist ein super Arzt. Übrigens kannst du ihn duzen." Ich lächelte leicht. Ich sah mich nach Loki um, der aussah, als wäre er überall lieber als hier. Trotzdem lächelte er mich schief an. „Ich bring dich rüber", sagte er dann, doch Tony stellte sich ihm in den Weg. „Du solltest lieber verschwinden", knurrte er. „Tony", warnte Wanda. „Er bleibt. Zumindest bis wir wissen was mit Jyn passier ist." Tony sah aus als würde er gleich explodieren, doch er warf Loki nur einen giftigen Blick zu und verschwand. Loki kam zu mir herüber. „Bereit?", fragte er grinsend. „Oh nein!", sagte ich entschieden. „Du wirst mich nicht wieder tragen." „Das ist auch nicht nötig", hörte ich Bruce hinter mir. Er schob einen Rollstuhl vor sich her. „Du kannst den hier nehmen." Er platzierte den Rollstuhl so, dass ich von dem Tisch aus darauf klettern konnte. Ich bedankte mich bei Bruce, der mich in einen Raum schob, der aussah wie eine Mischung aus Arztzimmer und Hightech Labor. Auf den Tischen standen Apparaturen, die ich noch nie gesehen hatte und trotzdem hatte der Raum etwas vertrautes, was nicht zuletzt an der großen Liege lag, die am anderen Ende des Raumes stand, und zu der Bruce mich jetzt schob. Ich setzte mich mit seiner Hilfe darauf. Dann ging er zu seinem Schreibtisch und nahm von dem Stuhl, der davor stand, einen Arztkittel, den er sich überzog. In dem Moment kam Loki durch die Tür. Bruce sah aus als würde er ihn gleich wieder raus schicken, doch ich hob schnell die Hand. „Bruce, ist schon ok. Er kann bleiben." Bruce sah uns zögernd an, dann nickte er ergeben. „Na schön", brummte Bruce. Loki lächelte leicht und kam zu mir an die Liege. „Und du kannst dich schon mal hinlegen", sagte Bruce, während er in einer Schublade kramte. Als ich mich auf die Liege legte, merkte ich, wie müde ich eigentlich war. Mein Kopf lag schwer auf der Liege und ich konnte meine Lieder kau noch offen halten. Dann kam auch Bruce zu mir rüber. Er begann mein rechtes Schienbein zu untersuchen und ich zuckte vor Schmerzen zusammen, als er mein Hosenbein hochkrempelte. „Oh", war alles, was ich von ihm hörte. „Also ich kann dir sagen, dass nichts gebrochen ist", sagte er, nachdem er vorsichtig meine Schienbeine abgetastet hatte. „Aber geprellt. Das wird ohne Probleme wieder heilen, aber du brauchst Ruhe." Ich nickte. Im Moment war ich sowieso zu erschöpft, um weiter darüber nachzudenken. „Und keine sportlichen Aktivitäten. Wenn du es ruhig angehen lässt dann solltest du in zwei, drei Tagen wieder laufen können." Ich nickte wieder. Zu einer anderen Reaktion war ich nicht mehr fähig. Meine Augen schlossen sich und meine Arme lagen kraftlos neben meinem Körper. Ich bekam nur noch mir, wie etwas kaltes um meine Beine gewickelt wurde, dann schlief ich auf der Liege ein.
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Green Roses
FanfictionJyn denkt, sie ist ganz normal. Sie hat einen Job, eine eigene Wohnung und eine abgedrehte beste Freundin. Zwar verlor sie ihre Eltern und später ihren Pflegevater, doch sonst hält sie sich für eine gewöhnliche junge Frau. Bis ihre Stadt eines Tages...